Dates of Life
1832 – 1915
Place of birth
Bielefeld
Place of death
Berlin
Occupation
Schauspieler
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 117239550 | OGND | VIAF: 62321069
Alternate Names
  • Junkermann, August
  • Junkermann, August Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Junkermann, August, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117239550.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Adam Henrich (1796–1879), Kommissionsrat, Stadtsekr. u. zeitweise kommiss. Bgm. v. Bielefeld;
    M Mathilde Antonie Kruse ( wohl 1842);
    1) (⚮) N. N., 2) Stuttgart 1872 Rosa Le Seur (1846–1920), Schauspielerin u. Sängerin, 1872-87 am Hoftheater Stuttgart (s. L);
    1 S aus 1) Karl (1860–1926), Schauspieler, Dir. d. Dt. Theaters in London| (s. Kosch, Theater-Lex.), 2 S, 1 T aus 2), u. a. Hans (1872–1943), Schauspieler, 1932-34 Dir d. Schauspielhauses Berlin-Steglitz (s. Dt. Bühnen-Jb. 1944, S. 70; Kosch, Theater-Lex.).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Besuch des Gymnasiums und einer Gewerbeschule in Bielefeld schlug J. 1850 die Offizierslaufbahn ein. Erfolge auf Dilettanten-Theatern bewogen ihn, sich am Stadttheater Trier zu bewerben, wo er am 1.10.1853 debütierte. Nach Wanderjahren an zahlreichen kleinen und größeren Bühnen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die ihn als jugendlichen Komiker und Sänger beschäftigten, war er seit 1863 in Bremen engagiert, ging jedoch 1867, ebenso wie 1869 von Weimar, unter Kontraktbruch nach Holland. Nach Spielzeiten in Nürnberg und Breslau wurde er an das Stuttgarter Hoftheater verpflichtet (Debüt 4.9.1871), wo er fast 16 Jahre blieb. Schon in Bremen mit den Werken Fritz Reuters vertraut geworden, war er in Breslau und Stuttgart in „Entspekter-Bräsig“-Dramatisierungen aufgetreten, doch erst 1877 begründete ein Gastspiel in Wien seinen Ruhm als Reuter-Interpret. Jetzt auch in Stuttgart anerkannt, ersetzte er die bisher benutzten Reuter-Bearbeitungen allmählich durch eigene, und auf den insgesamt mehr als 2 000mal gespielten „Bräsig“ folgten „Ut de Franzosentid“, „Hanne Nüte“, „Jochen Päsel“, „Dörchläuchting“ und andere Dramatisierungen, die sich sämtlich großer Beliebtheit erfreuten. Als ihm die erstrebte Anstellung auf Lebenszeit in Stuttgart wiederholt verweigert wurde, löste J. seinen Vertrag (letztes Auftreten 18.6.1887) und begab sich, zeitweise mit eigenem Ensemble, auf Gastspielreisen, die ihn durch halb Europa sowie 1887, 1889 und 1892-93 in die Vereinigten Staaten führten. Sein weltweiter Ruf als Reuter-Interpret, den J. bis ins hohe Alter auch durch Vorlesungen förderte, wurde dadurch nicht geschmälert, daß man ihm zuweilen eine fehlerhafte Wiedergabe des Mecklenburgischen vorwarf, das er im Gegensatz zu verschiedenen Konkurrenten erst hatte erlernen müssen. Außer Reuter-Charakteren gelangen ihm vor allem Biedermänner in Stücken von L'Arronge und Moser. Klassischen Episodenrollen vermochte sich dagegen seine spezifische Komik oft nicht anzupassen.

  • Works

    Memoiren e. Hofschauspielers, 1888, ²1889 (P);
    J.s Humoristikum, e. Slg. heiterer Vortragsstücke v. erprobter Wirksamkeit, 1886, ⁴1890 (mit Ill.: A. J. in s. Reuter-Charakteren);
    dass. NF, unter Mitwirkung v. M. Barack, F. Bodenstedt u. a. mit e. Vorspiel: Meine 2. Amerikafahrt, 1889. -
    J.s Bühnenbearbb. d. Werke Reuters blieben ungedr.

  • Literature

    R. Krauß, in: Württ. Nekr. f. d. J. 1915, 1919, S. 59-65 (L);
    Reden-Esbeck, Dt. Bühnen-Lex.;
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Brümmer DBJ I (Tl.). - Zu 2. Ehefrau: E. Dellé, Das Viktoria-Theater Berlin, Diss. Berlin 1954 (ungedr.);
    Eisenberg.

  • Portraits

    Phot. in: Dt. Bühnenjb. 1916;
    als „Onkel Bräsig“ in: R. Krauß, Das Stuttgarter Hoftheater, 1908, S. 273;
    Bronzemedaille a. d. Grabstein (Berlin-Kreuzberg, Jerusalemer Friedhof).

  • Author

    Rainer Theobald
  • Citation

    Theobald, Rainer, "Junkermann, August" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 695 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117239550.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA