Lebensdaten
1814 – 1886
Geburtsort
Rotterdam
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Politiker ; Publizist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117234478 | OGND | VIAF: 59856116
Namensvarianten
  • Jung, Georg
  • Jung, Georg Gottlob

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Zitierweise

Jung, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117234478.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Gottlob (1765–1826), Kaufm. in R., S d. Adam Frederik u. d. Sophia Keller;
    M Adriana Catharina van Dun (* ca. 1785), Holländerin;
    1838 Pauline (* 1816), T d. Bankiers Joh. Heinrich Stein (1773–1820) in Köln u. d. Katharina Maria Peill;
    K.

  • Biographie

    Erzogen im Geiste Pestalozzis, studierte J. 1834-35 in Bonn, wo er preuß. Staatsbürger wurde, und 1835-36 in Berlin Rechtswissenschaft. Als Referendar und Assessor am Kölner Landgericht vertrat er junghegelianische Ideen und schrieb u. a. für A. Ruges „Hallesche [bzw. Deutsche] Jahrbücher“. Vor allem war er einer der Begründer der „Rhein. Zeitung“ (1842/43), des profiliertesten deutschen Oppositionsblattes im Vormärz. An ihr beteiligten sich die bedeutendsten Junghegelianer, u. a. K. Marx und M. Heß, die J.s Entwicklung zum radikalen Demokraten und „wahren Sozialisten“ stark beeinflußten. Nach dem schles. Weberaufstand (1844) gründete J. mit anderen einen „Allgemeinen Hülfs- und Bildungsverein“ zur Beseitigung der geistigen und materiellen Not aller Volksklassen und finanzierte das „wahrsozialistische“ Kölner „Allgemeine Volksblatt“. Seit 1846 in Berlin, rückte er von seinen sozialistischen und kommunistischen Freunden ab, auch von Marx, den er bislang (etwa bei der illegalen Verbreitung der „Deutschfranz. Jahrbücher“) unterstützt hatte. Im März 1848 hielt J. eine emphatische Rede am Grabe der Berliner Revolutionskämpfer und war als Präsident des Politischen (später: Demokratischen) Klubs einer der Hauptredner bei Volksversammlungen. In der preuß. konstituierenden Versammlung kämpfte er auf dem äußersten linken Flügel für eine demokratische Verfassung und gegen die Angriffe der Reaktion, deren Sieg er mit der Forderung nach bewaffnetem Aufstand beantwortete. Nach dem endgültigen Scheitern der Revolution hielt er sich bis in die 1860er Jahre politisch zurück. 1863-76 gehörte er dann dem preuß. Abgeordnetenhaus an, bis 1867 als Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei. Aus Anlaß der Diskrepanzen in der Budgetfrage trat er zur Nationalliberalen Partei über, mit der er Bismarck energisch unterstützte.

  • Werke

    Rede am Grabe d. am 18. u. 19. 3. gefallenen Kämpfer, gehalten am 22.3.1848, 1848;
    Der Magistrat v. Berlin, 1848;
    Der Berliner Cavaignac, 1848;
    Drei Ansprachen an m. Wähler u. Abschied v. dens., 1849;
    Die Reaktionäre, 1849;
    Gesch. d. Frauen, 1. T.: Gesch. d. Unterdrückung d. Frauen u. ihrer allmähl. Selbstbefreiung, b. z. Erscheinung d. Christentums, 1850 (mehr nicht erschienen).

  • Literatur

    Das schwarze Buch d. aufgelösten Preuß. Nat.-Verslg., 1848, S. 33-35;
    Zeitgenossen in Biogrr. u. P, hrsg. v. J. Günther, ²1849, S. 191-93 (P: Lith. v. F. Walthr sen., 1848);
    H. Kalkoff, Nat.liberale Parlamentarier 1867-1917 d. Reichstages u. d. Einzellandtage, 1917, S. 204 f.;
    D. Dowe, Aktion u. Organisation, Arbeiterbewegung, sozialist, u. kommunist. Bewegung in d. preuß. Rheinprovinz 1820–52, 1970;
    Biograph. Lex. z. Dt. Gesch. v. d. Anfängen b. 1945, ²1971, S. 357 f.

  • Porträts

    Lith., 1848, in: F. Steinmann, Gesch. d. Rev. in Preußen, 1849, S. 578.

  • Autor/in

    Dieter Dowe
  • Zitierweise

    Dowe, Dieter, "Jung, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 674-675 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117234478.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA