Lebensdaten
1847 – 1923
Geburtsort
Wallmerod (Westerwald)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Pathologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117148539 | OGND | VIAF: 35226586
Namensvarianten
  • Orth, Johannes

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Zitierweise

Orth, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117148539.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (1812–88), Badearzt in Ems;
    M Babette Derr (* 1816);
    1874 Charlotte (|1854–1911), T d. Rudolf v. Ibell (1814–64), Dr. med., landgfl. hess.-homburg. Med.rat, u. d. Berta Gutike (1821–90); kinderlos;
    Gvv d. Ehefrau Karl v. Ibell (1780–1840, preuß. Adel 1830), landgfl. hess.-homburg. GR, Dir. d. Landespräsidiums (s. ADB 13); Schwager Carl v. Ibell (1847–1924), Dr. iur., OB v. Wiesbaden, Max v. Ibell (1850–96), Dr. med., Kur- u. Badearzt in Ems, seit 1889 Dir. d. Hospitalbads ebd. (alle s. Nassau. Biogr.).

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1866 studierte O. in Heidelberg, Würzburg und Bonn, wo er 1870 zum Dr. med. promoviert wurde und sich bereits 1872 als Assistent des Pathologen Eduard Rindfleisch habilitierte. Das Thema „Über die Ätiologie des Erysipels“ fiel in die spektakulären Anfangsjahre der Bakteriologie. Er widmete sich der jungen Disziplin insbesondere auf dem Gebiet der Tuberkulose und wandte sich in grundlegenden Forschungsarbeiten gegen die einseitige Überbewertung der Mikroben als Krankheitsursache. Ihr setzte er die „Konstitutionspathologie“ entgegen und erwarb sich in der Begriffsbestimmung von Konstitution, Disposition und Vererbung Verdienste. Aus seiner Assistententätigkeit am Berliner pathologischen Institut 1873-78 resultierte seine Bekanntschaft mit Rudolf Virchow (1821–1902), dessen Nachfolge er 1902 antrat. Vorher war er 25 Jahre Direktor des pathologischen Instituts der Univ. Göttingen, wo er seinen glänzenden Ruf als Lehrer und Organisator (u. a. durch die Neuerrichtung des Instituts) begründete. Sein Lehrbuch „Pathologisch-anatomische Diagnostik“ (1876, ⁸1917; engl. 1878, ⁵1885) galt lange als unübertroffen. Der Berufung auf den Lehrstuhl Virchows wurde O. vollkommen gerecht: Als Leiter des Charité-Instituts 1902–17, als Herausgeber von „Virchows Archiv“, als Autor von mehr als 200 Publikationen und als Lehrer prominenter Pathologen (L. Aschoff, C. Benda, C. Kaiserling) erwarb er sich größte Achtung. Seine Verdienste um die Krebsforschung fanden Niederschlag in dem Ehrenvorsitz des „Deutschen Zentralkomitees für Krebsforschung“.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Med.rat;
    Mitgl. d. Leopoldina (1884) u. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1906).

  • Werke

    Weitere W Cursus d. normalen Histol., 1878. ⁵1888;
    Lehrb. d. speziellen patholog. Anatomie, Bde. 1 u. 2, 1886-1906;
    Drei Vorträge über Tuberkulose, 1913.

  • Literatur

    H. Lufft, Die patholog. Anatomie in Göttingen unter J. O., 1937 (Bibliogr.; P) ; R. Fick, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1924, S. 92-97 (Verz. d. Ak.-reden u. -schrr.);
    O. Lubarsch, in: Virchows Archiv 241, 1923;
    ders., in: DBJ V, S. 285-90 u. Tl.;
    Nassau. Biogr.Zur Fam.: Ernst Orth, Btrr. z. Gesch. d. Fam. Orth 1454-1914, 1915.

  • Porträts

    Büste v. H. Lederer, 1917 (Univ. Göttingen).

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Orth, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117148539.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA