Lebensdaten
1890 – 1954
Geburtsort
Biel Kanton Bern
Sterbeort
Gümligen bei Bern
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117074195 | OGND | VIAF: 248671853
Namensvarianten
  • Huttenlocher, Heinrich
  • Huttenlocher, Heinrich Ferdinand
  • Huttenlocher, H.
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Zitierweise

Huttenlocher, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117074195.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. stammt aus Köngen, kaiserl. Wappenbrief 1559;
    V Ferdinand (1856–1925), Bildhauer, dann Kunstgewerbelehrer in Biel u. Bern (s. HBLS; ThB), S d. Joh. Gottlieb, Stationsvorstand, dann Wirt in Nürtingen, u. d. Friederike Riedlingen;
    M Marie (1856–1925), T d. Seminarlehrers Joh. Frdr. Guth in Nürtingen u. d. Käthe Sturm;
    Bern 1926 Julia (* 1896), T d. Fleischwarenhändlers Gottlieb Huttenlocher in Lausanne u. d. Elise Baumgartner;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    H. begann als Architekturstudent an der TH Stuttgart, entschloß sich aber dann zum Studium der Naturwissenschaften, studierte Geologie und Mineralogie an den Universitäten Bern und München und promovierte unter E. Hugi in Bern (Diss.: Beiträge zur Petrographie und Geologie des westlichen Aarmassives, 1921). Lagerstättenkundliche Studienreisen, verbunden mit Bergmannspraxis in deutschen und tschech. Erzbergwerken, schlossen sich an. 1926 habilitierte er sich für Lagerstättenkunde in Bern und erhielt 1928 einen Lehrauftrag. Ein Studienaufenthalt bei F. Machatschki in Tübingen galt röntgenographischen Untersuchungsmethoden. Anregung für Forschung und Unterricht boten zahlreiche Kongreßexkursionen, u. a. nach Rußland und Marokko. 1936 übernahm er als Nachfolger von Hugi die Leitung des Mineralogisch-petrographischen Instituts der Univ. Bern, zuerst als ao. und 1944 als o. Professor. – H. befaßte sich in ausgedehnter Feldarbeit in abgelegenen Alpentälern erstmals mit dem Mineralinhalt, der metamorphen Überprägung und der Genese der zahlreichen Lagerstätten der Westalpen. Sein und seiner Schüler Hauptinteresse galt stets den alpinen Erzlagerstätten, besonders auch während des 2. Weltkrieges, als auf einheimische Erzreserven zurückgegriffen werden mußte. Später rückten Probleme der Metamorphose im Aarmassiv und in der Ivreazone in den Vordergrund. H.s Arbeiten enthalten originelle Ideen über gesteinsbildende Vorgänge und die verschiedenen metamorphen Überprägungsphasen in|den Alpen. Schon früh wies er auf die Bedeutung migmatitischer Prozesse in den Alpen hin. Er war kein Freund starrer Lehrmeinungen. So suchte er die Lösung der Probleme in der ständigen Konfrontation von Feld- und Laborbefund. Er wußte auch um die Bedeutung von Stollenaufschlüssen für die Geologie. Mit besonderer Liebe widmete er sich den Kluftmineralien. Das naturgetreue Modell einer Kristall-Zerrkluft des Aarmassivs, aufgestellt im Naturhistorischen Museum Bern, ist seine Idee und sein Werk.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Erzlagerstättenzonen d. Westalpen, 1934: Kristallstruktur d. Aluminiumorthophosphates, in: Zs. f. Kristallogr., Mineral, u. Petrogr., Abt. A, 90, 1935;
    Petrogr. d. Gesteinszuges Ivrea-Verbano, in: Schweizer. Mineralog. u. Petrogr. Mitt. 22, 1942;
    Konglomerate u. konglomeratähnl. Bildung aus d. Umgebung v. Naters (Wallis), ebd. 26, 1946;
    Mineral- u. Erzlagerstättenkde., 1952;
    Der Meteorit v. Utzendorf, in: Mitt. d. Naturforschenden Ges. Bern NF 9, 1952 (mit Th. Hügi).

  • Literatur

    Th. Hügi, in: Schweizer. Mineralog. u. Petrogr. Mitt. 34, 1954 (W-Verz., P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Theodor Hügi
  • Zitierweise

    Hügi, Theodor, "Huttenlocher, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 102-103 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117074195.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA