Lebensdaten
1875 – 1969
Geburtsort
Tübingen
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Paläontologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117049751 | OGND | VIAF: 59155001
Namensvarianten
  • Hoyningen genannt Huene, Friedrich Freiherr
  • Huene, Friedrich Freiherr
  • Hoyningen genannt Huene, Friedrich Freiherr
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Huene, Friedrich Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049751.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (1846–1906), auf Bremerfeld/Estland, Prof. a. d. Predigerschule in Basel, S d. Friedrich, auf Pajusby u. Forbushof/Livland, u. d. Joh. Henriette v. Stackelberg;
    M Alexandra (1846–1910), T d. Patrick Frhr. v. Stackelberg, auf Eyefer/Estland, u. d. Wilhelmine v. Kursell;
    Tübingen 1904 Theodora (1880–1962), T d. Prof. Dr. phil. Charles Edward Nelson Lawton ( 1907) u. d. Therese Bienemann;
    5 T.

  • Biographie

    H. wuchs in einem ebenso religiös wie naturwissenschaftlich geprägten Elternhaus auf. Erst zu Beginn des Hochschulstudiums entschied er sich für die Paläontologie als Lebensaufgabe, doch sah er auch in ihr vor allem ein Mittel zum Erkennen der göttlichen Schöpfung. Seine wissenschaftliche Arbeit galt zunächst der Stammesgeschichte wirbelloser Tiere des Erdaltertums und geologischen Fragen. Angeregt von E. Koken in Tübingen sowie E. Rütimeyer und R. Burckhardt in Basel, richtete sie sich dann auf die fossilen Wirbeltiere, insbesondere die Saurier, als deren Spezialist H. bald zu einem der bekanntesten deutschen Paläontologen wurde. Er war in erster Linie Forscher; der von ihm seit 1902 ausgeübten akademischen Lehrtätigkeit maß er weniger Bedeutung zu, und den Ruf auf einen südamerikan. Lehrstuhl lehnte er ab. Die persönlichen Verhältnisse erlaubten H. schon früh zahlreiche Reisen zu europäischen Museen und Fossilfundstellen. Später folgten Expeditionen und Ausgrabungen in Nordamerika, Brasilien, Argentinien und Afrika. Sie lieferten das oft tonnenschwere Material zu umfangreichen Monographien, in denen viele Gattungen und Arten, vor allem aus dem Bereich der Dinosaurier und säugerähnlichen Reptilien, erstmals beschrieben sind. Von großer Bedeutung für die Entwicklung der Wirbeltier-Paläontologie in Deutschland waren auch die hierbei geknüpften persönlichen Beziehungen zu Gelehrten fast aller Erdteile. Grabungen in Deutschland erweiterten sodann das Bild von der marinen und festländischen Saurierwelt der Trias- und Jurazeit. Zugleich entstand die bekannte Saurier-Sammlung des Tübinger Geologisch-Paläontologischen Instituts.

    In den Jahrzehnten seines Wirkens, dessen Beginn noch in die Pionierzeit der Wirbeltier-Paläontologie fällt, hat sich H. eine außerordentliche Formenkenntnis angeeignet. Seine Forschungsergebnisse sind in über 300 Veröffentlichungen, darunter einem Lehrbuch (1956), niedergelegt. Ein Teil von ihnen ist religiösen Inhalts und spiegelt das stete Bemühen um eine Synthese zwischen Theologie und Naturwissenschaften.

  • Werke

    u. a. Übersicht üb. d. Reptilien d. Trias, 1902;
    Die Dinosaurier d. europ. Triasformation, 1908;
    Die Ichthyosaurier d. Lias u. ihre Zusammenhänge, 1922;
    Die südafrikan. Karroo-Formation, 1925;
    Die fossile Reptilordnung Saurischia, 1932;
    Die fossilen Reptilien d. südamerikan. Gondwana-Landes, 1935/42;
    Weg u. Werk Gottes in Natur u. Bibel, 1937/38;
    Paläontol. u. Phylogenie d. Niederen Tetrapoden, 1956, Nachträge, 1959. -
    Autobiogr.: Arbeitserinnerungen, 1944 (W-Verz., P).

  • Literatur

    A. Seilacher u. F. Westphal, in: Jberr. u. Mitt. d. Oberrhein. Geolog. Ver. NF 51, 1969 (W, P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Frank Westphal
  • Zitierweise

    Westphal, Frank, "Huene, Friedrich Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 740-741 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049751.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA