Höfer von Heimhalt, Hans
- Lebensdaten
- 1843 – 1924
- Geburtsort
- Elbogen (Nordböhmen)
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Geologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116924233 | OGND | VIAF: 10609700
- Namensvarianten
-
- Höfer Edler von Heimhalt, Hans
- Heimhalt, Hans Edler von
- Höfer, Hans (bis 1910)
- Höfer von Heimhalt, Hans
- Höfer Edler von Heimhalt, Hans
- Heimhalt, Hans Edler von
- Höfer, Hans (bis 1910)
- höfer, hans
- Höfer, Hans
- Ge͏̈fer, Gans
- Heimhalt Hoefer, Hans von
- Heimhalt, Hans H. von
- Heimhalt, Hans, Edler von
- Hoefer, Hans
- Hoefer, Hans von
- Hoefer, Hans von Heimhalt
- Höfer Edler von Heimhalt, Hans
- Höfer von Heimhalt, Hans
- Höfer, Hanns
- Höfer, Hans von
- Höfer-Heimhalt, Hans
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V Hans Höfer († ca. 1850), Bürger in E.;
M Creszenzia Schmidt;
⚭ Wolfsberg/Kärnten 1873 Johanna (1850-n. 1935), T d. Kaufm. Carl Menner in Wolfsberg u. d. Johanna Ertel;
2 S, 1 T, u. a. →Hans (1876–1951), k. k. Oberbergkommissär, Bergdir. d. Gf. Wilczek in Ostrau, →Hugo (s. 2). -
Biographie
Nach Abschluß der Realschule besuchte H. als Student des Berg- und Hüttenwesens die Bergakademie in Leoben, die er 1864 als Absolvent verließ. Seine Neigung zu Geologie und Mineralogie ließ ihn die bergmännische Berufslaufbahn wählen, die er in Siebenbürgen begann und in Böhmen fortsetzte. 1867 trat er in den Dienst der Geologischen Reichsanstalt Wien, und 1869 übernahm er die Leitung der neugegründeten Bergschule in Klagenfurt, die er bis 1879 innehatte. Während dieser Zeit nahm er an der Vorbereitung der Nordpolexpedition des Graf Wilczek teil, wodurch er 1872 Spitzbergen und Nordrußland kennenlernte. – Entscheidend für H.s wissenschaftlichen Weg wurde seine Reise 1876 zur Weltausstellung in Philadelphia, wohin er vom Handelsministerium als Berichterstatter über das amerikanische Bergwesen geschickt wurde. Dies brachte ihn dazu, sich mit dem amerikanischen Erdölwesen zu befassen. 1879-81 wirkte er als Professor der Bergbaukunde an der Bergakademie Přibram und anschließend bis 1910 als Professor für Mineralogie, Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre an der Montanistischen Hochschule Leoben. Nach der Emeritierung lebte er in Wien, bis in die späten Lebensjahre als Berater in erdölgeologischen Fragen herangezogen.
H. hat der angewandten geologischen Wissenschaft in Österreich und darüber hinaus in Europa entscheidende Impulse gegeben. Zu den wesentlichen Merkmalen seiner Leistung gehört die Verknüpfung von Wissenschaft und ihrer Anwendung, die damals eigentlich traditionsgemäß nur in Freiberg und in Leoben verwirklicht war. Der größte Erfolg H.s lag in der in Amerika gewonnenen Erkenntnis, daß viele Erdöllagerstätten an kuppelförmige Schichtaufwölbungen geknüpft sind. Dieser als Antiklinaltheorie bezeichneten Vorstellung, schon früher von dem Amerikaner Hunt ausgesprochen, doch ganz in Vergessenheit geraten, hat H. wissenschaftliche Begründung und Geltung verschafft. Er hat damit die erste gültige Regel aufgezeigt, wie man Erdöllagerstätten suchen kann, von denen man an der Oberfläche keine Anzeichen bemerkt. Außerdem hat H. die Hydrogeologie, die Lehre von den Verwerfungen, die Eiszeitkunde und andere mehr gepflegt.|
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Auszeichnungen
Hofrat, Dr. rer. mont. h. c. (Leoben), Mitgl. d. Leopoldina u. d. Ak. d. Naturforscher in Moskau.
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Werke
u. a. Das Erdöl u. s. Verwandten, 1888, ⁴1922 (russ., engl. Überss.);
Grundwasser u. Quellen, 1912, ²1920;
Die Verwerfungen, 1917;
Anleitung z. geolog. Beobachten, Kartieren u. Profilieren, 1915. -
Begründer (1869) u. Redakteur (bis 1877): Zs. d. berg- u. hüttenmänn. Ver. f. Kärnten. -
Redakteur: Österr. Zs. f. Berg- u. Hüttenwesen, seit 1881;
Jb. f. österr. Bergak., seit 1888. -
Hrsg. (mit C. Engler): Das Erdöl, s. Physik, Chemie, Geol., Technol. u. s. Wirtsch.betrieb, 5 Bde., darin (Bd. 2) v. H.: Geol., Gewinnung u. Transport d. Erdöls, 1909. -
Literatur
Montanist. Rdsch. 15, 1923;
R. Schwarz, ebd. 16, 1924 (W-Verz.);
K. A. Redlich, in: Verhh. d. Geolog. Bundesanstalt, 1924;
J. Gattnar, in: Mitt. d. Geolog. Ges. in Wien 17, 1924 (W-Verz.);
H. Mohr, in: Österr. Naturforscher, Ärzte u. Techniker, 1957, S. 196-98 (P);
Pogg. III, IV, VI;
ÖBL. -
Porträts
Marmorbüste v. R. Fänner (Montanist. Hochschule Leoben, Inst. f. Geol. u. Lagerstättenlehre).
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Autor/in
Walther E. Petrascheck -
Zitierweise
Petrascheck, Walther E., "Höfer von Heimhalt, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 309 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116924233.html#ndbcontent