Dates of Life
1886 – 1956
Place of birth
Cottbus
Place of death
Husum
Occupation
Amerikanist
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 116867515 | OGND | VIAF
Alternate Names
  • Schönemann, Friedrich
  • Schönemann, Friedrich

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Schönemann, Friedrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116867515.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Hermann (1859–1940), Malermeister in Muskau;
    M Franziska Deschka (1864–1947);
    l) Kiel 1914 1939 Toni [1872–1941, 1] N. N. Harten), Schriftst., Übers., Mitarb. v. S. (s. Kürschner, Lit.-Kal. 1943), T d. Johannes Hoencke, Kaufm., u. d. Bertha Burmeister, 2) 1939 Marie Lau (* 1906), Lehrerin;
    2 T aus 2).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Schulbesuch in Cottbus absolvierte S. 1901/02 hier eine Maurerlehre. Anschließend setzte er seine Schulbildung in Charlottenburg (b. Berlin) fort und studierte seit 1905 Germanistik und Anglistik in Berlin und Marburg. Nach der Promotion bei Ernst Elster (1860–1940) in Marburg 1912 (Achim v. Arnims geistige Entwicklung, 1912) ging er als Instructor für Deutsch an verschiedene amerik. Universitäten, zuletzt nach Harvard. S. konnte seine Stelle auch nach dem Kriegseintritt der USA 1917 behalten, da Harvard sich von nationalistischen Gesichtspunkten freihielt. 1921 wurde er Lektor der engl. Sprache in Münster, wo er sich 1923 bei Wolfgang Keller (1873–1943) als erster Deutscher mit einem amerikanist. Thema habilitierte (Mark Twain als lit. Persönlichkeit, 1925). 1926 wurde er Assistent, 1928 Oberassistent von Wilhelm Dibelius (1876–1931) in Berlin, 1930 erhielt er die Lehrbefugnis für Kulturkunde Nordamerikas. Seit dem 1.5.1933 Mitglied der NSDAP, wurde S. im selben Jahr zu Vorträgen in die USA entsandt, um für „das neue Deutschland“ zu werben. 1936 erhielt er in Berlin das erste Ordinariat für Amerikanistik (amerik. Lit.- u. Kulturgesch.) an einer dt. Universität, nachdem der Begriff „Amerikanist“ bis dahin ausschließlich für Altamerikaforscher verwendet worden war. Zugleich wurde er Direktor des seit 1910 bestehenden Amerika-Instituts, das staatliche Stellen über die USA informierte. 1936/37 war S., der in den USA viele Freunde hatte, Gastprofessor an der Univ. Lincoln (Nebraska). Neben seiner Professur oblag ihm seit 1940 die Leitung der Amerika-Abteilung der neubegründeten Dt. Auslandswissenschaftlichen Fakultät. Nach Kriegsende wurde S. aus dem Hochschuldienst entlassen und zog sich nach Husum zurück. 1950-54 gehörte er als Mitglied der FDP dem Niedersächs. Landtag an.

    In zahlreichen Aufsätzen und Büchern setzte sich S. mit Institutionen, Geschichte. Literatur, Rassenfragen und Prosse der USA, aber auch dem Deutschlandbild der Amerikaner und der Rolle der dt. Einwanderer auseinander, wobei er sich um Sachlichkeit bemühte, wenngleich er den dt. Anteil an der amerik. Kultur überbetonte. S. hoffte, die USA würden sich im 2. Weltkrieg neutral verhalten: Ziel seiner praktisch orientierten Amerikakunde (Die Vereinigten Staaten v. Amerika, Kl. Auslandskunde, 1943, u. d. T. Kl. Amerikakunde, 1950) sollte es sein, zwischen beiden Ländern zu vermitteln.

  • Awards

    Mitgl. d. Amerika-Ausschusses d. Dt. Ak. in München;
    Litt. D. h. c. (Wittenberg College, Springfield, Ohio 1934).

  • Works

    Die Kunst d. Massenbeeinflussung in d. Vereinigten Staaten, 1924, ²1926;
    Die Vereinigten Staaten v. Nordamerika, 2 Bde., 1932;
    Amerika u. d. NS, 1934;
    Demokratie u. Außenpol. d. USA, 1939;
    England gegen Amerika, 1940.

  • Literature

    Ch. H. Freitag, Die Entwicklung d. Amerikastud. in Berlin, Diss. Berlin 1977, S. 172-230 (W);
    Ph. Gassert, Amerika im Dritten Reich, Ideologie, Propaganda u. Volksmeinung 1933-1945, 1997;
    F.-R. Hausmann, Anglistik u. Amerikanistik im „Dritten Reich“, 2003;
    Wi. 1935;
    Anglistenlex.;
    Kosch, Lit-Lex.³.

  • Portraits

    Foto (Inforrnalions- u. Dok.dienst d. Parl.verw. d. Schleswig-Holstein. LT, Kiel).

  • Author

    Frank-Rutger Hausmann
  • Citation

    Hausmann, Frank-Rutger, "Schönemann, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 404-405 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116867515.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA