Lebensdaten
1855 – 1932
Geburtsort
Mittersill (Salzburg)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Germanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116834234 | OGND | VIAF: 10607482
Namensvarianten
  • Grienberger, Theodor Maria Ritter von
  • Grienberger, Theodor von
  • Grienberger, Theodor Maria Ritter von
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Zitierweise

Grienberger, Theodor von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116834234.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. ist im 16. Jh. in Grieskirchen/Ob.österr. nachweisbar; Joh. Paul (1721–1801), Leinwand-Großhändler u. Ratsmitgl., wurde 1792 geadelt;
    V Alois (1821–93), k. k. Steueroberinsp., S d. k. k. Rentmeisters Alois Frdr. u. d. Maria Anna Feichtinger;
    M Barbara (1828–1904), T d. Gutsbes. Jak. Neweklowsky in Spitzenberg b. Mauerkirchen u. d. Maria Reckenzain;
    B Julius (* 1860), Prof. d. Staatsgewerbeschule in Innsbruck, dann Fachschuldir. in Hall, Architekt; ledig.

  • Biographie

    G. studierte 1873-79 in Wien Medizin und arbeitete als Volontär 1881-83 an der Studienbibliothek in Salzburg, 1883-84 an der Universitätsbibliothek in Wien, dann wieder in Salzburg. 1883-84 belegte er in Wien neben medizinischen Vorlesungen auch solche über deutsche Literatur des Mittelalters. Nach dem medizinischen Absolutorium (1884) widmete er sich der Germanistik, die sein weiteres Leben als Forscher und Lehrer bestimmte. 1890-1904 war G., der seit 1886 wissenschaftliche Arbeiten publizierte, in Wien Universitätsbibliothekar (seit 1896 Scriptor). 1891 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil., 1898 seine Habilitation als Privatdozent für Germanische Sprachgeschichte und Altertumskunde in Wien. In den folgenden Jahren hielt G. Vorlesungen über Runenlehre, Namenkunde, gotische, althochdeutsche, altsächsische und angelsächsische Grammatik und über die Germania des Tacitus. 1904 übersiedelte er nach Czernowitz, wo er als Kustos der Universitätsbibliothek sowie als Dozent der Fakultät tätig war und 1906 den Titel Professor erhielt. Die Wirren des Kriegsendes führten ihn nach Wien zurück. Hier wurden 1921 seine Pensionierung als Oberbibliothekar und die Erneuerung seiner Venia legendi genehmigt. G. beabsichtigte deren Erweiterung auf Altlatein und italische Dialekte. Doch übte er die Lehrtätigkeit nur noch selten aus. – G., der aus der von R. Heinzel begründeten Wiener Germanistenschule hervorging, hat den reichen Ertrag seiner vielseitigen Gelehrtentätigkeit vor allem in Akademieabhandlungen und Aufsätzen niedergelegt: etymologische Erklärungen germanischer Orts-, Personen- und Völkernamen, Deutungen germanischer, baltischer, lateinischer Inschriften, Beiträge zur Mythologie, Ethnologie, Genealogie, Kulturgeschichte, Vergleichenden Sprachforschung, Indogermanistik, Grammatik, Bibliotheks-, Schrift- und Dialektkunde, Wort- und Textinterpretationen zu gotischen, altdeutschen, angelsächsischen Literaturwerken und vor allem zahlreiche Runenstudien, die weitgehend die Anerkennung der Fachkritik fanden.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Dt. Idg. Ges. u. d. Kgl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademi in Stockholm.

  • Werke

    W u. a. Über roman. Ortsnamen in Salzburg, 1886;
    Unterss. z. got. Wortkde., in: SB d. Kaiserl. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl. 142/8, 1900;
    Das Hildebrandslied, ebd. 158/6, 1908;
    German. Götternamen auf Rhein. Inschriften, in: Zs. f. dt. Altertum 35, 1891, S. 388-401, 36, 1892, S. 308-15 (nach d. hs. Diss.);
    Ermanariks Völker, ebd. 39, 1895, S. 154-84;
    Die Merseburger Zaubersprüche, in: Zs. f. dt. Philol. 27, 1895, S. 433-62;
    Neue Btrr. z. Runenlehre, ebd. 32, 1900, S. 289-304, 39, 1907, S. 50-100;
    Runensachen, ebd. 50, 1926, S. 274-83;
    Pronominale Locative, in: Dt. Mundarten 1, 1895-|1901, S. 5-19;
    Partikeln u. Interjectionen, ebd., S. 143-46;
    Die german. Runennamen, in: Btrr. z. Gesch. d. dt. Sprache u. Lit. 21, 1896, S. 185-224;
    Bemerkungen z. Beowulf, ebd. 36, 1914, S. 77-101;
    Althochdt. Texterklärungen, ebd. 45, 1921, S. 212-38, 405-29, 47, 1923, S. 448-70, 48, 1924, S. 25-45;
    Btrr. z. Runenlehre, in: Arkiv för nordisk filologi 14, 1898, S. 101-36;
    Die angelsächs. Runenreihen u. die sog. Hrabanischen Alphabete, ebd. 15, 1899, S. 1-40;
    Wídsíth, in: Anglia 46, 1922, S. 347-82. - Hrsg.:
    Salzburger Bruchstücke, in: Germania 31, 1886, S. 93-98;
    Predigtbruchstücke aus Salzburg, in: Zs. f. dt. Altertum 30, 1886, S. 58-63. - Mss. 972-74 d. Wiener Univ.-Bibl. (üb. d. Anlage d. Bandkat.), 1901/02.

  • Literatur

    Anz. f. dt. Altertum 51, 1932, S. 249;
    H. Arntz, Bibliogr. d. Runenkde., 1937;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    ÖBL. |

  • Quellen

    Qu.: Wien, Univ.-Archiv.

  • Autor/in

    Blanka Horacek
  • Zitierweise

    Horacek, Blanka, "Grienberger, Theodor von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 57-58 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116834234.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA