Dates of Life
1888 – 1963
Place of birth
Essen-Steele
Place of death
Köln
Occupation
katholischer Volksbildner
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 116791179 | OGND | VIAF: 47522443
Alternate Names
  • Marschall, Bernhard

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Marschall, Bernhard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116791179.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Bernhard, aus Paderborn, Bergmann in E.;
    M Therese N. N.

  • Biographical Presentation

    M. studierte in Bonn und Köln Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte. Nach der Priesterweihe 1913 war er Kaplan in Wuppertal-Elberfeld und Köln. 1918-30 unterrichtete er hier als Religionslehrer an einer städt. Knaben-Mittelschule. Gleichzeitig war er (bis 1924) Präses des Borromäusvereins der Erzdiözese Köln und gehörte zu den Gründern des Akademischen Bonifatiusvereins (Bonn) und des Bildungsausschusses der Katholiken Kölns. Stand zunächst das Buch im Mittelpunkt seiner Bildungsarbeit, so wurde es bald der Rundfunk, nachdem dieser im Oktober 1923 in Berlin seine Sendungen aufgenommen hatte. M. setzte sich dafür ein, das kath. Bildungsgut bei der Programmgestaltung gebührend zu berücksichtigen. Die religiöse Bildungsarbeit sollte sich vorbehaltlos des neuen Mediums bedienen.

    1926 wurde M. Direktor des Zentralbildungsausschusses der kath. Verbände Deutschlands. Neben Film und Rundfunk förderte er in dieser Funktion und als Mitherausgeber der Zeitschrift „Volkstum und Volksbildung“ auch das Theater- und Laienspiel sowie die Volkshochschule und die Volksbücherei. Die Filmarbeitsgemeinschaft der Deutschen Katholiken und die Vereinigung der kath. Volkshochschulheime verdanken ihm ihr Entstehen. Ebenso wurde auf seine Initiative hin am 1.6.1928 in Köln das Internationale kath. Rundfunkbüro (IKR, seit 1947 UNDA) gegründet und seiner Leitung unterstellt. Nach Hitlers Machtergreifung mußte das Büro nach Amsterdam verlegt werden. M., der im August 1933 von der Fuldaer Bischofskonferenz zum Film- und Rundfunkreferenten für Deutschland ernannt worden war, wandte sich wieder verstärkt der Seelsorge zu. Am 30.11.1933 wurde er Pfarrer in Gruiten; sein Büro in Düsseldorf wurde 1938 von der Gestapo geschlossen.

    Nach 1945 konnte M. sein Bemühen, den christlichen Geist im Bereich des Rundfunks durch religiöse Sendungen zu fördern, fortsetzen. Mit Erfolg setzte er sich für die - nicht unumstrittenen - Direktübertragungen von Gottesdiensten sowie für die Sendung von Morgenandachten und kirchlichen Nachrichten ein. Kircheneigene Sender lehnte er ab, da dies die Selbstaufgabe des religiösen Programms im öffentlichen Rundfunk bedeuten würde. Bereits seit 1945 war M. bischöfl. Rundfunkreferent und Beauftragter der kath. Kirche für den Nordwestdeutschen Rundfunk und somit Mitglied in dessen Hauptausschuß, dem späteren Rundfunkrat. Ebenfalls 1945 wurde er mit der Leitung der kirchlichen Hauptstelle für die Rundfunkarbeit in den deutschen Diözesen betraut|.

  • Awards

    Päpstl. Geheimkämmerer (1933), Ehrenvors. d. IKR (1938) u. d. Kath. Rundfunkarbeit in Dtld. (1946), Gr. Bundesverdienstkreuz (1953), Ehrenbürger v. Gruiten (1953).

  • Works

    u. a. Das Eherecht d. kath. Kirche, 1960;
    Hrsg.: Volksbildungsarbeit, 1921;
    Führer durch d. kath. Sonderschau d. Pressa zu Köln, 1928;
    Die kath. Morgenfeier, Rundfunkvorträge 1928, 2 Bde., 1928;
    Film u. Rundfunk, 1929;
    Rufe in die Zeit, Religiöse Rundfunk- u. Morgenansprachen im NWDR, 1953 (mit S. Berghoff).

  • Literature

    W. Bettecken, in: Funk-Korrespondenz Nr. 51 f. v. 22.12.1988, S. 14 f.;
    ders. „Es geht um d. geistigen Standpunkt“, Erinnerung an d. „Rundfunk-Prälaten“ B. M., in: Aktueller Dienst Kultur, Kath. Nachrichtenagentur v. 11.-13.1.1989, S. 1 f.;
    H. Glässgen,|Kath. Kirche u. Rundfunk in d. Bundesrepublik Dtld. 1945–62, 1983;
    Rhdb. (P).

  • Author

    Hermann-Josef Scheidgen
  • Citation

    Scheidgen, Hermann-Josef, "Marschall, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 253-254 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116791179.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA