Dates of Life
1868 – 1952
Place of birth
Stuttgart
Place of death
Stuttgart-Degerloch
Occupation
Oberbürgermeister von Stuttgart
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 116769491 | OGND | VIAF: 47521802
Alternate Names
  • Lautenschlager, Karl
  • Lautenschlager, Carl
  • Lautenschlager, Karl Albert
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Lautenschlager, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116769491.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl (1828–95), Rechtsanwalt 11. Bankdir. In St., seit 1866 Landtagsabg., 1877 Oberbgm.-Kandidat in St., S d. Christian, Küfermeister u. Schultheiß in Lehrensteinsfeld, u. d. Friederike Rödinger;
    M Sofie (1831–1902), T d. Pfarrers Christian Faber in Neckartailfingen u. d. Karoline Wagner;
    B Ernst (1862–1909), Gewerberichter in St., gab 1893-95 d. Anstoß z. Gründung einiger d. ersten Arbeitsämter in Dtld., 1899 Oberbgm.-Kandidat in St.;
    Schw Helene ( Otto Hölder, 1937, Mathematiker, s. NDB IX); Vt 2. Grades Theophil Wurm ( 1955), Landesbischof v. Württemberg;
    - 1) Stuttgart 1899 Anna (1877–1910), T d. Egon Werlitz (1845–1915), KR, Verlagsbuchhändler in St., u. d. Martha Cleß, 2) ebd. 1912 Emma (1881–1966), T d. KR Otto|Rustige in St., S d. Gal.dir. Heinrich v. R., in St., u. d. Emilie Mayer;
    2 T aus 1), 2 T aus 2).

  • Biographical Presentation

    L. studierte Staatswissenschaften in Tübingen und Rechtswissenschaft in Leipzig. 1892 bestand er das 1. Staatsexamen und war dann Referendar in der Stadtdirektion in Stuttgart, der Kreisregierung in Ludwigsburg und dem Schultheißenamt in Untertürkheim. Danach weilte er längere Zeit zu Studien in England und arbeitete dann erneut in der Stadtdirektion Stuttgart sowie den Oberämtern Brackenheim, Waldsee und Geislingen. 1897-1900 war er Amtmann in der Stuttgarter Stadtdirektion, 1900/01 im Innenministerium, 1901-10 wieder in der Stadtdirektion (1909 Regierungsrat). 1907-10 hielt er Vorlesungen im staatlichen Verwaltungskurs über Verwaltungsrecht und trat hervor als Mitgründer und Stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Württ. höheren Verwaltungsbeamten. Im Juli 1910 wurde ihm die Leitung des Oberamtes Heidenheim übertragen, doch konnte er dieses Amt nicht übernehmen, weil er im Auftrage des Innenministeriums die Stuttgarter Polizeiverwaltung neu ordnen mußte.

    Am 12.5.1911 wurde L. als Nachfolger von Heinr. v. Gauß mit knapper Mehrheit vor einem sozialdemokratischen Kandidaten zum Oberbürgermeister von Stuttgart gewählt. Politisch stand er der Württ. Demokratischen Volkspartei nahe. Seine 22jährige Amtszeit (Wiederwahlen 1921 und 1931) umfaßte viele Ereignisse, die für den Aufstieg Stuttgarts zur modernen Großstadt bedeutsam waren, und an denen er selbst starken Anteil hatte. Während und nach dem 1. Weltkrieg erfolgte der Aufbau eines umfassenden städtischen Wohlfahrts- und Fürsorgewesens. Wohnungsbau und Arbeitsbeschaffung standen im Vordergrund. Die 1927 von namhaften Architekten wie Mies van der Rohe, Gropius, Le Corbusier und Scharoun gebaute Weißenhofsiedlung bedeutete einen Aufbruch zu einer neuzeitlichen Architektur des Wohnens. Ebenfalls 1927 veranstaltete der Werkbund in Stuttgart die Ausstellung „Die Wohnung“. Mit der Errichtung des Tiefbauamtes, des Stadterweiterungs- und des Liegenschaftsamtes wurde das städtische Bauwesen erweitert, durch den Beitritt zur Landeswasserversorgung von Niederstotzingen, dem sog. Donauprojekt, wurde die Versorgung Stuttgarts mit Wasser gewährleistet. Die Kläranlage Mühlhausen entstand, die Arbeiten zum Neckarkanal begannen, neue Straßen wurden gebaut. Als Mitgründer der Luftverkehrsgesellschaft (1924) förderte L. den Flugverkehr. Der 1914-28 von Paul Bonatz errichtete Hauptbahnhof galt als der modernste im Deutschen Reich. Eine entscheidende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufstieg Stuttgarts sah L. in der Eingemeindung, um Bauland für Industrie und Wohnungsbau zu gewinnen. – Am 15.5.1933 verdrängte ihn die NSDAP aus dem Amt. Zu seinem Nachfolger wurde Karl Strölin bestimmt, der schon seit zwei Monaten als „Staatskommissar“ L.s Amtsführung überwacht hatte.|

  • Awards

    Dr.-Ing. E. h. (TH Stuttgart 1922), Ehrensenator d. Univ. Tübingen (1927), Ehrenbürger von Stuttgart (1945), Ehrenmitgl. d. Präsidiums d. Dt. Städtetages (1948).

  • Literature

    W. Kohlhaas, Chronik d. Stadt Stuttgart I (1913–18), 1964, II (1918–33), 1967;
    O. Borst, Gesch. d. Stadt Stuttgart, 1973;
    Amtsbl. d. Stadt Stuttgart v. 11.12.1952 (P) u. v. 24.5.1968 (P);
    Schwäb. Merkur v. 28.4.1831 u. v. 11.5.1933;
    Rhdb. (P);
    Dt.GB 110 (P).

  • Author

    Ludwig Luckemeyer
  • Citation

    Luckemeyer, Ludwig, "Lautenschlager, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 733-734 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116769491.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA