Lebensdaten
1884 – 1974
Geburtsort
Velen (Westfalen)
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Nationalökonom
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116754788 | OGND | VIAF: 61678374
Namensvarianten
  • Laum, Bernhard
  • Laum, B.

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Zitierweise

Laum, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116754788.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1849–1923), Müller in V., S d. Clemens u. d. Anna Maria Christine Tombeil;
    M Josefine (1848–1910), T d. Joh. Gerh. Bernhard Welsing in V. u. d. Margaretha Elisabeth Markert;
    Trier 1920 Else (* 1897), T d. Ing. Carl Cetto (1863–1944) u. d. Anna Day;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    L. war zunächst Historiker und Altphilologe. Seit 1904 studierte er Klassische Altertumswissenschaften in Bonn, München und Straßburg, wo er als Schüler von Bruno Keil 1908 mit einer Arbeit „Stiftungen in der griech. und röm. Antike“ (1914) promoviert wurde. Nach dem Staatsexamen pro facultate docendi (1911) unternahm L. als Stipendiat des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches eine längere Studienreise nach Athen und Kleinasien, als deren Frucht später (1928) sein Buch „Das Alexandrinische Akzentuationssystem“ erschien. Mittlerweile war ihm aber das Thema innerlich fremd geworden, denn er fühlte sich zu den Problemen der historischen Nationalökonomie hingezogen. Nach Wehrdienst 1915-17 habilitierte er sich im Juli 1917 für Wirtschaftsgeschichte in Frankfurt. Speziell auf dem Gebiete der Geldtheorie war jetzt für L. die Möglichkeit gegeben, seine Kenntnisse der antiken Wirtschaft zur Begründung origineller nationalökonomischer Lehrmeinungen zu verwenden. Seit 1922 nichtbeamteter ao. Professor, schrieb er gegen die rein theoretische Ökonomik sein bestes Buch „Heiliges Geld, Eine historische Untersuchung über den sakralen Ursprung des Geldes“ (1924), worin der Ursprung des Geldes aus den religiösen Opferhandlungen der antiken Menschen erklärt wird. Ende 1923 ging L. als Ordinarius an die Akademie Braunsberg (Ostpreußen), obwohl dort für ernste wissenschaftliche Arbeiten keine zureichende Bibliothek vorhanden war. Während der Jahre in Braunsberg (bis 1936) brachte L. neben den schon genannten Schriften noch „Das Wesen des Münzgeldes“ (1930) und „Die geschlossene Wirtschaft“ (1933) heraus, eine Arbeit, in der er sich mit dem damals sehr aktuellen Autarkieproblem auseinandersetzte. Als Frucht seiner Vorlesungstätigkeit erschien die „Deutsche Wirtschaftsgeschichte“ (1935). Im Okt. 1936 berief ihn die Univ. Marburg auf den o. Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Hier wirkte L. noch 16 Jahre lang. Seine späteren Studien bezwecken den Nachweis, daß auch die Bereiche des Schenkens, des Bewirtens und der gegenseitigen Hilfe in die Ökonomie gehören. Diesem Ziel dient das Werk „Schenkende Wirtschaft, Nichtmarktmäßiger Güterverkehr und seine soziale Funktion“ (1960).

  • Werke

    Weitere W Das Eisengeld d. Spartaner, 1925;
    Die Entstehung d. öffentl. Finanzwirtsch. (Altertum u. Früh-MA), in: Hdb. d. Finanzwiss., 1926;
    Gesch. d. öffentl. Finanzwirtsch. im Altertum u. im Früh-MA, ebd., ²1952;
    Karl Knies (1821–98), in: Lb. aus Kurhessen u. Waldeck III, 1942;
    Allg. Wirtsch.gesch., in: Die Handelshochschule, 1949;
    Kinder tauschen, teilen, schenken, 1966.

  • Literatur

    Cat. professorum academiae Marburgensis, Die ak. Lehrer d. Philipps-Univ. Marburg, II, bearb. v. I. Auerbach, 1979 (mit falschem Todesdatum).

  • Autor/in

    Walter Braeuer
  • Zitierweise

    Brauer, Walter, "Laum, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 714-715 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116754788.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA