Dates of Life
1808 – 1889
Place of birth
Wetzlar
Place of death
Berlin
Occupation
preußischer Militärarzt
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116753773 | OGND | VIAF: 62308351
Alternate Names
  • Lauer, Gustav (bis 1866)
  • Lauer, Gustav von
  • Lauer, Gustav (bis 1866)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Lauer, Gustav von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116753773.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Peter L. (1773-1831), Pfarrer in Homberg/Ohm, 1814-28 in Wetzlar, später in Dudenhofen, S d. Mechanikus Joh. Heinrich in Haarhausen u. d. Anna Kath. Stumpff;
    M Henriette (1771–1821), T d. Pfarrers Aug. Adam Christian Amend in Echzell u. d. Christiane Marie Eleonore Welcker;
    Berlin 1843 Georgine (1825–1902), T d. Wilhelm Ermeler (1784–1866), GKR, Tabakfabr. in B., u. d. Henriette Becherer;
    2 S (1 ⚔), 2 T, u. a. Antonie ( Axel v. Colmar, 1840–1911, bis 1899 Reg.präs. in Lüneburg, 1877-98 Mitgl. d. Reichstags, s. BJ 16, Tl.).

  • Biographical Presentation

    L. studierte 1825-28 am Medizinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin (Dr. med. 1830). Er war dann Chirurg im 11. Infanterie-Rgt. und im 1. Garde-Rgt. zu|Fuß. 1836 kam er als Pensionär-Arzt an das Friedrich-Wilhelms-Institut und wurde bis 1837 an das Allgemeine Krankenhaus St. Georg in Hamburg kommandiert. Als Stabsarzt am Friedrich-Wilhelms-Institut unternahm er 1839 eine Studienreise durch Süddeutschland, die Schweiz und Frankreich. 1843 wurde er Regimentsarzt im Kaiser Alexander Grenadier-Rgt. in Berlin (Feldzug 1848), 1844 Leibarzt des Prinzen Wilhelm (später Kaiser Wilhelm I.). 1845 habilitierte sich L. an der Univ. Berlin und wurde 1854 als Professor für Semiotik und allgemeine Therapie an die Medizinisch-chirurgische Militär-Akademie berufen. Seit 1861 Generalarzt und seit 1864 Korpsarzt des Gardekorps, machte er die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit. 1879 wurde er Generalstabsarzt der Armee, Chef des Sanitätskorps und der Militär-Medizinal-Abteilung im Kriegsministerium sowie Direktor der militärärztlichen Bildungs-Anstalten. Seit 1880 nahm er an den Sitzungen der Medizinal-Abteilung des Kultusministeriums teil. Im selben Jahr wurde er zum o. Honorarprofessor der Univ. Berlin ernannt.

    L. hat wesentlichen Einfluß auf die Reformen des preuß. Militärsanitätswesens genommen. Er gehörte zu den Kommissionen, die 1860 über ein neues Lazarett-Reglement, 1867 über eine neue Militär-Pharmakopoe und 1872 über die Reorganisation des Sanitätswesens nach den Erfahrungen des Feldzugs berieten (u. a. wurden die Ärzte aus dem Status der Militärbeamten 1873 in den von Sanitätsoffizieren übergeführt). Unter L.s Leitung entstand der Sanitätsbericht des Feldzugs 1870/71. Er sorgte dafür, daß das militärärztliche Studium auf der vollen Höhe der schnell fortschreitenden medizinischen Wissenschaft blieb und setzte sich für die Fortbildung der aktiven und inaktiven Militärärzte ein (u. a. Einführung der antiseptischen Wundbehandlung). Bei allen Bemühungen kam L. die jahrzehntelange Vertrauensstellung bei Wilhelm I. zugute, den er als Leibarzt auch auf allen Reisen und Feldzügen begleitete. (In der Idee gingen die Reformen auf L.s Vorgänger, den Generalstabsarzt Heinrich Grimm [1804–84, s. BLÄ], zurück.) – 1888 wurde eine „v. Lauer-Stiftung“ zur Unterstützung der Hinterbliebenen von Sanitätsoffizieren errichtet.

  • Literature

    ADB 51;
    Dt. Mil.ärztl. Zs. 17, 1888, S. 513-19 (W-Verz.);
    ebd. 18, 1889, S. 1-31;
    ebd., S. 237 f.;
    Posner, in: Berliner Klin. Wschr. 26, 1889, S. 340;
    O. Schickert, Die mil.ärztl. Bildungsanstalten, 1895 (P);
    Paget;
    BLÄ.

  • Author

    Manfred Stürzbecher
  • Citation

    Stürzbecher, Manfred, "Lauer, Gustav von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 705-706 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116753773.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Lauer: Gustav von L., Generalstabsarzt der preußischen Armee, wurde am 10. October 1807 in Wetzlar geboren. Seine medicinische Bildung erhielt er als Studirender des Friedrich Wilhelmsinstitutes in Berlin. Vom Jahre 1828 bis zum Jahre 1879 durchlief er alle Stufen der militärischen Laufbahn, in diesem Jahre wurde er zum Generalstabsarzt ernannt. Schon 1844 wählte ihn der spätere Kaiser Wilhelm I. als Leibarzt und in dieser Stellung blieb er bis an das Lebensende Wilhelm's I. Das persönliche Verhältniß das aus dieser hingebenden Thätigkeit als Leibarzt zu dem Kaiser sich entwickelte, war die Grundlage für die großartige Wirksamkeit Lauer's auf dem Gebiete der Vervollkommnung des Militär-Sanitätswesens und der Stellung der Militärärzte. Unter ihm wurden die Militärärzte aus Militärbeamten zu Sanitätsofficieren, eine Aenderung, die bei den bestehenden Anschauungen von weittragendster Bedeutung für die Stellung der Militärärzte war. Ein großer Theil der heute bestehenden Organisationen des Militärwesens verdankt seiner Initiative seine Entstehung. Er starb am 9. April 1889.

  • Author

    H.
  • Citation

    H., "Lauer, Gustav von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 51 (1906), S. 602 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116753773.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA