Lebensdaten
1841 – 1907
Geburtsort
Landsberg/Lech
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Bibliothekar
Konfession
-
Normdaten
GND: 116662867 | OGND | VIAF: 72151229
Namensvarianten
  • Rottmanner, Otto (Taufname)
  • Rottmanner, Odilo
  • Rottmanner, Otto (Taufname)
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Zitierweise

Rottmanner, Odilo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116662867.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1805–90), Lehrer in L. u. Aichach, S d. Carl (1783–1824), Schriftst. (s. Kosch, Lit.-Lex.³; Killy);
    M Viktoria (1819–88);
    Ur-Gvv Simon (s. 1);
    B Max (1843–1927), Rektor in Landshut u. am Maximilians-Gymnasium in M.;
    Schw M. Ephrema (1854–1949), Arme Schulschwester, seit 1892 Gen.assistentin im Angerkloster in M.

  • Biographie

    Nach Besuch des Benediktinergymnasiums St. Stephan in Augsburg studierte R. 1860-64 Theologie an der Univ. München, wo ihn Ignaz v. Döllinger (1799–1890), Martin Deutinger (1815–64) und der Alttestamentler Bonifatius v. Haneberg (1816–76) prägten. Nach kurzer Tätigkeit als Kaplan trat er 1866 in die Münchener Benediktinerabtei St. Bonifaz ein, wo er als Novizenmeister, Ökonom und v. a. als Prediger und Beichtvater großen Einfluß ausübte. Als Bibliothekar katalogisierte und vermehrte er die umfangreiche Klosterbibliothek.

    Große Bedeutung für die Theologiegeschichte errang R. durch seine zahlreichen Kontakte. Seine Gelehrsamkeit und insbesondere seine patristische Bildung machten ihn zu einem wichtigen Gesprächs- und Korrespondenzpartner: R. stand nicht nur zu Bf. Carl Joseph v. Hefele (1809–93) und Döllinger – dessen Weg nach dem 1. Vatikanischen Konzil er respektierte – in engem Kontakt, sondern auch zu vielen späteren Reformkatholiken und kath. „Modernisten“ im In- und Ausland. So konnte er zwischen dem ausländischen „Modernismus“ und der dt. historisch orientierten Universitätstheologie eine Art Brückenfunktion einnehmen und einen geistigen Austausch mitermöglichen. Mit dem Kirchenhistoriker Franz Xaver Kraus (1840–1901) war er freundschaftlich verbunden. In seinen wenigen Abhandlungen arbeitete R. mit historisch-kritischer Akribie; profunde Quellenkenntnis beweist auch sein Werk über die Prädestinatslehre des späten Augustinus (Der Augustinismus, Eine dogmengeschichtl. Studie, 1892). Der hervorragende Augustinus-Kenner konnte sein Hauptwerk, ein Register zu dessen Werken, nicht mehr vollenden. – Dr. theol. h. c. (Tübingen 1892).

  • Werke

    Weitere W Predigten u. Ansprachen, 2 Bde., 1893/1902;
    Orate, Gebet- u. Andachtsbuch f. kath. Christen, 1902; Geistesfrüchte aus d. Klosterzelle, hg. v. R. Jud, 1908 (P);.|

  • Nachlass

    Nachlaß: Archiv d. Abtei St. Bonifaz, München.

  • Literatur

    R. Reinhardt. Sechs Briefe d. Benediktiners P. O. R. an d. Tübinger Moraltheol. Anton Koch, in: Theol. Quartalschr. 142, 1962, S. 178-89;
    H. Lang, P. O. R. OSB in d. Theol.gesch. d. 19. u. 20. Jh., in: Abhh. über Theol. u. Kirche, FS Karl Adam, 1952, S. 295-318;
    O. Weiß, Der Modernismus in Dtld., 1995, v. a. S. 151-69;
    Lebendige Steine, St. Bonifaz in München, 150 J. Benediktinerabtei u. Pfarrei, Ausst.kat. d. Staatl. Archive Bayerns, 2000, bes. S. 234-39 (P);
    BJ XII, Tl.;
    LThK³;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    BBKL.

  • Autor/in

    Klaus Unterburger
  • Zitierweise

    Unterburger, Klaus, "Rottmanner, Odilo" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 146-147 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116662867.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA