Dates of Life
1845 – 1896
Place of birth
Esslingen
Place of death
Stuttgart
Occupation
Literaturhistoriker ; Schriftsteller
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 116648163 | OGND | VIAF: 69687798
Alternate Names
  • Laistner, Ludwig
  • Laistner, Gottlieb Friedrich Eberhard Ludwig

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Laistner, Ludwig, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116648163.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Christian (1819–93), Oberlehrer in St., päd. Schriftsteller, S d. Joh. Georg u. d. Sofie Bern|hardt;
    M Margarethe (1810–84), T d. Joh. Friedrich Eisele u. d. Eborhardine Christine Hahn;
    München 1885 Luise verw. Schmid geb. Gravenhorst (1846–97); kinderlos (?).

  • Biographical Presentation

    L. besuchte das Pädagogium in Esslingen, das Stuttgarter Gymnasium und 1859-63 das ev.-theol. Seminar Maulbronn. Nach Abschluß seines Theologiestudiums 1867 im Tübinger Stift bemühte er sich vergeblich um die Aufnahme in den württ. Schuldienst. Ein Herzleiden brachte ihm 1870 die ersehnte Beurlaubung vom Vikariat, so daß er sich noch im selben Jahr als Hauslehrer und Privatgelehrter in München niederlassen konnte. Bereits an der Universität hatte L. mit Vorliebe historische und philologische Vorlesungen gehört; in München schloß er sich dem Dichterkreis um Geibel an und wurde 1872 Mitglied der „Gesellschaft der Krokodile“. Nachdem er bereits als Übersetzer an Heyses „Novellenschatz des Auslandes“ mitgearbeitet hatte, lieferte er Beiträge für dessen „Neues Münchener Dichterbuch“ (1882) und wurde Mitherausgeber des „Neuen Deutschen Novellenschatzes“ (24 Bde., 1884–87). L.s Novellen und epische Gedichte bleiben trotz ihres sorgsam gearbeiteten kulturhistorischen Hintergrundes blaß und wenig lebensecht. Dagegen gelang ihm die gefällige Übertragung einer Reihe mittellat. Vagantenlieder (Golias, Studentenlieder des Mittelalters, 1879, neu hrsg. v. E. Brost u. d. T.: Carmina Burana, lat. u. dt. nach L. L., ⁵1974). Von L.s wissenschaftlichen Arbeiten zur lat. und deutschen Literatur des Mittelalters fand insbesondere seine Anordnung der Ruodlieb-Fragmente Zustimmung und Beachtung. Unter dem Einfluß seines Landsmanns und Freundes W. Hertz wandte er sich immer mehr auch der Sagenforschung zu und versuchte, die Entstehung der Mythen aus realen, natürlichen Vorgängen abzuleiten: Aufsteigende Nebel werden in der Sage unter anderem als das Kochen der Zwerge gedeutet (Nebelsagen, 1879), der Alptraum wird als Drücken der Alpgeister erklärt (Das Rätsel der Sphinx, Grundzüge einer Mythengeschichte, 2 Bde., 1889). Indem L. die Mythenbildung mit Hilfe etymologischer Konstruktionen ausschließlich auf das Traumerlebnis zurückführen will, überschätzt er die Bedeutung der Traumphantasie. Trotz dieser Schwächen gehört er zu den bedeutendsten und eigenständigsten Sagenforschern seiner Zeit. 1889 wurde L. als Erster literarischer Berater des Cotta-Verlages nach Stuttgart berufen. Hier besorgte er unter anderem die 36bändige Goethe-Ausgabe (1893–96); daneben veröffentlichte er zahlreiche Buchbesprechungen in der (Augsburger) Allgemeinen Zeitung.

  • Works

    Weitere W Das Recht in d. Strafe, 1872;
    Barbarossas Brautwerber, e. Wirtemberger Sage, 1875;
    Novellen aus alter Zeit, 1882;
    Die Lücken im Ruodlieb, in: Zs. f. dt. Altertum 39, 1885, S. 1-25. -
    Hrsg.: Das Nibelungenlied nach d. Hohenems-Münchener Hs., 1886;
    Frdr. Rückert, Werke in 6 Bden., 1896. |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Marbach, Dt. Lit.archiv; Briefwechsel mit P. Heyse in d. Bayer. Staatsbibl. München.

  • Literature

    W. Golther, in: Biogr. Bll. 2, 1896, S. 203-09 (W);
    P. Heyse, Jugenderinnerungen u. Bekenntnisse, 1900, S. 321-24;
    H. Schiller, in: Lb. Schwaben I, 1940, S. 336-40 (W, L);
    W. Irtenkauf, in: Eßlinger Stud. 4, 1958, S. 90-95 (W-Verz.);
    Kosch, Lit.-Lex. - Zu V Christian:
    G. Honold, in: Volksschule 53, 1893, S. 385-97.

  • Portraits

    4 Phot. (Marbach, Dt. Lit.archiv).

  • Author

    Eduard Theiner
  • Citation

    Theiner, Eduard, "Laistner, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 422-423 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116648163.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA