Dates of Life
1798 – 1850
Place of birth
Bremen
Place of death
Bremen
Occupation
Überseekaufmann ; Wegbereiter der Dampfschiffahrt
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 11660204X | OGND | VIAF: 52445874
Alternate Names
  • Gevekoht, Karl Theodor
  • Gevekoht, Carl Theodor
  • Gevekoht, Karl Theodor

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Gevekoht, Carl Theodor, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11660204X.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Zacharias (1768–1839), Kaufm., dann Korn- u. Warenmakler in B., S d. Hinrich Albrecht (1739–1801), aus Mindener Ratsfam., Kaufm. u. Tabakfabr. in B.;
    M Rebecca (1772–1809), T d. Joh. Frdr. Plump (1733–1801), Kaufm. in B., u. d. Anna Geneta Kroog;
    ⚭ Baltimore Catharina Cecelie (1810–39), T d. Kaufm. Anthony Marshal in New York; kinderlos.

  • Biographical Presentation

    Nach der kaufmännischen Lehre und einem längeren Aufenthalt in den USA, wo er seine Kenntnisse im Tabakhandel vervollkommnete, gründete G. 1828 in Bremen die Firma Gloystein & Gevekoht, die sehr bald eine wichtige Stellung im Überseehandel, vor allem im Nordamerikaverkehr, einnahm. 1836 rüstete sie auch das erste Schiff für den bremischen Walfang in der Südsee aus. Bleibende Verdienste um die deutsche Wirtschaft erwarb sich G. als Wegbereiter der Dampfschiffahrt. Er gehörte zu den Gründern einer in der Hansestadt ansässigen Gesellschaft, die im Frühjahr 1845 den ersten regelmäßigen Dampferverkehr zwischen der Unterweser und England aufnahm. Als bremischer Sondergesandter in Washington und New York (1845–47) erreichte es G. in schwierigen Verhandlungen und gegen die Konkurrenz von Amsterdam, Antwerpen, Le Havre und Lissabon, daß als Zielhafen der ersten regelmäßigen Dampfschiffverbindung Amerikas mit dem europäischen Kontinent – bis dahin verkehrte nur die englische Cunard-Linie zwischen Liverpool und New York – Bremerhaven gewählt wurde. Die Ankunft der „Washington“ am 19.6.1847, die den Dienst der Ocean Steam|Navigation Company eröffnete, wurde sowohl an der Küste wie im Binnenland als ein für den deutschen Überseehandel epochales Ereignis gewürdigt. G. wurde von seinen dankbaren Mitbürgern im Frühjahr 1848 in das Frankfurter Vorparlament entsandt und sodann in die deutsche Nationalversammlung gewählt. Als Freund Arnold Duckwitz', des bremischen Senators und damaligen Reichshandelsministers, wurden ihm Aufgaben im Marine- und Auswanderungswesen übertragen. Am 24.6.1849 legte er, dem Beispiel Dahlmanns folgend, sein Mandat nieder.

  • Literature

    ADB IX;
    W. v. Bippen, in: Brem. Biogr. d. 19. Jh., 1912, S. 169 f. (L);
    F. Peters, C. Th. G., der Wegbereiter brem. Seegeltung, in: Bremer Ztg. v. 11.6.1944.

  • Author

    Wilhelm Lührs
  • Citation

    Lührs, Wilhelm, "Gevekoht, Carl Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 354-355 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11660204X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Gevekoht: Karl Theodor G., bremischer Kaufmann, geb. 1798, erwarb sich hervorragende Verdienste um den deutschen Handel und um den seiner Vaterstadt insbesondere durch die Umsicht und Energie, mit welcher er als bremischer Specialgesandter vom December 1845 bis December 1847 in Washington und New-York für die Herstellung der ersten directen Dampfschiffsverbindung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland wirkte. Es hatte bis dahin nur eine einzige Dampferverbindung mit Amerika, die der Cunardlinie zwischen Liverpool und New-York, gegeben, welche von der englischen Regierung eine Subvention von 750000 L bezog. Als nun im J. 1845 der Plan auftauchte, eine amerikanische Gesellschaft zu gründen, deren Dampfer direct auf einen Hafen des europäischen Continents fahren sollten, beschlossen Männer, wie der Bürgermeister Smidt und der Senator Duckwitz, welche damals die allgemeine und die Handels-Politik Bremens vorzüglich leiteten, sogleich den Versuch zu machen, jenen Plan auf Bremerhaven zu lenken und damit für den deutschen Handel fruchtbar zu machen. Die Idee fand in dem amerikanischen Consul in Bremen, Dudley Mann, der eben nach Washington zurückberufen wurde, einen warmen Freund und Förderer, und als durch diesen der Boden vorbereitet war, gewann man in G., welcher als unabhängiger, intelligenter und patriotisch gesinnter Mann bekannt und der durch mehrjährigen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten mit deren Verhältnissen genau vertraut war, die Persönlichkeit, welche mit unermüdlicher Hingebung gegen alle Intriguen amerikanischer Geschäftsleute, gegen die vielfachen Anstrengungen, die von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark gemacht wurden, um Havre, Antwerpen, Amsterdam oder Glückstadt die Vortheile der neuen Verbindung zu verschaffen, die amerikanischen Staatsmänner zu gewinnen wußte. Im Juni 1846 wurde die Bill zum Gesetze erhoben, wonach die Dampferlinie zwischen New-York und Bremen für die Postbeförderung eine jährliche Subvention von je 100000 Dollars für vier Dampfer von der Regierung der Vereinigten Staaten erhalten sollte. Die Bildung der Ocean-Steam-Navigation-Company aber machte dann weiter die größesten Schwierigkeiten, deren glückliche Ueberwindung G. nur dadurch bewirkte, daß auf sein wiederholtes Drängen sich Bremen und eine Anzahl anderer deutscher Regierungen, welche die nationale Bedeutung der Angelegenheit anerkannten, mit einer Summe von zusammen ca. 285000 Dollars an dem Unternehmen betheiligten. Im Juni 1847 lief der Steamer „Washington“ zum ersten Male in die Weser ein. Im Frühling 1848 wurde G., dessen glückliche Politik sich der allgemeinsten Anerkennung in Bremen zu erfreuen hatte, von seiner Vaterstadt in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Der Niedergang der patriotischen Hoffnungen, an deren|praktischer Durchführung er mit voller Seele zu helfen versucht hatte, beförderte wahrscheinlich ein Leiden, dem er am 22. Aug. 1850 noch im rüstigsten Lebensalter erlag.

    • Literature

      Duckwitz, Denkwürdigkeiten aus meinem öffentlichen Leben, S. 64 ff.

  • Author

    Bippen.
  • Citation

    Bippen, Wilhelm von, "Gevekoht, Carl Theodor" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 130-131 unter Gevekoht, Karl Theodor [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11660204X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA