Lebensdaten
1880 – 1965
Geburtsort
Graz (Steiermark)
Sterbeort
Graz (Steiermark)
Beruf/Funktion
Rechtshistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116551240 | OGND | VIAF: 15522840
Namensvarianten
  • Rintelen, Max

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Zitierweise

Rintelen, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116551240.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Anton (s. 2);
    Münster (Westfalen) 1912 Margarete Boller (1889–1987), aus Münster;
    1 S, 2 T; Verwandte Viktor (s. 1), Fritz Joachim v. R. (s. 4).

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Graz (Dr. iur. 1903) trat R. in die Anwaltskanzlei seines Vaters ein. Zur weiteren Ausbildung ging er nach Berlin, wo er bei Heinrich Brunner und Otto v. Gierke, ferner bei dem Philologen und Historiker Karl Zeumer arbeitete. Dem Rat Brunners folgend, habilitierte sich R. 1907 an der Univ. Leipzig (Druck d. Habil.schr. u. d. T.: Schuldhaft u. Einlager im Vollstreckungsverfahren d. altniederländ. u. sächs. Rechtes, 1908); durch Untersuchung der Personalhaftung und Personalexekution förderte er die Erörterung um die grundlegenden Begriffe des dt. Schuldrechts, Schuld und Haftung. Nach einem Vorlesungssemester an der Univ. Königsberg folgte R. 1909 einem Ruf als ao. Professor an die Dt. Univ. Prag. 1916 wurde er Ordinarius für dt. Recht und österr. Reichsgeschichte an der Univ. Graz (fünfmal Dekan, 1931/32 Rektor), wo er über seine Emeritierung (1951) hinaus bis zum 75. Lebensjahr lehrte.

    Während der Prager Jahre entstanden die „Untersuchungen über die Entwicklung des Handelsregisters“ (Beil.h. z. Zs. f. d. ges. Handelsrecht u. Konkursrecht 75, 1914), die grundlegend sind für die Entwicklung des Publizitätsprinzips im Handelsrecht, für die Geschichte des Firmenrechts, der Vollmachts- und Gesellschaftsverhältnisse und andere handelsrechtliche Fragen. In Graz befaßte er sich intensiv mit der neueren österr. Rechtsgeschichte, vor allem mit Bernhard Walther (1516–84), dem „Vater der österr. Jurisprudenz“ (A. Luschin-Ebengreuth). R., der die Bedeutung der neueren Privatrechtsgeschichte noch vor der Prägung des Begriffs durch Justus Wilhelm Hedemann (1878–1963) erkannte, edierte die privatrechtlichen Traktate Walthers. Seit Beginn der 30er Jahre befaßte er sich neben seinen rechtshistorischen Arbeiten mit dem Rechtsschutz für geistiges Eigentum. 1958 erschien „Urheberrecht und Urhebervertragsrecht nach österr., dt. und schweizer. Recht“ (Bd. 17 d. „Rechts- u. Staatswiss.“, Wien), ein Standardwerk bis heute. – Dr. rer. pol. h. c. (Innsbruck 1960); seit 1951 korr., seit 1954 wirkl. Mitgl. der Österr. Ak. d. Wiss.; Mitgl. d. Hist. Landeskomm. f. Steiermark.

  • Werke

    Weitere W Die Urteilsfindung im angelsächs. Recht, in: Hist. Aufss., Festgabe f. Karl Zeumer z. 60. Geb., 1910, S. 557-77;
    Der Ger.stab in d. österr. Weistümern, in: FS Heinrich Brunner z. 70. Geb., 1910, S. 631-48;
    Das Ragionenbuch d. Augsburger Kaufmannschaft, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Schwaben u. Neuburg 39, 1913, S. 96-143;
    Das Wiener Merkantilprotokoll, in: ZSRGG 34, 1913, S. 258-312;
    Dt. u. röm. Schuldrecht, in: Wiss. Vj.schr. z. Prager Jur. Zs. 2, 1922, S. 30-44;
    Zur österr. Agrarvfg. i. Za. d. Rezeption, ebd. 5, 1925, S. 67-76;
    B. Walthers privatrechtl. Traktate aus d. 16. Jh., vornehml. agrarrechtl., lehen- u. erbrechtl. Inhalts, 1937;
    B. Walther, Heimat u. Ahnen, in: FS Adolf Zycha, 1941, S. 313-35;
    Die Entstehung e. Handelsger.barkeit in Wien, in: Jur. Bll. 75, 1953, S. 587-91;
    Die Neuaufl., Eine verlagsrechtl. Stud., ebd. 83, 1961, S. 579-83;
    Über d. sog. d. Urheberrecht ‚verwandten Schutzrechte', ebd. 86, 1964, S. 236 f.

  • Literatur

    Selbstbiogr. in: Österr. Gesch.wiss. d. Gegenwart in Selbstdarst., hg. v. N. Grass, II, 1951, S. 139-62;
    H. Mitteis, in: FF 26, 1950, S. 78;
    H. Baltl, in: Jur. Bll. 72, 1950, 83 f.;
    N. Grass, in: HJb. 85, 1965, S. 511 f.;
    F. Klein, in: ZSRGG 83, 1966, S. 557-62;
    R. Feenstra, in: Tijdschrift v. Rechtsgeschiedenis 34, 1966, S. 318;
    H. Lentze, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 116, 1966, S. 277-86 (W-Verz., P);
    G. Wesener, in: Jur. Bll. 1966, S. 244 f.;
    ders., in: Zs. d. Hist. Ver. f. Steiermark 61, 1970, S. 255-60;
    G. Köbler, in: Wege europ. Rechtsgesch., Karl Kroeschell z. 60. Geb., 1987, S. 197 f. – Zur Fam.: Dt.GB 82, 1934, S. 417-91.

  • Autor/in

    Gunter Wesener
  • Zitierweise

    Wesener, Gunter, "Rintelen, Max" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 642-643 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116551240.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA