Lebensdaten
1844 – 1911
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Regisseur
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116491736 | OGND | VIAF: 17975249
Namensvarianten
  • Hartmann, Ernst
  • Hartmann, Ernst Carl Gottfried
  • Hartmann, Ernst Karl Gottfried

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Zitierweise

Hartmann, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116491736.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin (1797–1857), Gastwirt in H., S d. Johann in Jenatz/Graubünden u. d. Dorothea Wanger;
    M Anna Sophia Dor. (1804–62), T d. Heinr. Prätz in Dörverden b. Verden u. d. Margarethe Grefen;
    Wien 1868 Helene (1843–98), Schauspielerin in Mannheim, seit 1867 am Burgtheater Wien (s. ADB 50; Kosch, Theater-Lex.), T d. Georg Peter Schneeberger u. d. Elisabeth Christine Deckert;
    T Emilie (⚭ Max v. Gutmann, 1930, Berg- u. Hüttenmann (s. NDB VII).

  • Biographie

    H. trat mit 16 Jahren in eine Maschinenfabrik in Chemnitz als Volontär ein. Ein Gastspiel Bogumil Dawisons bewog ihn, gegen den Willen seiner Mutter und seines Vormundes, Schauspielunterricht zu nehmen und auf Liebhaberbühnen aufzutreten. In Reval fand H. sein erstes Engagement als Chorist und Chargendarsteller (Debut: Jean in „Die schöne Müllerin“). 1862 schloß er sich einer reisenden Schauspielergesellschaft an (Debut: Graf Paul in „Der Majoratserbe“), bei der er das erste Charakterfach innehatte. 1863 legte der Vormund ein Veto gegen den Schauspielerberuf des jungen H. ein. Heinrich Marr hatte H. aber inzwischen schon an den Direktor des Wiener Burgtheaters, Heinrich Laube, empfohlen, der nach einem Probespiel H.s gesagt haben soll: „Sie sind der geborene Liebhaber. Organ, Gesicht, Gestalt – alles Liebhaber.“ H. debutierte am Burgtheater, an dem er bis an sein Lebensende, größtenteils als Darsteller des soignierten Charakterfaches in Konversationsstücken und Lustspielen, und als Regisseur tätig sein sollte, 1864 als Benedikt in „Viel Lärm um Nichts“, als Clavigo in „Clavigo“ und als Prinz in „Emilia Galotti“. H. war neben Adolf von Sonnenthal einer der glänzendsten Burgtheaterdarsteller großer Herren und grandseigneurialen Gehabens. Die Rollenschöpfungen seiner späteren Zeit strahlten tiefe Menschlichkeit und überlegene liebenswürdige Ironie aus.

  • Rollen

    Burgtheaterrollen Abenteurer in „Der Abenteurer u. d. Sängerin“; Adolf in „Die beiden Klingsberg“; Leopold in „Ein Bruderzwist in Habsburg“; Odysseus in „Der Kyklops“; Brackenburg in „Egmont“; Bolingbroke in „Ein Glas Wasser“; Ferdinand in „Kabale u. Liebe“; Graziano in „Der Kaufmann v. Venedig“; Wrangel in „Wallensteins Tod“; Vockerat in „Einsame Menschen“.

  • Literatur

    R. Lothar, Das Wiener Burgtheater, 1899, 1934;
    J. Bab u. W. Handl, Dt. Schauspieler, 1908;
    A. v. Weilen, in: Wiener Ztg. v. 10.10.1911;
    P. Schlenther, in: Berliner Tagbl., Nr. 518, 1911;
    A. Frhr. v. Berger, in: Neue Freie Presse v. 10.10.1911;
    H. Bettelheim Gabillon, in: Bühne u. Welt, 1911;
    J. Minor, in: Österr. Rdsch. 29, 1911;
    H. Richter, in: Jb. d. Dt. Shakespeare-Ges. 48, 1911, S. 163-68;
    O. M. Fontana, in: Wiener Schauspieler, 1948;
    O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. d. dt. Theater, 1892;
    BJ 16 (Tl. 1911, L);
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex.

  • Porträts

    u. Szenenbilder: Wien, Nat.bibl., P -Slg.;
    Archiv d. Burgtheaters, Theater-Slg.

  • Autor/in

    Konrad Schrögendorfer
  • Zitierweise

    Schrögendorfer, Konrad, "Hartmann, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 740 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116491736.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA