Lebensdaten
1853 – 1934
Geburtsort
Hof Obendeich bei Glückstadt
Sterbeort
Hof Obendeich bei Glückstadt
Beruf/Funktion
Agrargeograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116488638 | OGND | VIAF: 69232010
Namensvarianten
  • Engelbrecht, Thieß Hinrich
  • Engelbrecht, Hinrich
  • Engelbrecht, Thieß Hinrich
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Engelbrecht, Hinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116488638.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Bauernfamilie vom Hof Obendeich;
    V Johannes (1832–1914), Bauer, S des Bauern Hinrich;
    M Ida (1833–1901), T des Bauern Thieß Lange;
    1878 Margarethe Greve (1859–1947); kinderlos.

  • Biographie

    Nach Ablegung der Reifeprüfung und Beendigung praktischer landwirtschaftlicher Lehrtätigkeit in Dithmarschen studierte E. in Leipzig und Straßburg, wobei ihn besonders das Fach der Nationalökonomie interessierte. Stark beeinflußte ihn der Nationalökonom W. Roscher, aber ebenso die Werke von J. H. von Thünen, von dem Agrarhistoriker G. Hanssen, von J. G. Kohl (Städtelagen) und von W. H. Riehl („Land und Leute“). Er pachtete dann das väterliche Gut. Im Frühjahr 1880 ging er nach den USA und wurde dort Farmer nahe Sioncity im Staate Iowa. Auf ausgedehnten Reisen lernte er die Landwirtschaft der Staaten kennen. Wieder nach Europa zurückgekehrt, bewirtschaftete er den vom Vater übernommenen Hof Obendeich. Gleichzeitig betätigte er sich öffentlich zunächst in landwirtschaftlichen und kommunalpolitischen Körperschaften,|geriet dadurch immer mehr in das Gebiet der Politik hinein und wirkte in der Folgezeit als freikonservativer Abgeordneter im preußischen Abgeordnetenhaus, später im preußischen Herrenhaus. Eine ganze Anzahl von wichtigen Ämtern in landwirtschaftlichen Körperschaften, so in der Landwirtschaftskammer von Schleswig-Holstein, im Deutschen Landwirtschaftsrat und in der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft wurden ihm übertragen. Gleichzeitig begann er mit der Abfassung einer Reihe von wissenschaftlichen Werken, die seinen Namen berühmt machten. – Nicht nur im Inland und in deutscher Sprache, sondern auch in nicht wenigen außerdeutschen Ländern und in fremden Sprachen beschäftigte man sich mit seinen Ideen und Werken. Als sein wichtigstes Arbeitsgebiet gilt das hauptsächlich von ihm gegründete Fach der Agrargeographie, ein Grenzgebiet zwischen Geographie und Landwirtschaftslehre. – Er vertritt den Standpunkt, daß jede Wissenschaft, und so auch die Landwirtschaftslehre, in erster Linie alle Tatsachen ganz objektiv erforschen muß, ohne gleich auf den praktischen Nutzen zu sehen, wie das gewöhnlich in landwirtschaftlichen Schriften der Fall zu sein pflegt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Breslau, Kiel u. Landwirtschaftliche Hochschule Berlin).

  • Werke

    Die Landbauzonen d. außertrop. Länder, 3 Bde., 1898/99 (mit Karten); Die geogr. Verteilung d. Getreidepreise in d. Vereinigten Staaten v. 1862 bis 1900, 1903;
    Bodenanbau u. Viehstand in Schlesw.-Holst., 1905/07;
    Die geogr. Verteilung d. Getreidepreise in Indien v. 1861 bis 1905, 1908;
    Die Feldfrüchte Indiens in ihrer geogr. Verbreitung, 1914;
    Landwirtschaftl. Atlas d. Russ. Reiches in Europa u. Asien, 1916;
    Die Feldfrüchte d. Dt. Reiches, T. 1, 1928; zahlr. Abhh., die sich mit Kultur- u. Agrarpol., Schulwesen, Landwirtschaftslehre, Pflanzengeogr., Agrargesch. usw. befassen.

  • Literatur

    R. Krzymowski, in: Ausgew. Schrr. v. Dr. h. c. Th. H. E., 1924 (P);
    ders., Die Agrargeogr., in: Festschr. E. Laur, 1951;
    L. Waibel, Das geogr. Lebenswerk v. Th. H. E., in: Geogr. Zs. 41, 1935, S. 169-80

  • Autor/in

    Richard Krzymowski
  • Zitierweise

    Krzymowski, Richard, "Engelbrecht, Hinrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 511-512 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116488638.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA