Lebensdaten
1814 – 1898
Geburtsort
Ditzingen (Württemberg)
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Finanzpolitiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116443685 | OGND | VIAF: 37667352
Namensvarianten
  • Renner, Andreas von
  • Renner, Andreas

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Zitierweise

Renner, Andreas von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116443685.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottfried R. (1782-1833), Metzger, Adlerwirt u. Gde.rat in D., S d. Gottfried (* 1760), aus Ach, zog nach D., u. d. Anna Zimmermann, geb. Schweizer (1746–1814);
    M Johanna Barbara Rummel;
    Ur-Gvv Johann Adam R. (* 1714), Sonnenwirt, Richter, Stabsschultheiß u. Floßherr in Ach, N. N. Schweizer, Metzger, Lammwirt u. Schultheiß in D.;
    6 Geschw u. a. Johann Gottfried R. (* 1810), übernahm d. väterl. Gastwirtsch., Johann Jakob R. (* 1817), Sonnenwirt in Großaspach b. Backnang, Gottlob R. (* 1827), übernahm d. väterl. Landwirtsch.;
    Freudental b. Besigheim 1842 Marie, T d. N. N. Plessing, württ. Rgt.quartiermeister in St.;
    1 S Eugen v. R. (1845-1919, württ. Personaladel 1909), Dir. d. Domänendirektion b. d. württ. Oberfinanzkammer, 1 T Marie ( August Hedinger, 1841–1910, Ohrenarzt in St., Med.rat, Prähist., Ehrenvors. d. württ. Anthropol. Ver., Mitgr. d. Ver. f. d. Dt.tum im Ausland, s. BJ 15, Tl.).

  • Biographie

    R. wurde nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart, einem Studium (seit 1834) der Kameralistik in Tübingen und an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim in die Finanzverwaltung des Kgr. Württemberg übernommen. Nach den beiden Finanzdienstprüfungen (1836/37) war er zunächst Buchhalter beim Kameralamt Leonberg und später Kanzlist und Revisor bei der Hofdomänenkammer, ehe er 1842 zum Vorstand des Kameralamts Freudental befördert wurde. 1846 Finanzrat im Finanzministerium, leitete R. seit Ende 1851 die Forstabteilung, die 1858 als Forstdirektion selbständig wurde. 1864 übernahm er im Range eines Staatsrats die Leitung des Finanzministeriums; 1865 wurde er zum Staatsminister ernannt. Als Ressortchef (bis 1891) agierte er mit Geschick in einer Zeit des Umbruchs und der Reformen: 1866 konnte Württemberg die Kriegsentschädigungen an Preußen aus den Ersparnissen im Staatshaushalt begleichen, nach 1871 besorgte R. mit großer Effizienz die Eingliederung des Königreichs in das neue Reichssteuersystem und setzte insbesondere in der Forderung des württ. Eisenbahnbausseit 1851 war er Mitglied der Eisenbahnkommission – bleibende Akzente. Württemberg erwarb sich unter R. den Ruf als eines der finanziell stabilsten Länder im Kaiserreich. Der Minister beförderte auch die Entwicklung des unter Leitung von Karl Victor v. Riecke (1830–98) stehenden „Statistisch-Topographischen Bureaus“, des späteren Statistischen Landesamts. Die in R.s Amtszeit vorbereiteten Steuerreformvorschläge dienten als Grundlage der Steuerreform Rieckes, seines Nachfolgers im Ministeramt.

    R. vertrat 1853-56 den Wahlbezirk Besigheim in der Abgeordnetenkammer, wo er in die Finanzkommission gewählt wurde. 1861 zum lebenslänglichen Mitglied der Kammer der Standesherren ernannt, war er auch dort in der Finanzkommission sowie u. a. in der Volkswirtschaftlichen Kommission und im Ständischen Ausschuß tätig. R. verzichtete faktisch seit seiner Ernennung zum Staatsminister auf die Wahrnehmung des Mandats und legte es 1890 nieder.|

  • Auszeichnungen

    Ritterkreuz (1851) u. Großkreuz (1870) d. Ordens d. württ. Krone;
    Kommenturkreuz II. Kl. (1864);
    Großkreuz d. württ. Friedrichsordens (1870);
    preuß. Roter Adlerorden I. Kl. (1874);
    Dr. oec. publ. h. c. (Tübingen 1877), Dr. rer. nat. h. c. u. Dr. med. h. c. (ebd. 1891);
    Ehrenbürger v. (Bad) Wildbad (1885), Stuttgart (1887) u. Ditzingen (1887).

  • Literatur

    Schwäb. Kronik Nr. 288 v. 9.12.1898;
    R. Krauß, in: BJ IV, S. 329-31;
    A. Pfister, Drei berühmte Ditzingen in: Bes. Beil. d. Staatsanz., 1932;
    M. Spöhr, in: Lb. Schwaben XIV, 1980, S. 288-316 (P);
    O. Burr, in: Biogrr. bedeutender Forstleute aus Baden-Württ., 1980;
    150 J. Promotion an d. Wirtsch.wiss. Fak. d. Univ. Tübingen, bearb. v. I. Eberl u. H. Marcon, 1984, S. 567;
    Biogr. Hdb., Württ. LT.

  • Porträts

    Foto in Württ. Landesbibl., Stuttgart.

  • Autor/in

    Frank Raberg
  • Zitierweise

    Raberg, Frank, "Renner, Andreas von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 429 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116443685.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA