Lebensdaten
1819 – 1901
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116368993 | OGND | VIAF: 69876534
Namensvarianten
  • Haessel, Hermann Adolf
  • Haessel, Hermann
  • Haessel, Hermann Adolf
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Zitierweise

Haessel, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116368993.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Samuel ( 1841), aus Weinböhla b. Meißen, Bier- u. Essigbrauer in L.;
    M Johanne Rosine ( 1840), T d. Kantors Sauppe in Naumburg;
    Vt Hermann Sauppe (1809–93), klass. Philologe (s. ADB 55); - ledig;
    N Hermann Sorgenfrey ( 1893), Buchhändler, Teilhaber H.s (⚭ Klara, Schw; d. Eugen Marx, 1844–1934, Inh. d. Verlags A. Hartleben in Wien), Klara Sorgenfrey ( 1906), Erbin d. Verlags; Groß-N (S d. Hermann) Gg. Walter Sorgenfrey ( 1918), Erbe d. Kommissionsgeschäfts 1901, d. Verlags 1906; Ur-Groß-N (S d. Gg. Walter) Walter Rudolf Sorgenfrey ( 1903), Buchhändler in Berlin, Inh. d. Verlags H. H.

  • Biographie

    Als Sohn einer kinderreichen und verarmten Familie konnte H. lediglich die Freischule besuchen. Ostern 1834 wurde er Laufjunge, später Lehrling bei dem Leipziger Buchhändler|Leopold Voß. Er erwarb sich in der Folgezeit Kenntnisse in der französischen, englischen und – für Voß' russische Kommissionsgeschäfte – der russischen Sprache; im Alter lernte er Italienisch. Sein Interesse an zeitgenössischer Literatur ließ ihn schon in jungen Jahren die Freundschaft H. Laubes und Zugang zu dessen Bibliothek gewinnen. 1849 reiste er für Voß nach Rußland, wo er nach Erledigung der Geschäfte in Sankt Petersburg, Moskau und anderen Orten einen Abstecher nach der Krim unternahm. 1851 hat er dann in der Augsburger Allgemeinen Zeitung über diesen Teil seiner Reise etwas oberflächliche, aber sympathische Reisebriefe veröffentlicht.

    1853 kaufte H. von dem Buchhändler Georg Wigand in Leipzig dessen 1833 gegründetes Kommissionsgeschäft. Nach Ausdehnung des ursprünglich nach Österreich und Osteuropa orientierten Kommissionsbuchhandels begann H., selbst Bücher zu verlegen. Sein Programm umfaßte schließlich juristische (A. Hänel), natur- und sprachwissenschaftliche, lexikalische und schöngeistige Literatur (unter anderem Laubes Roman „Der deutsche Krieg“ und die Übersetzung von Selma Lagerlöfs „Gösta Berling“). Sein größtes Verdienst erwarb sich H. durch den Verlag der zuvor von anderen Verlegern zum Teil abgelehnten Dichtungen C. F. Meyers. Er gilt als der eigentliche Entdecker und verlegerische Wegbereiter des Dichters. Eigene poetische Versuche (ein Romanfragment, Pseudonym 1897, und einige Lustspiele) blieben ohne Erfolg und Bedeutung. – Politisch liberal gesinnt (auch nach der Reichsgründung blieb er Gegner Bismarcks) und im menschlichen Umgang von schroffer Redlichkeit und Generosität, war H. ein erfolgreicher und risikofreudiger Verleger.|

  • Auszeichnungen

    2. Schatzmeister d. Börsenver. Dt. Buchhändler.

  • Literatur

    H. H., e. dt. Buchhändler, Reisebriefe aus d. Mitte d. 19. Jh. nebst e. Lebensabriß, hrsg. v. Th. Sorgenfrey, 1904 (P, vollst. Verlagsverz. f. 1904);
    G. N., Ein Gedenkwort f. H. H., in: Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel, 1901, Nr. 40, S. 1387 f.;
    R. Schmidt, in: Dt. Buchhändler, Dt. Buchdrucker, Bd. 3, 1905, S. 387-89;
    BJ VII, S. 366-69 (W, u. Tl. 1901, L).

  • Autor/in

    Martin Glaubrecht
  • Zitierweise

    Glaubrecht, Martin, "Haessel, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 453-454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116368993.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA