Lebensdaten
1747 – 1828
Geburtsort
Laino (Oberitalien)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116317094 | OGND | VIAF: 47510619
Namensvarianten
  • Quaglio, Giuseppe
  • Quaglio, Joseph
  • Quaglio, Josef

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Zitierweise

Quaglio, Giuseppe, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116317094.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Domenico I (1714–79), aus L., Bildnis- u. Historienmaler, tätig in Mailand, Salzburg u. Wien (s. ThB), S d. Giulio (1668–1751), Freskant (s. Einl), u. d. Margarte Novi;
    M Margarita (um 1720–48), T d. Rocco Bolla u. d. Cattarina della Torre;
    München 1783 Agnes (um 1764–1832), aus|Maniheim, T d. Dominicus Grünwald u. d. Eleonora N. N.;
    7 S u. a. Domenico (s. 2)

  • Biographie

    Nach einer Lehre bei seinem Vater studierte Q. in Wien Architektur und Bühnenbildkunst. Es folgten mehrere Studienreisen durch Deutschland und Italien, bis Q., wohl auf Empfehlung seines Onkels Lorenzo I, 1771 als 2. kfl. Theatermaler an den Hof Karl Theodors in Mannheim berufen wurde. Dort schuf er für das von seinem Onkel 1775 erbaue Theater und den Redoutensaal des Mannheimer Schlosses perspektivische Architekturmalereien. Q. war auch als Theaterdekorateur tätig. Er entwarf das Bühnenbild für die erste Aufführung im neuen Mannheimer Theater 1777 und für Schillers Uraufführung der „Räuber“ 1782. Während dieser Zeit war er auch verschiedentlich für die Theater in Ludwigsburg, Speyer und Frankfurt/M. tätig. 1778 ging Q. mit Karl Theodor nach München, wo er 1801 Nachfolger seines Bruders Giulio III Hoftheaterarchitekt wurde. Bis zu seinem Rücktritt 1823 schuf Q. zahlreiche Bühnenbilder für verschiedene Opern wie Georg Joseph Voglers „Albrecht III. von Bayern“ (1781), Mozarts „Don Giovanni“ (1791) und „Zauberflöte“ (1793), oder für die Festaufführung von A. Klebes „Weihe“, mit der 1818 das Nationaltheater eröffnet wurde. Daneben entwarf Q. auch Festdekorationen. Anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums von Karl Theodor dekorierte er 1783 die Alte Reitschule in München und schuf 1790 die kurpfälz. Illuminationstransparente für die Krönung Ks. Leopolds II. in Frankfurt/M.

    Seinen Zeitgenossen galt Q. als Erfinder der sog. Dreipunktperspektive, doch war diese bereits in verschiedenen Publikationen der Galli-Bibiena, in der 1. Hälfte des 18. Jh. berühmte Theaterarchitekten aus Bologna, bekannt gemacht worden. Die in Vergessenheit geratene perspektivische Anlage des Bühnenbildes wandte Q. als erster in Deutschland wieder an. Seine Bühnenbilder sind von dem Bemühen um historische Stilgerechtheit und realistische Präsentation der Landschaft geprägt. Für Schillers „Jungfrau von Orleans“ (1801) etwa schuf er eine getreue Nachbildung der Fassade von der Kathedrale in Reims, und für „Wilhelm Tell“ (1806) setzte er eine realistische Landschaft der Schweizer Alpen in Szene.

  • Literatur

    s. Fam.art.;
    ThB;
    Dict. of Art.

  • Autor/in

    Peter Prange
  • Zitierweise

    Prange, Peter, "Quaglio, Giuseppe" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 30-31 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116317094.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA