Lebensdaten
1812 – 1864
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Sennhütte „Schäferei“ (Altvatergebirge)
Beruf/Funktion
Forschungsreisender
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116314273 | OGND | VIAF: 3218783
Namensvarianten
  • Kolenati, Friedrich Anton
  • Kolenati, Friedrich August
  • Kolenati, F. A.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kolenati, Friedrich Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116314273.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton (1785–1859), Choralist am St. Veits-Dom in P., S d. Landwirts Wenzel in Družec Kr. Rakonitz;
    M Veronika (1792–1858), T d. Johann Vetter, Koch b. Gf. Kaunitz, dann b. Fürst Lobkowitz;
    Prag 1842 Josepha Victoria (* 1815), T d. Karl Skalitzky (1781–1845), Prof. d. Med. in P., u. d. Franziska Bibernetz;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    K. war in Prag nach dem Medizinstudium (doctor medicinae 1836) kurze Zeit als praktischer Arzt tätig, ehe er, zunächst als Assistent an der Lehrkanzel für Botanik der Universität Prag, seinen Interessen für naturwissenschaftliche Forschungen und Reisen nachgehen konnte. Nach mehreren Erkundungsreisen im Böhmerwald und in den österreichischen Alpen ging er 1842 nach Sankt Petersburg und nahm dort eine Tätigkeit als Assistent für Zoologie an der Akademie auf. Dabei erhielt er den Auftrag zu einer mehrjährigen Forschungsreise ins südliche Rußland und in den Kaukasus. Er betrieb umfangreiche Sammlungen, widmete sich im Zentralkaukasus unter anderem Fragen des Weinbaues, der Seidenraupenzucht, geologisch-mineralogischen Problemen und bestieg 1843 und 1844 den Kasbek (5 047 m). 1845 kehrte er mit reichem Sammelmaterial (unter anderem 12 000 Pflanzen, 30 000 Mineralien, vielen Insekten) nach Petersburg zurück, wo er seine Fundstücke sichtete und ordnete. Anschließend arbeitete er wieder in Prag als praktischer Arzt. Aber unter dem Eindruck seiner Reiseerlebnisse und der Veröffentlichungen über seine mitgebrachten Fundstücke wandte sich K. nunmehr ganz den Naturwissenschaften zu und bemühte sich um ihre Verbreitung in der Öffentlichkeit (Gründung des naturhistorischen Vereins „Lotos“ in Prag, 1848, dessen Vorstand 1849). Er habilitierte sich 1848 in medizinisch-pharmazeutischer Botanik, Zoologie und Kristallographie und wurde 1849 Supplent der Lehrkanzel für Mineralogie und Zoologie am Ständisch-Polytechn. Institut in Prag; gleichzeitig war er als Lehrer für Naturgeschichte am Gymnasium auf der Kleinseite tätig. 1848 wurde er während der Belagerung von Prag im Juni für kurze Zeit verhaftet. 1849-64 lehrte K. an der 1846 eingerichteten TH in Brünn Naturwissenschaften, vor allem Zoologie, Botanik, Mineralogie, Geologie, Paläontologie. Dabei setzte er auch seine Forschungs- und Sammelarbeiten fort, über die er ein umfangreiches Schrifttum hinterließ.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. zahlr. wiss. Ges.

  • Werke

    u. a. Elemente d. Krystallogr., 1845;
    Die Ersteigung d. Kasbeck nebst geolog. Erll. d. v. ihm entdeckten Gletscher d. Central-Kaukasus, in: Bull. de l'Ac. de St. Pétersbourg 4, 1845;
    Versuch e. systemat. Anordnung d. in Grusien einheimischen Reben, 1846;
    Die Mineralien Mährens u. österr. Schlesiens, 1854;
    Fauna d. Altvaters, 1859.

  • Literatur

    C. Jellinek, Das ständ. polytechn. Inst. in Prag, Progr. z. 50j. Erinnerungsfeier, 1856, S. 231 f.;
    H. A. Hagen, Bibl. Entomologica I, 1862, S. 428-30;
    Gal. denkwürdiger Persönlichkeiten d. Gegenwart I, o. J. (P);
    I. Flasar, Prof. Dr. F. A. K., 1965 (Olomouc) (W, L, P);
    H. Röhrich, Das Grabmal d.… F. A. K.… in Klein-Mohrau/Nordmähren, in: Mähr.-Schles. Heimat, Vj.schr. f. Kultur u. Wirtsch., H. 4, 1968, S. 304 f. (P);
    Pritzel;
    Wurzbach XII;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Heinz Röhrich
  • Zitierweise

    Röhrich, Heinz, "Kolenati, Friedrich Anton" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116314273.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA