Lebensdaten
1844 – 1916
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
preußischer General ; Landwirtschaftsminister ; Staatssekretär
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116247479 | OGND | VIAF: 45049700
Namensvarianten
  • Podbielski, Victor von
  • Podbielski, Victor Adolf Theophil von
  • Podbielski, Viktor von
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Zitierweise

Podbielski, Viktor von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116247479.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theophilus (1814–79), Gen. d. Kavallerie, Gen.-insp. d. Artillerie (s. ADB 26; NDB V*; Priesdorff VII, S. 397-100, Nr. 2360), S d. Anton (1780–1841), preuß. Major, Stabsoffz. im 1. Ulanen-Rgt., u. d. Johanna Eleonore v. Falkenhayn (1787–1869);
    M Agnes v. Jagow (1823–87);
    1891 Margarethe v. Twardowska;
    3 S Victor (1892–1945), Lt. d. Res., SS-Obergruppenführer, Fideikommißbes., Geschäftsführer d. Gaus Kurmark d. NSDAP, OB v. Frankfurt/Oder, Fritz (1893–1917, ⚔), Lt. d. Res., Dr. iur., Kammerger.referendar, Hans (1894–1944),|Forstwart, Oberlt. d. Res.;
    Vt (?) Erich v. Falkenhayn (1861–1922), preuß. Gen. u. Kriegsmin. (s. NDB V).

  • Biographie

    P. schlug nach dem Gymnasium in Brandenburg und Berlin sowie der Kadettenanstalt 1862 als Ulanen-Leutnant die Offizierslaufbahn ein und machte den Krieg 1866 als Divisionsadjutant mit. Zwischen Truppen- und Generalstabsdienst wechselnd, begann er das letzte Kommando 1890 als Oberst und Kommandeur der Kavallerie-Brigade in Metz. Im Juli 1891 nahm er, zum Generalmajor befördert, den Abschied und widmete sich seinen Gütern mit großer Molkerei und Schweinezucht. Er praktizierte moderne Produktions- und Vermarktungsmethoden und wirkte 1895-1901 im Vorstand der Brandenburger Landwirtschaftskammer sowie im Bund der Landwirte (BdL). Außerdem besaß er 1893-97 für die Deutschkonservative Partei das Reichstagsmandat Westprignitz. Die 1883 übernommene Leitung des Deutschen Offiziersvereins und die parlamentarische Arbeit (Mitgl. d. Budget- u. d. Börsengesetz-Komm.) fanden 1896 durch die Ernennung zum Generalleutnant Anerkennung durch Wilhelm II., zu dessen Tafelrunde der als Skatspieler und Anekdotenerzähler bekannte P. vielfach geladen wurde. Dennoch löste ein Jahr später seine Berufung zum Staatssekretär des Reichspostamtes in der Öffentlichkeit Erstaunen und Mißtrauen aus, das P. aber aufgrund seines großen Organisationstalents und seiner Reformfreude ausräumen konnte. Wegen seines manchmal scharfen Vorgehens setzte sich P. zahlreichen Angriffen aus, was ihn, gefördert durch seine auffallende Erscheinung, zu einem oft karikierten Politiker machte. Er blieb umstritten, als er 1901 aus dem Reichsdienst ausschied und preuß. Landwirtschaftsminister wurde. P. wahrte eine gewisse Distanz zu Bülow und vertrat agrarische Interessen, wobei er Kompromisse v. a. bei Zoll- und Steuerfragen einging, was teilweise wiederum scharfe Kritik des BdL hervorrief. In den Skandal der Fa. Tippelskirch & Co. um Armeelieferungen nach den Kolonien verwickelt, mußte P. 1906 sein Amt niederlegen. 1909 trat der ehem. Minister, dem nicht wie üblich ein Oberpräsidium angeboten worden war, als Vorsitzender des Berliner Rennvereins nochmals ins Licht der Öffentlichkeit und wurde zum Präsidenten des Reichsausschusses für Olympische Spiele gewählt. Als Mitglied des IOC förderte P. die deutsche Sportbewegung, war Mannschaftsleiter in Stockholm 1912 und bereitete u. a. mit dem Bau des 1913 eingeweihten Deutschen Stadions im Grunewald die für 1916 in Berlin geplante Olympiade vor|.

  • Auszeichnungen

    Verdienstorden d. Preuß. Krone;
    Roter Adler-Orden 4. Kl. m. Schwertern (1864);
    Eisernes Kreuz 2. Kl. (1870/71);
    Brillanten z. Großkreuz d. Roten Adler-Ordens mit Eichenlaub u. Schwertern am Ring;
    WGR (1897).

  • Literatur

    Archiv f. Post u. Telegr. 1916, S. 55;
    Dt. Landwirtschaftl. Presse 1916, Nr. 8;
    Wi. 1914;
    DBJ I, Tl.;
    Kosch, Biogr. Staatshdb. |

  • Quellen

    Qu Geh. StA Preuß. Kulturbes. Berlin-Dahlem (v. a. Rep. 87, ZB Nr. 367-375; Nr. 371 u. 373; Karikaturen).

  • Porträts

    LIZ 1901, Nr. 116, S. 703;
    Grundriß z. d. Verw.-gesch. 1815-1945, R. A, Bd. 12, Abb. Nr. 236.

  • Autor/in

    Reinhold Zilch
  • Zitierweise

    Zilch, Reinhold, "Podbielski, Viktor von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 555-556 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116247479.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA