Lebensdaten
1769 – 1826
Geburtsort
Oranienburg/Havel
Sterbeort
Würzburg. (calvinistisch)
Beruf/Funktion
Flötenvirtuose
Konfession
calvinistisch
Normdaten
GND: 116235594 | OGND | VIAF: 15514708
Namensvarianten
  • Dulon, Friedrich Ludwig
  • Dulon, Friedrich L.
  • Dulon, L.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dulon, Friedrich Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116235594.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis (1742 – um 1798), Steuerdirektor in Oranienburg u. Havelberg, dann in Stendal, S des Louis (1692–1746) aus Villeneuve im Waadtland, 1716-42 in der Riesengarde in Potsdam, dann Notar in Unna, u. der Dorothea Bohnstedt aus Unna;
    M Anna Sophia Schäfer; ledig;
    N Rudolph s. (2).

  • Biographie

    Der mit 8 Jahren Erblindete wurde vom Vater ausgebildet, der in Potsdam Schüler des Quantzschülers Neuff gewesen war. Ein phänomenales Gedächtnis und große Begabung ermöglichten schon ab 1781 erfolgreiche Virtuosenreisen durch Deutschland, Holland, die Schweiz, England und Rußland. Eine Pension als kaiserlich russischer Kammermusikus sicherte seinen Lebensabend in Stendal und Würzburg. Als „der blinde Flötenspieler“ genoß er europäischen Ruf, der aber nicht allein durch seine musikalischen Leistungen, sondern wohl auch „durch mitleidige Rücksicht auf sein Schicksal“ bestimmt war. Wichtiger als seine wenigen Kompositionen ist die Autobiographie, die über berühmte Zeitgenossen, das Leben der reisenden Virtuosen und die Anfänge des bürgerlichen Konzertlebens berichtet. Ab 1783 benutzte er statt der alten Traversflöte die neuerfundene Klappenflöte, zu deren Verbreitung er stark beitrug.

  • Werke

    Dülons d. blinden Flötenspielers Leben u. Meynungen v. ihm selbst bearb., hrsg. v. C. M. Wieland, 2 Bde., Zürich 1807 f.; Duos op. I, 1800 (P); Variationen, Caprices f. Flöte u. Violine bzw. f. 2 Flöten, 1 Flötenkonzert.

  • Literatur

    ADB V;
    K. Ditters v. Dittersdorf, Lebensbeschreibung, neuhrsg. v. E. Schmitz, 1940, S. 60;
    Allg. musikal. Ztg. 3, 1801, S. 410;
    ebd. 11, 1809, S. 241 ff. u. 257 ff.;
    H.-P. Schmitz, in: MGG III, Sp. 923 f.

  • Autor/in

    Walter Haseke
  • Zitierweise

    Haseke, Walter, "Dulon, Friedrich Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 187 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116235594.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dulon: Friedrich Ludwig D., blinder Flötenspieler, geb. zu Oranienburg (Mark Brandenburg) 14. Aug. 1769, 7. Juli 1826. Seit seinen ersten Lebenstagen blind, ward er von seinem Vater, einem ehemaligen Accisbeamten aus französischer Emigrantenfamilie und Schüler von Quantz, auf der Flöte und dem Clavier, später vom Organisten Angerstein zu Stendal in der Composition unterrichtet. Vermöge eines erstaunlichen musikalischen Gedächtnisses verfügte er über mehr als 250 Concertstücke. Schon seit seinem 13. Jahre ließ er sich auf kleineren Kunstreisen hören. Von seinem Vater und nach dessen Tode von seiner Schwester begleitet, durchreiste er dann seit 1783 fast ganz Europa, überall mit großer Bewunderung aufgenommen. In Petersburg wurde er 1796 zum kaiserl. Kammermusikus ernannt. Seine letzten Jahre verlebte er in Würzburg, wo er auch gestorben ist. Es wurden einige Concerte, Duos für Flöten, Flöte und Violine etc. von seiner Composition gedruckt. Eine theils dictirte, theils erzählte Autobiographie von ihm gab Wieland heraus: „Dulon's des blinden Flötenspielers Leben und Meinungen von ihm selbst bearbeitet“, 2 Bde. 1807—8.

    • Literatur

      Mendel, Mus. Conversationslex.

  • Autor/in

    v. L.
  • Zitierweise

    L., von, "Dulon, Friedrich Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 458 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116235594.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA