Lebensdaten
1837 – 1912
Geburtsort
Aschersleben
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bergbauindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116190744 | OGND | VIAF: 40123602
Namensvarianten
  • Douglas, Hugo Sholto Oskar Georg Graf von
  • Douglas, Hugo Sholto Freiherr von (1886-1888)
  • Douglas, Hugo Sholto Oskar Georg Freiherr von (1886-1888)
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Zitierweise

Douglas, Hugo Sholto Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116190744.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Das Geschl. kam mit William D. ( 1711), Kaufm. in Schippenbeil (Ostpreußen), aus Schottland nach Deutschland;
    V Gustav D. (1798–1877), Grubenbesitzer u. Bgm. v. Aschersleben, Abg. des Preußischen Vereinigten Landtags u. Abgeordnetenhauses, S des Wilhelm (1766–1838), ref. Pfarrer in Aschersleben;
    M Antonie (1811–67), T des Pfarrers Gg. Frdr. Störig in Magdeburg;
    Gottesgnaden 1865 Jenny (1841–1913), T des Rittergutsbesitzers Carl Gustav Reisner in Gottesgnaden (Kr. Calbe/Saale), u. der Kammergutspächterstochter Aug. Adelheid Dietze; 5 Kinder; Schwiegersohn Ferd. v. Grumme-Douglas (1860–1937), Konteradmiral, Mitgl. des Herrenhauses.

  • Biographie

    D. studierte in Berlin und Heidelberg Chemie und Kameralwissenschaft und unterstützte seinen Vater in der Bearbeitung seiner vielseitigen bergbaulichen Projekte und in der Beaufsichtigung der Braunkohlengruben in der Umgebung von Aschersleben. 1863 errichtete ihm sein Vater eine Chlorkaliumfabrik in dem rasch industrialisierten Staßfurt, die D. seit 1868 leitete, aber 1872 verkaufte. Bei Aschersleben erschloß er mehrere Braunkohlenlager, dann gründete er 1874 bei Westeregeln (Bezirk Magdeburg), ins Liegende des „jüngeren“ Steinsalzes vorstoßend, das erste private Kali-Salzbergwerk Douglashall, dessen Alleinbesitzer er war. Der Absatz des geförderten Carnallits stand zunächst im Vordergrund. Wegen Übernahme seines Bergwerks verhandelte D. vergeblich mit 51 Finanzleuten, bis er Rud. Sulzbach (Bankhaus Gebrüder Sulzbach in Frankfurt) für die Gründung einer Aktiengesellschaft Consolidirte Alkaliwerke AG in Westeregeln gewann, an die er 1881 verkaufte. Seit 1879 arbeitete er, um ein einheitliches und geschlossenes Auftreten der deutschen Kaliwerke auf dem Markt herbeizuführen, an dem Zustandekommen eines Kalisyndikats, das 1888 gegründet wurde und fortbestand, bis es 1910 durch ein Zwangskartell auf gesetzlicher Grundlage ersetzt wurde. 1882-1906 war D. freikonservatives Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, seit 1902 Staatsrat. Seit Anfang der 80er Jahre widmete er sich von Aschersleben aus größtenteils seiner eigentlichen Neigung, der Förderung humanitärer Werke, dem Kampf gegen den Alkoholmißbrauch und der Vorbereitung einer Landeskommission für Volkswohlfahrt. Auf seinen Antrag wurde als Zentralstelle für das Samariterwesen der Deutsche Samariterbund geschaffen. Seine Pläne auf humanitärem und sozialem Gebiet konnten dank dem Interesse Kaiser Wilhelms II., dem D. seit dessen Prinzenzeit nahestand, verwirklicht werden. Der Kaiser bezeichnete D. 1890 auch im preußischen Kronrat als eine seiner vier Autoritäten für sozialpolitische Ideen. Bismarck machte ihm namentlich die Gewinnung des Kaisers für dessen damalige entgegenkommende Haltung der Sozialdemokratie gegenüber zum Vorwurf. 1891 gründete D. das Majorat Ralswiek bei Bergen (Rügen).|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (Halle 1896), D. theol. (Greifswald).

  • Werke

    Was wir v. unserem Kaiser hoffen dürfen, 1888;
    Lebensbetrachtungen, 1910.

  • Literatur

    A. Wolfstieg, Lebensgesch., u. weitere biogr. Btrr., in: Gf. D., Eine Festgabe v. s. Freunden zum 70. Geb., 1907 (P);
    Fünfzig J. Aktienges. Consolidirte Alkaliwerke in Westeregeln 1881-1931, 1931 (P);
    Bismarck, Die ges. Werke XV, Erinnerung u. Gedanke, 1935.

  • Autor/in

    Ellen Gräfin Poninski, Wolfgang Zorn
  • Zitierweise

    Poninski, Ellen Gräfin; Zorn, Wolfgang, "Douglas, Hugo Sholto Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 89 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116190744.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA