Lebensdaten
1817 – 1903
Geburtsort
Marienberg (Erzgebirge)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Goethe-Forscher
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116163542 | OGND | VIAF: 44349855
Namensvarianten
  • Biedermann, Gustav Woldemar von
  • Föhrau, Otomar (Pseudonym)
  • Einem (Pseudonym)
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Zitierweise

Biedermann, Woldemar Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116163542.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav Heinrich (1789–1862), Amtshauptmann des obererzgebirgischen Kreises, S des Traugott Andreas (1743–1814), Präsident des geheimen Finanzkollegiums, und der Caroline Dor. Richter;
    M Caroline Dor. Tost (1787–1868);
    Großpostwitz bei Bautzen 1848 Ant. Henr. Leopoldine (1825–1908), T des Justizrats von Trützschler; 10 K, u. a. Flodoard s. (1).

  • Biographie

    B. studierte in Leipzig und Heidelberg Rechts- und Kameralwissenschaften. Bevor er sich in Dresden als Notar niederließ, unternahm er eine große Kunst- und Bildungsreise durch Italien. 1845 trat er in den sächsischen Staatsdienst. Seine berufliche Laufbahn führte ihn vom Regierungskommissar bei der Chemnitz-Risaer-Eisenbahngesellschaft zum stellvertretenden Generaldirektor der sächsischen Staatsbahnen. Er erwarb sich hohe Verdienste um die Entwicklung des staatlichen Verkehrswesens. Seine außerordentliche Arbeitskraft ermöglichte ihm neben der vorbildlichen Erfüllung seiner amtlichen Pflichten in glücklich-harmonischer Lebensgestaltung wissenschaftliche Leistungen, die seinen Namen zu einem der hervorragendsten in der Goetheforschung des 19. Jahrhunderts gemacht haben. Zunächst äußerten sich seine literarischen Neigungen, die mit einer ungewöhnlichen Sprachbegabung verbunden waren, in eigenen lyrischen und dramatischen Versuchen, zu denen er im Alter noch einmal zurückkehrte, als er sich an die Vollendung des Goetheschen Elpenor-Fragments wagte. In vieljähriger Sammelarbeit bildete er sich autodidaktisch zum Philologen und Literarhistoriker aus. Sein Spezialistentum konzentrierte sich ganz auf Goethe. Die Stationen des eigenen Lebensweges (Erzgebirge, Leipzig, Dresden) boten ihm mehrfachen Anlaß, zerstreute und unbekannte Materialien zur Biographie Goethes zusammenzutragen. Alle seine Veröffentlichungen dienten durch Mitteilung neuer Dokumente, Aufsuchung literarischer Quellen und gewissenhafteste Kommentierung der Vertiefung des Textverständnisses. In diesen Bestrebungen verband ihn eine jahrzehntelange Freundschaft mit Gustav von Loeper. Nachdem er 1888 in den Ruhestand getreten war, vollendete er sein Hauptwerk, die erste Sammlung aller überlieferten Gespräche Goethes.

  • Werke

    Goethe u. Leipzig, 1865;
    Zu Goethes Gedichten, 1870;
    Goethes Briefe an Eichstädt, 1872;
    Goethes Anteil an d. Frankfurter Gelehrten Anz., 1874;
    Goethe u. Dresden, 1875;
    Goethe-F, 3 Bde., 1879–99;
    Goethe u. Lessing, in: Jb. d. Goethe-Ges. 1, 1880;
    Goethes Briefwechsel mit Rochlitz, 1887;
    Briefe Goethes v. 1764-71 u. 1771-75, Abt. IV d. Weimarer Ausg., Bd. 1 u. 2, 1887;
    Goethes Gespräche, 10 Bde., 1889–98;
    Erl. z. d. Tag- u. Jahreshh. v. Goethe, 1894;
    Elpenor, Trauerspiel-Fragment v. Goethe, Forts. III.-V. Aufzug, 1900;
    s. a. Nekrolog z. Kürschners Literatur Kalender 1901–35, 1936.

  • Literatur

    A. Stern, G. W. Frhr. v. B., in: Goethe-Jb. 24, 1903, S. 289 ff.;
    A. Reichardt, W. v. B., in: BJ VIII, S. 287 f. (W, L, u. Totenliste 1903, L);
    Aus d. Fam.-Archiv d. Reichsfrhrn. v. B. III, 1914, S. 104;
    Zum 5. März 1917, Übersicht d. lit. Tätigkeit v. W. Frhr. v. B., Privatdr. 1917;
    F. v. Biedermann, Aus d. Frühzeit d. Goethe-F, 1935 (P);
    W. Goetz, Fünfzig J. Goethe-Ges., = Schrr. d. G.-G., Bd. 49, 1936, S. 12, 43, 73;
    R. Buchwald, Goethezeit u. Gegenwart, die Wirkungen Goethes in d. dt. Geistesgesch., 1949, S. 262 f.

  • Porträts

    Zeichnung v. L. Otto (Stadtmus. Dresden);
    Aquarellierte Tuschzeichnung v. A. Hauschildt, W. v. B. im Kreis d. Tafelrunde d. „Vierzehner“, mit 2 weiteren P-Skizzen auf d. gleichen Bl. (Privatbes. Frau Dr. E. Karrass-v. B., Berlin).

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Biedermann, Woldemar Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116163542.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA