Lebensdaten
1862 – 1942
Geburtsort
Gut Mittelneuland bei Neiße
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116136138 | OGND | VIAF: 110020863
Namensvarianten
  • Berliner, Arnold
  • Berliner, Henry Arnold

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Berliner, Arnold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116136138.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Siegfried, bewirtschaftete zunächst das väterliche Gut Mittelneuland, später Fabrikant und Kaufmann;
    M Marie Mannheimer, aus in Beuthen (Oberschlesien) beheimateter Familie; ledig.

  • Biographie

    B. studierte, namentlich bei O. E. Meyer, an der Universität Breslau Physik. Er kam sodann zur Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft, zunächst in das Laboratorium von K. Strecker. Mehrere Reisen zur General Electric Company in Schenectady setzten ihn dann in den Stand, das Glühlampenwerk der AEG zu leiten. Trotz dieser eine volle Manneskraft erfordernden Arbeit verfaßte er in dieser Zeit sein Lehrbuch der Physik, welches lange Jahre hindurch zu den besten Werken dieser Art zählte und namentlich bei W. Nernst Anerkennung fand. - Als er nach 25jähriger Tätigkeit aus der AEG ausschied, verschaffte ihm die durch das Buch hergestellte Verbindung zum Springer-Verlag den Auftrag, ein deutsches Gegenstück zur englischen „Nature“ ins Leben zu rufen. Der Verlag hätte schwerlich einen Besseren dafür finden können als B., der neben der Liebe zu den „exakten Wissenschaften“ und seinem Verständnis für alles Biologische jene Menschenkenntnis und Menschenbehandlungskunst besaß, vermöge deren er an die bedeutenden Vertreter dieser Fächer heranzukommen verstand. Mit vielen von ihnen schloß er sogar eine herzliche Freundschaft. Hier versorgte B. einen großen Leserkreis mit jener Übersicht über die gesamte Naturwissenschaft, die ihm selbst Bedürfnis war, und die er für den erfolgreichen Betrieb jedes einzelnen Zweiges wohl zu recht für notwendig erachtete. Die silberne Leibnizmedaille der Preußischen Akademie war die Anerkennung dieser Leistung. - Aber auch diese Tätigkeit füllte ihn nicht ganz aus. Er gab noch mit K. Scheel zusammen ein Handwörterbuch der Physik heraus (1924), und wirkte im Stillen, nicht minder erfolgreich, als Fachberater des Springer-Verlages. Die Hitlerzeit machte dieser Tätigkeit ein plötzliches Ende. 1935 mußte er sich zur Ruhe setzen. Obschon dadurch an der Wurzel seines Wesens getroffen, lebte er noch sieben Jahre, immer schwerer unter der wachsenden Judenverfolgung leidend. Als die Partei ihm die letzte Zuflucht, seine Wohnung, nehmen wollte, führte er den schon lange vorher für diesen Fall gefaßten Entschluß aus und schied aus dem Leben.

  • Werke

    Lehrb. d. Physik in elementaren Darst., 1903, ⁵1934;
    Hrsg.: Die Naturwissenschaften, Organ d. Ges. Dt. Naturforscher u. Ärzte u. d. Kaiser-Wilhelm-Ges. z. Förderung d. Wiss., 1913 ff.

  • Literatur

    M. v. Laue, in: Die Naturwiss. 33, 1946;
    W. Westphal, in: Physikal. Bll. 8, 1952.

  • Autor/in

    Max von Laue
  • Zitierweise

    Laue, Max von, "Berliner, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 99 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116136138.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA