Dates of Life
1778 – 1866
Place of birth
Berlin
Place of death
Koblenz
Occupation
Geschichtsschreiber ; Freiheitskämpfer ; Offizier
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 11603694X | OGND | VIAF: 45044267
Alternate Names
  • Bärsch, Georg Friedrich
  • Bärsch, Georg
  • Bärsch, Georg Friedrich
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Bärsch, Georg, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11603694X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann Georg Bärsch (1740–1823), königlich preußischer Kriegs-Kommissarius;
    M Anna Dorothea Schwahn ( 1780);
    1) Juliane Wilhelmine ( 1836), T des Kaufmanns Gottfried Eltze in Berlin und der Juliane Weyher, 2) 7.6.1843 Emilie (* 1805), T des königlich preußischen Kriegskommissarius und späteren Intendanturrats Wilhelm von der Mark und der Helena von Gahlen; kinderlos.

  • Biographical Presentation

    Nach Absolvierung des Gymnasiums durch die Zeitumstände gezwungen, seinen Studienplan (Theologie) aufzugeben, wurde B. zunächst Kaufmann (Buchhändler) und trat 1806 in die preußische Armee ein. Nach dem Frieden von Tilsit war er in Königsberg einer der eifrigsten Mitarbeiter des sog. Tugendbundes und stand in engen Beziehungen zu Männern der preußischen Reformpartei (Gneisenau, Scharnhorst, F. Ribbentrop u. a.). Über den Tugendbund fand er Anschluß an die Freijägerkorps und machte als F. Schills 1. Adjutant dessen Aufstandsversuch mit. Er entging dem Schicksal der Schillschen Offiziere, weil er vor ein preußisches Kriegsgericht gestellt wurde. Wegen eines Handstreiches auf einen französischen Militärposten in Berlin vor der Kriegserklärung 1813 zog er sich den Unwillen des Königs zu, dem er sich durch Anschluß an das Korps des russischen Obersten K. von Tettenborn auf seinem Zug nach Hamburg entzog. Er beteiligte sich an der Organisation der Hanseatischen Legion. Auf Hardenbergs Fürsprache 1815 als Rittmeister wieder in die preußische Armee übernommen, wurde B. dem Militärgouverneur in Aachen, am 6.12.|1815 dem Generalstab Gneisenaus in Koblenz zur Organisation der Landwehr im Rheinland zugeteilt. Ende 1816 trat er in die Verwaltung über: zunächst als kommissarischer Landrat des Kreises Lechenich (Euskirchen), später des Kreises Solingen, seit 1819 als Landrat im Kreise Prüm. 1834 Regierungsrat, später Geheimer Regierungsrat in Trier, trat er infolge der revolutionären Ereignisse 1848 in den Ruhestand. - Durch die Neubearbeitung und Fortsetzung der „Eiflia illustrata“ von J. F. Schannat (1824 ff., 8 Bände), die noch durch eine „Eiflia sacra“ ergänzt werden sollte, und eine Reihe anderer Werke hat er sich einen guten Ruf als Geschichtsschreiber besonders der Eifel erworben.

  • Works

    Verz. in seiner Autobiogr.: Erinnerungen aus meinem viel bewegten Leben, als Ms. gedr. 1857;
    Teil d. schriftl. Nachlasses im Staatsarchiv Koblenz.

  • Literature

    ADB II;
    W. Hamacher, G. B., Ein Freiheitskämpfer u. Pionier d. Eifel, hrsg. v. Eifel-Ver., 1914;
    Das preuß. Heer v. Tilsiter Frieden bis z. Befreiung 1807-1814, hrsg. v. R. Vaupel, in: Publ. aus d. preuß. Staatsarchiven, Bd. 94, 1938.

  • Author

    Kurt Becker
  • Citation

    Becker, Kurt, "Bärsch, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 528-529 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11603694X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Bärsch: Georg B., Dr. der Philosophie, kgl. preuß. geh. Regierungsrath und Rittmeister, hanseatischer Major, ein trefflicher deutscher Patriot, der Geschichtsschreiber der Eifel, geb. zu Berlin 30. Sept. 1778, 1866, trat 1806 in die preußische Armee und focht 1809 der Kühnsten Einer im Husarenregimente des Majors von Schill gegen die Franzosen, die er mit wahrem Ingrimm haßte. Nachdem er dem unglücklichen Schicksale seines Chefs in Stralsund 1809 zufällig entgangen und gleich den übrigen Officieren seines Regimentes zu unfreiwilliger Muße verurtheilt worden war, trat er, ein eifriges Mitglied des Tugendbundes, in engen Verkehr mit Scharnhorst, Ribbentrop u. A., um die Reorganisation der Armee und die Volkserhebung von 1813 vorzubereiten. B. war der Erste, welcher 1813 den Krieg mit den verhaßten Unterdrückern und zwar auf eigene Faust begann. Mit einem bewaffneten Bauernhaufen jagte er am 17. Febr. 1813 eine französische Colonne von 400 Mann bei Pyritz in schmähliche Flucht und sprengte am 20. Febr. 1813 an der Spitze von 30 Kosaken in die noch von den Franzosen besetzte Hauptstadt Berlin, den größten Enthusiasmus erweckend. Dieser in der Uniform eines preußischen Husarenofficiers unternommene, an Tollkühnheit streifende Handstreich erregte indessen mächtig den Zorn des Königs — der Krieg war noch nicht erklärt und der Aufruf Friedrich Wilhelms III. erging erst am 17. März 1813 — und B. konnte sich ihm nur dadurch entziehen, daß er mit den Kosaken von Tettenborns nach Hamburg zog und dort in die hanseatische Legion eintrat, worin er zum Rittmeister und Major befördert bis zum nächsten Jahre verblieb. Der Minister von Hardenberg berief indessen 1814 den Patrioten wieder in preußischen Dienst, zunächst zur Organisation der Landwehr in den Rheinlanden zu Aachen, dann unter Gneisenau in Coblenz. Ende 1816 verließ B. den Kriegsdienst und trat in die Verwaltung über. Als Landrath der Kreise Lechenich, Solingen und endlich Prüm 1819 wirkte er kräftig und segensreich, namentlich in der armen Eifel unter den schwierigsten Verhältnissen. Er baute dort Kirchen und Schulen, schuf Wege und Verbindungen und hat sich dort ein litterarisches Denkmal gesetzt, welches seinen Namen für immer in innigster Verbindung mit der Eifel erhalten wird: die Herausgabe oder besser Neubearbeitung der „Eiflia illustrata“ von Joh. Friedr. Schannat. Dieselbe erschien in 8 Bänden von 1824 an, blieb aber insofern unvollendet, als der „Eiflia profana“ auch eine „Eiflia sacra“, eine Geschichte der Klöster und geistlichen Stiftungen in der Eifel folgen sollte, die nur im Manuscript vollendet wurde. Seit 1834 Regierungs-, später geheimer Regierungsrath zu Trier, nahm er 1848 in Folge des Zeughaussturmes zu Prüm, welcher seinen patriotischen Sinn aufs tiefste erschütterte, seinen Abschied und starb zu Coblenz am 7. Jan. 1866, das Bild eines schönen Greises. Außer der Eiflia illustrata ist B. noch der Verfasser von folgenden Werken: „Moselstrom von Metz bis Coblenz“, 1841. „Beschreibung des Regierungsbezirks Trier", 1848—49. „Das Prämonstratenserkloster Steinfeld", 1857. „Ferdinands von Schill Zug und Tod", 1860. „Beiträge zur Geschichte des Tugendbundes“, 1852. „Erinnerungen aus meinem vielbewegten Leben“, als Manuscript gedruckt mit vielen werthvollen Briefen von Gneisenau, Schenkendorf, Perthes u. A. Seine Sammlung von Manuscripten und Urkunden zur Geschichte der Eifel bewahrt das Staatsarchiv zu Coblenz.

    • Literature

      (Nach Familienmittheilungen.)

  • Author

    Eltester.
  • Citation

    Eltester, "Bärsch, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 84-85 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11603694X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA