Lebensdaten
1866 – 1925
Geburtsort
Beckenried Kanton Nidwalden (Schweiz)
Sterbeort
Beckenried Kanton Nidwalden (Schweiz)
Beruf/Funktion
Dichterin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116026650 | OGND | VIAF: 20421395
Namensvarianten
  • Kaiser, Isabella
  • Kaiser, Isabelle
  • Kaiser, Isabelle Adriana
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Zitierweise

Kaiser, Isabella, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116026650.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1838–85), Kirchen- u. Großrat in Genf, später Zug, Journalist, Schriftsteller, Redaktor, S d. Dr. med. Ferdinand (1811–91), Augenarzt, Großrat (s. L), u. d. Wilhelmine Schinz;
    M Wilhelmina (1835–1905), T d. Landmajors u. Hoteliers Josef Durrer (1793–1850) in B. u. d. Josefa Nezer; ledig.

  • Biographie

    K. hat 13 Bücher in französischer und 12 in deutscher Sprache veröffentlicht. Oft war sie dabei ihre eigene Übersetzerin. In beiden Sprachgebieten errang sie Erfolge, wurde|zum Beispiel mit einem 1. Preis der Académie Française ausgezeichnet, erfreute sich der Gunst angesehener Verleger und eines großen Leserkreises. – Ihre Jugend verlebte K. bis zum 13. Jahr in Genf und kehrte dann mit dem Vater in dessen Heimat nach Zug zurück. Bis zu ihrem 25. Lebensjahr blieb sie dem Französischen treu. Dank einfühlender Sprachbegabung lebte sie sich hernach sowohl in die deutsche Hochsprache wie in die innerschweizer Mundart ein. Als faszinierende Interpretin ihrer Werke trat sie in priesterlichem Gewande nach dem Vorbild Mallarmés in ganz Westeuropa auf. Ihre neuromantisch, aber auch naturalistisch gefärbte Dichtung ist stärker von französischen als von deutschen Vorbildern beeinflußt. Katholisch getauft, aber nach dem Willen des Vaters christkatholisch konfirmiert, wurde sie später bekennende Katholikin. Gefühlsmäßig betonte Religiosität verbindet sich früh schon mit Naturverehrung. Zahlreiche Todesfälle in der Familie und mehrfache eigene Erkrankungen (Tbc), die lange Kuraufenthalte nötig machten, prägten ihre Lebensstimmung. Ein bedeutendes Verständnis für erbbiologisch und sozial Benachteiligte und für die Tierwelt spricht aus ihren Werken. Revolutionärem Wesen abhold, glaubte sie an eine heile Welt. Ihre Erzählweise ist spannend, oft lebensnah, aber oft auch klischiert. Während sie in ihrer deutschen Lyrik das sentimentale Klischee selten durchstößt, findet sie in der französischen echtere Töne. Den literarischen Erfolg verdankte sie den phantasiereichen, spannend gewirkten Romanen, einigen Novellen und novellenähnlichen Kurzgeschichten. Das historische und alpinbäuerliche, aber auch das sozial-städtische Milieu wird mit den Requisiten guter Erzähltraditionen des 19. Jahrhunderts mit leicht zugänglicher Plastizität und oft mit eindrücklicher Symbolkraft dargestellt.

  • Werke

    Gedichte: Ici bas, 1888;
    Sous les étoiles, 1890;
    Fatimé, Chants de deuil, 1893;
    Des ailes, 1897;
    Mein Herz, 1908;
    Le jardin clos, 1912;
    -Romane: Coeur de femme, 1891;
    Sorcière, 1896;
    Héro, 1898;
    Notre Père, 1900;
    Vive le Roi, 1903;
    Die Friedenssucherin, Tagebuch-Roman, 1908;
    Der wandernde See, Roman aus d. Unterwaldner Bergen, 1910;
    - Novellen: Wenn d. Sonne untergeht, 1901;
    Seine Majestät, 1905;
    L'éclair dans la voile, 1907;
    Von ewiger Liebe, 1914;
    Die Nächte d. Königin, 1923;
    Mein Leben, 1913. |

  • Nachlass

    Nachlaß in Beckenried, Eremitage.

  • Literatur

    M. Hürbin, Schweizer Frauen d. Tat III, 1929;
    F. Marbach, I. K., Leben, Persönlichkeit u. Werk, o. J. [1940] (W, L, P);
    C. Spitteler, I. K., Aus d. Werkstatt, in: ders., Ges. Werke IX, 1950;
    S. Flick, in: „Vaterland“ Luzern, Nr. 41, 1950;
    A. Salzer u. E v. Tunk, Gesch. d. dt. Lit. III, ³1972, S. 85;
    Kosch, Lit.-Lex. 1953;
    Larousse du XXe siède;
    HBLS (L, P, auch f. V u. Gvv).

  • Porträts

    Bronze-Medaillon (frontal) v. H. v. Matt auf d. Gedenkbrunnen f. K. in Beckenried;
    Bronze-Medaillon (Profil) v. R. Pfaff-Amsler auf d. Grabmal f. K. ebd.

  • Autor/in

    Karl Fehr
  • Zitierweise

    Fehr, Karl, "Kaiser, Isabella" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 40-41 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116026650.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA