Lebensdaten
1904 – 1975
Geburtsort
Münster (Westfalen)
Sterbeort
Ilmwerk Dörnfeld bei Stadtilm
Beruf/Funktion
Fischereibiologe ; Limnologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 1081029099 | OGND | VIAF: 177939016
Namensvarianten
  • Schräder, Heinrich Theodor Elisabeth
  • Schräder, Theodor
  • Schräder, Heinrich Theodor Elisabeth
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Zitierweise

Schräder, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1081029099.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor, Kaufm., Tierpräparator in M.;
    M Clara Hagenschneider;
    1938 Gertraud Nöller, T d. Betreibers e. Teich- u. Fischwirtsch. in Gräfinau/Ilm;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Paulinischen Gymnasium studierte S. seit 1922 in Münster und München Naturwissenschaften, insbesondere Zoologie, und wurde 1925 bei Heinrich Jacob Feuerborn (1883–1979) Assistent am Zoologischen Institut der Univ. Münster. 1927 mit einer Dissertation über den Kopulationsapparat der Schmeißfliegen zum Dr. phil. promoviert, ging er anschließend an die „Preuß. Landesanstalt für Fischerei“ in Berlin-Friedrichshagen, deren Leiter Hans Helmuth Wundsch (1887–1972) bis 1925 in Münster Hydrobiologie gelehrt hatte. Hier trat S. mit ersten fischereibiologischen Arbeiten an Fließgewässern, v. a. an der Weser, hervor, für die er neue, quantitative Methoden zur Untersuchung der Ufer- u. Bodentiere entwickelte. 1934 wurde er Landesfischereisachverständiger der Landesbauernschaft Thüringen in Weimar mit vorwiegend gutachterlichen und Verwaltungsaufgaben. Neben der Fischzucht betreute er auch die Bienenzucht des Landes.

    1944 zur Wehrmacht einberufen, kam S. im April 1945 in amerik. Kriegsgefangenschaft und arbeitete seit Okt. 1945 als Fischzuchtgehilfe in der Karpfen- u. Forellenzucht seines Schwiegervaters in Gräfinau. 1950 wurde er Fischereibiologe der Fischwirtschaftsgenossenschaft Thüringen in Weimar. Der Aufbau eines fischereibiologischen Labors gestattete erneut wissenschaftliche Arbeiten, die vorwiegend die Saaletalsperren betrafen. 1953 wurde S. Assistent am Ernst-Haeckel-Haus der Univ. Jena, wo er die Leitung der hydrobiologischen Abteilung übernahm. Seit 1954 mit einem Lehrauftrag für Hydrobiologie betraut, habilitierte er sich 1958 mit „Beiträgen zur Limnologie und Abwasserbiologie der Saaletalsperren“ und wurde 1959 Dozent für Zoologie an der Univ. Jena. Im selben Jahr übertrug ihm die Dt. Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Leitung der neu gegründeten Forschungsstelle für Limnologie in Jena-Lobeda mit einer Außenstelle in Neuglobsow am Stechlinsee, wo das erste Kernkraftwerk der DDR entstand. Nach zwei Jahren im Nebenamt wurde S. 1961 hauptberuflich Direktor der Akademieeinrichtung, die u. a. die ökologischen Folgen der Einbindung des Sees in den Kühlwasserkreislauf des Kraftwerks untersuchte. S. hatte großen Anteil an der Entwicklung einer quantitativen Fließgewässerbiologie und Limnologie der Talsperren und machte sich um die Etablierung einer leistungsstarken Hydrobiologie in der DDR verdient. 1962 begründete er die Schriftenreihe „Limnologica“. Aus den von S. geleiteten Einrichtungen gingen die Arbeitsgruppe Limnologie des Instituts für Ökologie der Univ. Jena und die Abteilung „Limnologie Geschichteter Seen“ des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin hervor. S. trug dazu bei, daß Jena heute ein Zentrum ökologischer Forschung in Deutschland ist.

  • Werke

    Über d. Möglichkeit e. quantitativen Unters, d. Boden- u. Ufertierwelt fließender Gewässer, in: Zs. f. Fischerei 30, 1932, S. 105-25;
    Btrr. z. Limnol. u. Abwasserbiol. d. Saaletalsperren, 1958;
    Die Aufgaben d. Biol. in d. Wassergütewirtsch., in: Monatsber. d. Dt. Ak. d. Wiss. Berlin 1, 1959, S. 188-94;
    Die Forsch.stelle f. Limnol. d. Dt. Ak. d. Wiss. zu Berlin, in: Limnologica 1, 1962, S. 1-19.

  • Literatur

    FS z. 60. Geb.tag, in: Limnologica 2, 1964, H. 3 (P);
    S. J. Casper, ebd. 12, 1980, S. 1-6 (W-Verz., P);
    E. Höxtermann, in: Verhh. z. Gesch. u. Theorie d. Biol. 5, 2000, S. 33-46; |

  • Quellen

    Qu Archiv d. Univ. Jena.

  • Autor/in

    Ekkehard Höxtermann
  • Zitierweise

    Höxtermann, Ekkehard, "Schräder, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 512-513 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1081029099.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA