Dates of Life
1888 – 1986
Place of birth
Wien
Place of death
Kufstein (Tirol)
Occupation
Erfinder
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 1019496592 | OGND | VIAF: 232276943
Alternate Names
  • Simmer, Walther Hans Heinrich
  • Simmer, Walther
  • Simmer, Walther Hans Heinrich
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Simmer, Walther, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019496592.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Alexander (1861-um 1909 verschollen), Vers.kaufm. in W., S d. Marcellus (1827–67), aus Romierschen (Luxemburg), Haushofmeister d. franz. Gesandtschaft in W., u. d. N. N. Jertsch;
    M Therese (* 1864), T d. Eduard Gastberger (1837–76), Gutsbes. am Mondsee (Salzkammergut), u. d. Magdalena Hierner (1835–1907); Urur-Gr-Ov François Martin Valentin Baron de (1776–1847), Gen., Divisions-Kdt. Napoléons in d. Schlacht v. Waterloo 1815;
    Ur-Gvv Johann Baptist (1798–1863), Metzger u. Gastwirt in Romierschen;
    Wien 1910 Emmy (1892–1960), T d. Emil Schädler (1868–1917), Bahnhofsvorsteher in Langensalza u. Erfurt, u. d. Margarete Jünemann (* 1873);
    3 S u. a. Eberhard (1920–97), Ing., Industr. in Kufstein, Rüdiger (1922–81), Schausp., beide mit S. Gründer d. „Simmerwerke KG“ in K.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Besuch der Handelsschule studierte S. 1907–10 am Technikum Mittweida (Sachsen) Maschinenbau und Elektrotechnik und wirkte schon 1909 an der maschinellen Einrichtung eines Elektrizitätswerkes in Wolkenstein (Südtirol) mit. Nach dem Studium arbeitete er in der bayer. Überlandzentrale Haidhof. 1914–16 diente S. bei der Kavallerie und wartete dann im Fliegerarsenal Fischamed Flugmotoren. Im Frühjahr 1919 trat S. bei der Gerberei Carl Freudenberg & Co. in Weinheim/Bergstraße als Betriebsingenieur ein. Hans (1888–1966) und Richard Freudenberg (1892–1975) wollten den Betrieb zu einem Zulieferunternehmen für die Industrie ausbauen. Zuerst entwickelte S. eine Maschine zur Aufbereitung von Fellen in einer Salzlauge. Die Lauge zerstörte die Kugellager der Maschine, weil die als Dichtung vorgesehenen Filzringe undicht waren. S. gelang es, gut dichtende Ringe mit Manschetten aus Chromleder, Kork und Filz zu erzeugen. Von diesen ersten Dichtringen bestellte 1929 eine Berliner Pumpenfabrik 50 000 Stück; auch die Automobilunternehmen Adler und Daimler verwendeten S.s Dichtungen. Der Erfolg führte zur Einrichtung einer eigenen Abteilung für die Herstellung der Dichtungen unter der Leitung von S., der auch die Produktionsmaschinen für seine Dichtringe konstruierte. 1932 erfand S. den „Simmerring“, einen Hochdruck-Radialwellen-Dichtring. Dabei wurde eine Topfmanschette aus Chromleder in einen Blechkäfig eingespannt, zusammen mit einer Zugfeder, welche die Dichtlippe dauernd fest umschloß und sie an die sich drehende Welle drückte. Ebenfalls 1932 eröffnete Freudenberg das „Simrit-Werk“. Das nur begrenzt haltbare Leder ersetzte S. 1936 durch den Synthese-Kautschuk Buna, 1938 durch das ölbeständige Perbunan. Seit damals werden Simmerringe in Autos an mindestens zwanzig Stellen verwendet, außerdem nutzte bzw. nutzt man sie auch in Haushaltsmaschinen, in der chem. Industrie, in schweren Walzwerken und großen Baukränen. Der Simmerring wurde 1938 als Markenname geschützt. Die wirtschaftlichen Umstände in Deutschland veranlaßten S. 1948, zusammen mit seinen beiden Söhnen Eberhard und Rüdiger in Kufstein die „Simmerwerke KG“ zu gründen. Sie fertigten 1956 schon mit 300 Angestellten millionenfach Simmerringe, Topfmanschetten, Nutringe und andere Formteile. 1964 übernahm S.s Sohn Eberhard die Firma, 1983 erwarb Carl Freudenberg die Firma, die seit 1994 als „Freudenberg Simrit“ firmiert.

  • Awards

    Techn. Rat (1962);
    Verdienstkreuz d. Landes Tirol (1968);
    Tiroler Erfinderpreis (1973);
    Tit.prof. (1978).

  • Works

    W Patente Abdichtung gegen hohe Drucke f. bewegl. Maschinenteile, DRP 708 917, 1937 (mit A. v. Löwis, E. v. Veh);
    Dichtring f. umlaufende Wellen aus elast. Werkstoff, DRP 729 128, 1938;
    Käfigloser, einbaufertiger Dichtungsring f. umlaufende Wellen aus Buna, DRP 706 994, 1938 u. 710 760, 1940.

  • Literature

    Österr. in Wort u. Bild, 1952, Nr. 37/38, S. 124 ff. (P);
    Tirols gewerbl. Wirtsch., 1962, Nr. 32/33, S. 5;
    Wochenpost 13, 1952, Beil., S. 3;
    Tiroler Tagesztg. v. 9. 3. 1986 (P);
    neue tiroler ztg. v. 10. 3. 1986 (P);
    Kufsteiner Rdsch. v. 10. 3. 1986 (P);
    Tiroler Wirtsch. 11, 1996, S. 31;
    M. Pfundner, Die AutoÖsterreicher, 2006, S. 100 (P);
    H. Neururer, W. S. u. d. Simmerring, in: H. Alexander (Hg.), Innovatives Tirol, 2007 (P).

  • Author

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Citation

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Simmer, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 423 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019496592.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA