Dates of Life
1876 – 1962
Place of birth
Kirchentellinsfurt
Place of death
Stuttgart-Hohenheim
Occupation
Agrarwissenschaftler
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 101294131 | OGND | VIAF: 47125903
Alternate Names
  • Münzinger, Adolf
  • Münzinger, Adolf
  • Münzinger, Adolph
  • more

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Münzinger, Adolf, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101294131.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wilhelm (1845–96), Dr. med., Arzt in Metzingen, S d. Georg Philipp (1818–98), Wundarzt u. Chirurg, u. d. Friederike Wagner (1824–90);
    M Sophie (1846–93), T d. Georg Friedrich Schwindratsheim (1816–93), Kaufm. in Metzingen, u. d. Anna Maria Detzel (1813–78);
    B Friedrich (s. 2);
    1) 1905 Sofie Wilhelmine (1879–1945), T d. Karl Kehrer (1849–1924) aus Worms, preuß. Gen. d. Artillerie (s. NDB XI, Fam.art), u. d. Luise Urich (1857–1919), 2) 1946 Margarete (1898–1987), T d. Dr. N. N. Boekmann, Chemiker in Weimar;
    1 S, 1 T aus 1).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Einjährigen-Examen wurde M. Landbaupraktikant auf Burg Lichtenberg (Württemberg) sowie anschließend auf dem Karlshof bei Ellingen (Mittelfranken). An den Militärdienst beim 1. Jägerbataillon in Kempten schloß sich Ende 1895 ein zweimonatiger Besuch der Hildebrand’schen „Privaten landwirtschaftlichen Beamtenschule“ in Braunschweig an. Neujahr 1896 trat M. auf dem Dominium Lobsenz (Prov. Posen) die Stelle eines Inspektors an. 1897-99 studierte er in Hohenheim Landwirtschaft (Diplom 1899), ehe er als Lehrer an der Landwirtschaftsschule Ladenburg (Baden) tätig wurde. Um promovieren zu können, immatrikulierte sich M. im Frühjahr 1900 an der Univ. Jena, der damals einzigen Hochschule, an der man ohne Abitur den Doktorgrad erwerben konnte. 1901 bestand M. die Diplom-Hauptprüfung und 1902 die Doktorprüfung. 1901-09 wirkte er als wissenschaftlicher Assistent in Hohenheim und Darmstadt, wo ihm der Agrikulturchemiker Paul Wagner die Leitung der Abteilung Felddüngeversuche übertrug. Nach einem Streit mit diesem wechselte M. als Güterdirektor in die Dienste des böhm. Grafen Waldstein. Von Hirschberg aus war M. für die Reorganisation der ca. 10 000 ha umfassenden gfl. Landwirtschaftsbetriebe zuständig. Nach kurzer Tätigkeit als Direktor des Vereins Mährischer Zuckerfabriken in Olmütz avancierte M. 1917 zum Direktor der Ungar.-Deutschen Landwirtschafts-AG in Budapest. Verantwortlich für ca. 33 000 ha Land, sollte er eine Umstellung von extensiver auf intensive Wirtschaftsweise bewirken.

    1922 erhielt M. den Ruf auf die Professur für Wirtschaftslehre des Landbaus an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim, die verbunden war mit der Leitung der Hohenheimer Gutswirtschaft und der Oberleitung der Ackerbau- und Gartenbauschule. Das Ziel „Erforschung der bäuerlichen Familienwirtschaft“ erreichte M. durch Projekte wie den einjährigen Einsatz von diplomierten Landwirten in bäuerlichen Betrieben (sog. „Diplom-Knechte“) und den Aufbau von Dorf-Genossenschaften („genossenschaftl. Dorfprojekt Häusern“, 1930-34). Er konnte nachweisen, daß die von den Bauern für ihre Produkte erzielbaren Erträge in einem Mißverhältnis zu der dafür aufgewendeten Arbeit standen, diese also unterbezahlt war. Ferner machte er auf die strukturelle Arbeitsüberlastung der Bäuerinnen aufmerksam. Auch für eine umfassende Flurbereinigung lieferte M. Argumente. Die Selbständigkeit der relativ kleinen Landwirtschaftlichen Hochschule war durch die nahegelegene TH Stuttgart stets bedroht. M. setzte sich während seiner drei Amtsperioden als Rektor (1926/27, 1939-41, 1945-47) erfolgreich für den Fortbestand Hohenheims als eigenständiger Hochschule ein.|

  • Awards

    Dr. h. c. (Tübingen 1946);
    Ehrenbürger d. TH Stuttgart (1946);
    Ehrensenator d. Landwirtsch. Hochschule Hohenheim (1948);
    Präs. d. Dt. Ges. f. Landbauwiss. (1948–51);
    korr. Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. (1950);
    Stiftung d. Adolf-Münzinger-Preises (1951);
    Goldene Max-Eyth-Gedenkmünze d. DLG (1952);
    Gr. Bundesverdienstkreuz (1956).

  • Works

    Kalkstickstoff als Düngemittel, 1915;
    Organisation im landwirtsch. Großbetrieb, 1916;
    Der Arbeitsertrag d. bäuerl. Fam.wirtsch., 2 Bde., 1929;
    Bäuerl. Maschinengenossenschaft Häusern, 1934;
    Die Aussiedlung als letztes Mittel z. Erhaltung d. Bauerntums, 1938;
    Lothringens Landwirtsch., wie sie war u. wie sie werden sollte, 1941, ²1942;
    Die Erzeugungskosten d. württ. Landwirtsch., 1948;
    Aus meinem Leben, 1963 (P).

  • Literature

    E. Klein, Die akad. Lehrer d. Univ. Hohenheim (Landwirtsch. Hochschule) 1818-1968, 1968, S. 98;
    O. Rosenkranz, in: Jb. d. Dt. Ak. d. Wiss. zu Berlin 1964, 1965, S. 231-33;
    150 J. Promotion an d. Wirtsch.wiss. Fak. d. Univ. Tübingen, bearb. v. I. Eberl u. H. Marcon, 1984;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1925–61. |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Univ.archiv Hohenheim.

  • Portraits

    Gem. (Schloß Hohenheim);
    Phot. (Bildslg. Univ.-archiv Hohenheim).

  • Author

    Klaus Herrmann
  • Citation

    Hermann, Klaus, "Münzinger, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie (), S. [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101294131.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA