Andlau, Peter von

Lebensdaten
um 1420 – 1480
Geburtsort
Andlau (Oberelsaß)
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Humanist ; Jurist ; Staatsrechtslehrer ; Propst zu Lauterbach ; Hochschullehrer ; Geistlicher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100957730 | OGND | VIAF: 14897916
Namensvarianten

  • Andelow, Petrus de
  • Andlo, Petrus de
  • Andlaw, Petrus de
  • Andlaw, Peter von
  • Petrus de Andelo
  • Andlau, Peter von
  • Andelow, Petrus de
  • Andlo, Petrus de
  • Andlaw, Petrus de
  • Andlaw, Peter von
  • Petrus de Andelo
  • Pierre, d'Andlau
  • Petrus, von Andlaw
  • Hermann Peter, aus Andlau
  • Pierre, Herrmann
  • Andlaw, Petrus von
  • Peter, von Andlau
  • Andelo, Petrus de
  • Andlau, Pether von
  • Andlaw, Pether von
  • Hermann Pether, aus Andlau
  • Pether, von Andlau

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Zitierweise

Andlau, Peter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100957730.html [26.12.2025].

CC0

  • Andlau, Peter von (Petrus de Andlo, Andelow)

    humanistischer Rechtsgelehrter, * um 1420 Andlau (Oberelsaß), 5.3.1480 Basel.

  • Genealogie

    Andlau entstammt wahrscheinlich dem elsässischen Adelsgeschlecht gleichen Namens; wahrscheinlich Ov Georg von Andlau

  • Biographie

    A. wurde am 22.4.1439 in die Heidelberger Matrikel eingetragen und studierte 1443 römisches Recht in Pavia. Nach seiner Rückkehr wurde er Kanonikus von St. Martin in Kolmar. Von 1449 an wirkte er in Basel als Kaplan am Münster und Lehrer an der Münsterschule. Er leitete dort 1450 als licentiatus juristische Disputationen, war als Advokat tätig und nahm damit auch als praeceptor artium Anregungen des Basler Konzils zur Begründung eines studium generale auf, in der Absicht, das geistige Leben Basels zu wecken. Mit diplomatischen Sendungen betraut, verhandelte er 1458 mit der Kurie (Papst Pius II.) über die Gründung der Universität Basel, deren erster Vizekanzler er war. Er wurde 1460 zum ersten Ordinarius des Kanonischen und zweiten Ordinarius des römischen Rechtes ernannt. Bei der Neuaufstellung der Statuten (1465) setzte er die Gleichberechtigung der beiden philosophischen Wege durch (via antiqua und via moderna). Dekan der juristischen Fakultät war er dreimal und einmal (1471) Rektor. Als Nachfolger Georg von A.s wurde er 1466 Propst von St. Michael in Lautenbach, um dessen Wiederaufbau er sich besonders verdient machte. Sein „Libellus de Caesarea Maiestate“ 1460 begründete das deutsche Staatsrecht. Ebenso läßt sich das Werk in die Reihe der politischen Reformschriften stellen. Es will den Juristen ähnliche Vorrechte wie den Rittern sichern, tritt für eine geschichtlich gewordene monarchische Standesordnung ein, unterscheidet sieben Grade des Adels, hält, auf der päpstlichen Autorität fußend, die Befugnisse des Rex und Imperators auseinander und weist dem römischen Recht reformierende Aufgaben zu. In die Reformbewegung greift sein „Tractatus de canonica clericorum saecularium vita“ (zwischen 1471 und 1478) ein, in dem er sich, von christlich-paulinischen Gedanken ausgehend, um die Wiederherstellung des Priestertums und die Rückkehr zu christlich-hochmittelalterlichen Idealen bemüht.

  • Werke

    Weitere W Libellus, hrsg. v. M. Freher, Straßburg 1603, zuletzt v. J. Hürbin, in: ZSRGG 12, 1891, S. 34-103, 13, 1892, S. 163-319, 16, 1895, S. 41-62.

  • Literatur

    ADB I (unter Andlaw);
    O. Stobbe, Gesch. d. dt. Rechtsqu. I, 1860, S. 346 ff., 456 ff., J. Hürbin, P. v. A., Luzern 1894, ²1897;
    R. Wackernagel, Gesch. d. Stadt Basel II, 1-2, 3, Basel 1911–24;
    HBLS I, 1921;
    Schweizer Lex. I, 1945. – Qu.:
    ZSRGG 18, 1897, S. 1-106.

  • Autor/in

    Richard Newald
  • Zitierweise

    Newald, Richard, "Andlau, Peter von (Petrus de Andlo, Andelow)" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 270 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100957730.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA