Heinrich Totting von Oyta

Dates of Life
um 1330 – 1397
Place of death
Wien
Occupation
katholischer Theologe
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 100945708 | OGND | VIAF: 37204501
Alternate Names

  • Heinrich von Oyta
  • Oyta, Heinrich von
  • Heinrich Totting
  • Oytta, Heinrich von
  • Heinrich von Oytta
  • Heinrich Totting von Oytta
  • Heinrich Totting von Oyta
  • Heinrich von Oyta
  • Oyta, Heinrich von
  • Heinrich Totting
  • Oytta, Heinrich von
  • Heinrich von Oytta
  • Heinrich Totting von Oytta
  • Henri, de Euta
  • Henricus, Otha
  • Henricus, Heucta
  • Heinrich, Totting
  • Heinrich, von Oyta
  • Henricus, Totting de Oyta
  • Henri, de Oyta
  • Heinrich, Euta
  • Henricus, de Euta
  • Henricus, de Hoita
  • Henricus, de Huecta
  • Henricus, Moréri
  • Henricus, de Oyta
  • Henry Totting, of Oyta
  • Heinrich, Totting von Oyta
  • Henricus, Olting de Oyta
  • Henricus, Olting
  • Henri, d'Oyta
  • Henricus, de Hoyta
  • Totting von Oyta, Heinrich
  • Oyta, Heinrich Totting von
  • Totting de Oyta, Heinrich
  • Totting de Oyta, Henricus
  • Totting, Henricus
  • Oyta, Henricus Totting de
  • Oyta, Henricus de
  • Euta, Heinrich
  • Moréri, Heinrich
  • Totting, Heinrich
  • Oyta, Henry Totting of
  • Hoyta, Henricus de
  • Oyta, Henry Totting oph

Linked Services

Relations

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Heinrich Totting von Oyta, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100945708.html [27.12.2025].

CC0

  • Heinrich Totting von Oyta

    Theologe, * um 1330 Friesoythe , Kreis Cloppenburg (Oldenburg), 20.5.1397 Wien, Wien, Stephansdom.

  • Genealogy

    Die Eltern waren Dienst- u. Lehnsleute d. Grafen v. Tecklenburg zu Friesoythe.

  • Biography

    H. studierte an der Universität Prag, wo er 1355 als magister artium erscheint. 1360-66 leitete er als rector superior das Artistenstudium zu Erfurt. Nach Prag durch Karl IV. zurückberufen, wirkte er erfolgreich als magister regens an der Artistenfakultät. Gleichzeitig bereitete er sich auf die Erlangung der theologischen Grade vor. 1367 wurde er zum Priester geweiht und zum Propst der Stiftskirche von Wiedenbrück ernannt. 1371 wurden 6 Thesen, die er als theologischer Bakkalaur für eine der üblichen Disputationen aufgestellt hatte, von dem Domscholaster Adalbert Ranconis de Ericinio angegriffen. H. wurde daraufhin bei der päpstlichen Kammer zu Avignon auf Häresieverdacht verklagt. Der 2jährige Prozeß endigte mit einem Freispruch für H. 1377 begab er sich zur Vollendung seiner theologischen Studien nach Paris (1380 theologischer Magister). Durch die infolge des abendländischen Schismas an der Universität ausgebrochenen Wirren veranlaßt, kehrte H. 1381 an die Universität Prag zurück und entfaltete dort, auch mit dem Amt des Vizekanzlers betraut, eine erfolgreiche Tätigkeit. 1384 folgte er der Einladung seines Freundes Heinrich Heinbuche von Langenstein an die Universität Wien und war nun maßgebend an dem Aufbau der Universität und an der Neugestaltung ihrer Statuten beteiligt. Auch das große Ansehen, das er als Theologe genoß, trug viel zu dem Aufschwung der Wiener Universität bei, so daß er mit Recht ihr Mitbegründer genannt wird.

    H. darf als einer der bedeutendsten Theologen in der Gründungszeit der deutschen Universitäten bezeichnet werden. Er war Eklektiker mit einer wachsenden Hinneigung zur konservativen Richtung. Er setzte sich mit viel didaktischem Geschick für den Ausgleich der Meinungen ein, zum Beispiel in der theologischen Erkenntnislehre, im Streit um die Unbefleckte Empfängnis, so daß er als Anwalt der „via media“ galt und großen Einfluß auf die Entwicklung der Theologie gewann, mit Nachwirkungen bis in die spanische Neuscholastik des 16. Jahrhunderts hinein.

  • Works

    Lectura textualis super libros Sententiarum;
    Abbreviatio d. Sentenzenkommentars d. Ad. Wodeham, Paris 1512;
    Quaestiones Sententiarum, davon gedr.: Quaestio de sacra Scriptura et de veritatibus catholicis, ²Münster 1953;
    Commentarius super Psalterium (magistrale Lesungen mit vielen theol. Quaestiones) (Autograph, 4 Bde., Wien, Nat.bibl.);
    Tractatus de contractibus, Paris 1506;
    Kurze Erklärungen („lecturae“ od. „translationes“) zu d. meisten Schrr. d. Aristoteles;
    Kurze Kommentare zu d. Evangelien d. Matthaeus, Markus u. Johannes;
    Predigten zu d. Festen d. Herrn u. d. Heiligen.

  • Literature

    ADB XI;
    G. Sommerfeld, Zu H. T. v. O., in: MIÖG 25, 1904, S. 585-96;
    A. Lang, H. T. v. O., 1937;
    ders., Das Verhältnis v. Schr., Tradition u. kirchl. Lehramt nach H. T. v. O., in: Scholastik 40, 1965, S. 214-34;
    F. Flaskamp, Der Wiedenbrücker Stiftspropst H. T. v. O., in: Jb. d. Ver. f. westfäl. KG 51/52, 1958/59, S. 9-26.

  • Author

    Albert Lang
  • Citation

    Lang, Albert, "Heinrich Totting von Oyta" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 426 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100945708.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Oyta, Heinrich von

  • Biography

    Oyta: Heinrich v. O. s. Heinrich von Oyta, A. D. B. XI, 641.

    Wir benutzen den Anlaß dieser Verweisung, um den älteren Artikel noch durch folgende Bemerkungen zu ergänzen.

    Sein im Oldenburgischen gelegener Geburtsort heißt jetzt Friesoythe. — Er war neben seiner schon früher (a. a. O.) erwähnten Schrift „De contractibus“, der einzigen aus seinen zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten, welche zum Druck gelangte (nur in der Kölner Ausgabe der Werke Gerson's vom J. 1483 f. Bd. IV, S. 224 ff.), auch auf den Gebieten der Theologie und der Philosophie thätig. Als Theologe gehörte er ebenso wie sein Freund Heinrich v. Langenstein|(s. A. D. B. XVII, 672) zu Denjenigen, welche eine Reform der Kirche durch ein allgemeines Concil erwarteten, und wurde daher von seinen Gegnern verketzert. Die „Conclusiones“, wegen deren er auf Veranlassung des Albert von Böhmen nach Rom citirt wurde, sind handschriftlich in München und in Wien vorhanden; doch führte daraus Flacius Illyricus (s. A. D. B. VII, 94 f.) in seinem Catalogus testium veritatis (Ausgabe von 1666, S. 775) einige Stellen an, welche er in seinem Kampfe gegen die Papisten verwerthen konnte. Auch die übrigen theologischen Schriften Oyta's, namentlich der Commentar zu Petrus Lombardus, sowie Contra Judaeos, De quatuor notabilibus (d. h. zur Tugendlehre) und seine viel gerühmten Predigten sind noch ungedruckt (Handschriften in München und Wien). In der philosophischen Litteratur gehörte er zu den sog. Modernen, d. h. zur nominalistischen Richtung, wie dieselbe in Wien kurz vor ihm durch Albert von Sachsen (s. A. D. B. I, 182) vertreten worden war. Seine Commentare zu mehreren Werken des Aristoteles finden sich handschriftlich in der Leipziger Universitätsbibliothek, Einiges auch in München und in Wien.

  • Author

    Prantl.
  • Citation

    Stintzing, Roderich von; Prantl, Carl von, "Oyta, Heinrich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 33-34 unter Oyta [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100945708.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA