Lebensdaten
erwähnt 1342, gestorben 1360
Geburtsort
Hainburg/Donau
Sterbeort
Gaming (Niederösterreich)
Beruf/Funktion
geistlicher Dichter ; Kartäuser ; Prior von Gaming
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100939414 | OGND | VIAF: 219726998
Namensvarianten
  • Konrad von Gaming
  • Konrad
  • Konrad von Haimburg
  • mehr

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Zitierweise

Konrad von Hainburg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100939414.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Über K.s Jugend und seinen Eintritt in den Kartäuserorden ist nichts bekannt. Nachdem er einige Jahre als Vikar der Kartause Mauerbach amtiert hatte, stand er 1342-45 der steiermärkisch Kartause Seitz vor. 1350-54 und 1358-60 war er Prior in Gaming. Einige Jahre gehörte er dem Prager Konvent als Vikar an. – K. gilt als „einer der formvollendetsten und gelesensten Reimdichter des späteren Mittelalters“ (Dreves). Neben einigen Überarbeitungen älterer Hymnen sind von K. 70 eigene außerliturgische Hymnen überliefert. Sie gelten Maria (11) und den wichtigsten Heiligen der Litanei. Die biographischen Aspekte der Heiligenhymnen lehnen sich zum größeren Teil eng an die entsprechenden Viten der Legenda aurea an. – K.s Hymnen haben die lateinische und deutsche Dichtung beeinflußt; der Kartäuser Albert von Prag steht mit seinen Hymnen in der unmittelbaren Nachfolge K.s. Von K.s weitverbreitetem Hymnus „Crinale beatae Mariae virginis“ (meist „Rosarium“ genannt) gibt es eine Reihe altdänischer, mittelniederdeutscher und mittelhochdeutscher Vers- und Prosaübersetzungen. Zu den bekanntesten gehören die Hermann Kremmelings, Heinrichs von Laufenberg und die Übertragung des Basler Kartäusers Ludwig Moser, die 1497 im Druck erschien. Für das Kollegium der Chorvikare am Prager Veitsdom stellte K. auf Bitten Karls IV. und des EB Ernst von Pardubitz die Lektionen für die Nokturnen zusammen, das sogenannte Orationale Arnesti. Eine 1356 gekürzte Fassung dieser Sammlung gewann als „Laus Mariae“ auf Empfehlung vieler Bischöfe und wegen der damit verbundenen Ablässe große Beliebtheit. K.s „Tractatus super Alleluja“ blieb unvollendet.

  • Werke

    Hymnen in: Analecta hymnica medii aevi III, hrsg. v. G. M. Dreves, 1888, S. 21-102.

  • Literatur

    ADB 16;
    E. Löfstedt, Ein mittelostfäl. Gebetbuch im Auszug hrsg., 1935;
    J. Szövérffy, Die Ann. d. lat. Hymnendichtung II, 1965, S. 325-29.

  • Autor/in

    Heinrich Rüthing
  • Zitierweise

    Rüthing, Heinrich, "Konrad von Hainburg" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 540-541 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100939414.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Konrad von Haimburg, Prior zu Gaming, Verfasser lateinischer Hymnen, war 1342 Prior der Karthause Seiz in Steiermark, 1350—1354 und 1358 bis 1360 Prior der Karthause Maria Thron zu Gaming in Nieder-Oesterreich, 1352 auch Visitator der oberdeutschen Ordensprovinz und starb am 17. Aug. 1362. Wir besitzen unter seinem Namen eine Sammlung von Reimgebeten und Liedern in lateinischer Sprache, von denen indeß einige nur als Ueberarbeitungen älterer Gedichte zu betrachten sind. Mehrere von diesen Liedern hat Mone, Lateinische Hymnen im Mittelalter Bd. 1 veröffentlicht. Bernhard Pez, Thes. anecd. nov. I p. XIV hält ihn auch für den Verfasser des bekannten Hymnus: „Omni die die Mariae“, der von anderen fälschlich bald dem Abte Engelbert von Admont, bald dem polnischen Prinzen Kasimir zugeschrieben wird.

    • Literatur

      Vgl. noch J. Gabler, Konrad, Prior von Admont in der Zeitschrift: Hippolyt 1860. Abtheil. für Diöcesangeschichte S. 204—207 und Zeißberg, Zur Geschichte der Karthause Gaming (Archiv für österr. Geschichte LX, 567).

  • Autor/in

    v. Zeißberg.
  • Zitierweise

    Zeißberg, Heinrich von, "Konrad von Hainburg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 640 unter Konrad von Haimburg [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100939414.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA