Lebensdaten
um 1470 – 1540
Geburtsort
Tongern (heute belgische Provinz Limburg)
Sterbeort
Lüttich
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Lehrer von Johann Eck
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 10065844X | OGND | VIAF: 44652837
Namensvarianten
  • Arnoldus Luyde a Tungris
  • Arnoldus Luydius
  • Arnoldus a Lude
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Arnold von Tongern, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10065844X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Patrizierfamilie in Tongern.

  • Biographie

    In Köln 1486 immatrikuliert, 1489 Magister Artium, Erzieher des späteren Kardinals und Bischofs von Lüttich Erard von der Mark, wurde A. 1491 Professor in der Artistenfakultät zu Köln, war 1494 deren Dekan, seit 1509 Professor der Theologie, 1510/11 Dekan der theologischen Fakultät und dreimal Rektor der Universität (1507/08, 1520/21, 1524/25). 1513 bis 1535 Kanonikus an der Stiftskirche St. Maria ad gradus zu Köln und danach an der Kathedralkirche St.Lambert zu Lüttich, wurde er gegen Ende seines Lebens zum Kölner Domherrn designiert. Er war u. a. Lehrer von Johann Eck. Als hochgeachteter Professor der Theologie faßte er im Reuchlinschen Streit ein Gutachten ab, das dessen weitere Entwicklung mitbestimmte, allerdings auch den Spott Ulrich von Huttens auf sich zog. A.s Kommentar zu Juvenal war für seine Zeit eine gute Leistung. Die Glaubenserneuerung Martin Luthers lehnte er ab.

  • Werke

    Tractatus de indulgentiis, ca. 1495; Epitomata sive reparationes logice veteris et nove Aristotelis, Köln 1500 (neue Aufl., Erscheinungsj. d. 1. Aufl. unbek.); Reparationes lectionum et exerciciorum tractatum parvorum loycalium Petri Hispani, 1500;
    Tractatus articulorum … de libello, cui Speculi Ocularis titulus, extractorum …, 1512;
    Tractatus propositionum alphabeticarum contra Judaeos et blasphemum eorum Talmud, 1512;
    Responsio ad argumenta numero 50 sumpta de libello consultationis D. Joannis Reuchlin, 1512;
    Articuli sive propositiones de judaico favore nimis suspectae, ex libello teutonico … D. Joannis Reuchlin … extractae, Köln 1512;
    Liber de invocatione sanctorum contra Lutheranos, 1536 (dt. hrsg. v. J. Cochlaeus);
    Praelectiones … in Joannem opus magnum, o. J.; Praelectiones … in Evangelium Matthaei, o. J.; Praelectiones … in Juvenalem, o. J.; Contra concubinarios presbiteros, o. J.

  • Literatur

    ADB I;
    J. Hartzheim, Bibl. Coloniensis, Köln 1747, S. 25;
    H. Keussen, Matrikel d. Univ. Köln II, 1919, S. 203 f. (L);
    ders., Die alte Univ. Köln, 1934, S. 395, 418 u. ö.;
    LThK.

  • Autor/in

    Robert Haaß
  • Zitierweise

    Haaß, Robert, "Arnold von Tongern" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10065844X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Arnoldus de Tongris, eigentlich Arnoldus Luydius a Tongris, stammte aus einer Patricierfamilie zu Cöln ab, wo er bereits 1489 Licentiat, 1494 aber Decan der Artisten-Facultät war. Als früherer Hofmeister oder Er zieher des nachmaligen Cardinals und Bischofs von Lüttich Erard de Marca erhielt er ein Canonicat an der dortigen Domkirche, nachdem er bereits in Cöln ein solches in der Kirche „Maria ad gradus“ inne gehabt, welches er aus Gewissenhaftigkeit, da er nicht zwei Pfründen besitzen wollte, dann resignirte. Schließlich erhielt er eine Dompräbende in Cöln selbst. Seine Verwicklung in die Reuchlin’schen Streitigkeiten machten ihn bekannt. Als Doctor und Professor der Theologie an der Universität Cöln, an der er als der eigentliche Repräsentant der scholastischen Theologie galt, war er der Berichterstatter in der Reuchlin’schen Angelegenheit oder über dessen „Augenspiegel“. Dieses Gutachten, später gedruckt als „Articuli sive propositiones de judaico favore nimis suspectae ex libello .... cui Speculi ocularis titulus ... extractae, Coloniae. 1512“ wirbelte vielen Staub auf; vgl. Strauß, „Ulrich von Hutten.“ I. 201 f. und Geiger „Johann Reuchlin.“ S. 265 f. Arnold soll im hohen Alter gestorben sein.

  • Autor/in

    Ruland.
  • Zitierweise

    Ruland, Carl, "Arnold von Tongern" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 583 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10065844X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA