Lebensdaten
1829 – 1907
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11867787X | OGND | VIAF: 59146281
Namensvarianten
  • Dernburg, Heinrich
  • Dernburg, H.
  • Dernburg, Heinz

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dernburg, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11867787X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (1795–1878), Prof. der Rechte in Gießen, Geh. Appellationsgerichtsrat in Darmstadt, S des Hartwig (1758–1836, als jüdischer Schriftsteller Zebi Hirsch), Krempler in Mainz, u. der Helene Gundersheim;
    M Rosa (1811–86), T des Gutsbesitzers Bernh. Jakob Reinach u. der Judith Bechenbach;
    Ov Joseph Derenbourg (1811–95), Hebraist u. Orientalist in Paris, begründete den franz. Zweig der Fam.;
    B Friedrich s. Genealogie (1);
    Vt Hartwig Derenbourg (1844–1908), Orientalist in Paris, die Juristen Edgar ( 1919) u. Richard Loening ( 1913);
    1856 Auguste (1830–68), T des Joh. Ludw. Schaffner, Bauunternehmer in Frankfurt/Main;
    1 S, 2 T;
    N Bernhard s. (1);
    E Heinr. Sproemberg (* 1889), Prof. der Gesch. in Leipzig.

  • Biographie

    D. studierte Jura in Gießen (1847–50), wurde 1850 auf Grund einer bereits große Selbständigkeit und Sicherheit zeigenden rechtshistorischen Schrift „Über die emptio bonorum“ zum Dr. jur. promoviert und setzte seine Studien bei Friedrich Ludwig Keller vom Steinbock in Berlin fort. 1851 bei Karl Adolf von Vangerow in Heidelberg habilitiert, wurde er 1854 als Extraordinarius nach Zürich berufen und schon nach einem Semester zum Ordinarius ernannt. 1862 nahm er einen Ruf nach Halle, 1873 einen solchen nach Berlin an. Dort hat er bis zu seinem Tode als Professor, Mitglied des Herrenhauses und Kronsyndikus gewirkt. - In seiner ersten literarischen Schaffensperiode, das heißt bis zu seiner Berufung nach Halle, zeigt er sich als ein Meister der monographischen, historisch-dogmatischen Darstellung römischer Rechtsinstitute. Insbesondere der große Wurf seines Pfandrechtes spielt, durch keine moderne textkritische Bearbeitung ersetzt, noch heute in der Romanistik eine erhebliche Rolle und eilt durch die positive Bewertung der Kommentatoren und ihrer deutschen Nachfolger für die Dogmengeschichte seiner Zeit voraus. In seiner zweiten Schaffensperiode etwa bis 1896 glückt es ihm, „die Wissenschaft vom preußischen Privatrecht zu verjüngen“ (O. von Gierke) und ein durch Treffsicherheit des juristischen Empfindens und Eleganz der Darstellung bestechendes, bei den Studenten beliebtes Pandektenlehrbuch zu schaffen. D. hat seinen Lebensabend nach einer großangelegten Gesamtdarstellung des bürgerlichen Rechtes beschlossen. E. Seckel hat den genialen, rastlos tätigen Mann einen Fürsten in der juristischen Wissenschaft genannt.

  • Werke

    W u. a. Gesch. u. Theorie d. Kompensation, 1854. ²1868;
    Das Pfandrecht nach d. Grundsätzen d. heutigen röm. Rechts, 2 Bde., 1860-64;
    Die Institutionen d. Gaius, 1869;
    Lehrb. d. preuß. Privatrechts, 3 Bde., 1871-80, Bd. 1 u. 2 ⁵1897, Bd. 3 ⁴1896;
    Pandekten, 3 Bde., 1884-87, ⁷1902-03;
    Das bürgerl. Recht d. dt. Reichs u. Preußens. 6 Bde., 3. teilweise 4. Aufl. 1905-15, sowie (v. Mitarbeitern) 9 Ergänzungsbde. (üb. d. Landesrecht).

  • Literatur

    A. Teichmann, in: BJ XII, S. 238-43 (u. Tl. 1907, L);
    J. Biermann, Das Recht, 1907;
    F. Dernburg, in: Berliner Tagebl. v. 1.12.1907;
    O. v. Gierke, in: DJZ 1907, S. 1337 ff. (P);
    Th. Kipp, H. D., 1908 (P);
    E. Seckel, H. D., 1908 (P);
    H.|Sinzheimer, Jüd. Klassiker d. dt. Rechtswiss., 1938, S. 93-104 (P);
    Stintzing-Landsberg (auch f. V);
    Enz. Jud. (auch f. Gv, Ov, Vt).

  • Autor/in

    Gerhard Wesenberg
  • Zitierweise

    Wesenberg, Gerhard, "Dernburg, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 608-609 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11867787X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA