Lebensdaten
erwähnt 1005, gestorben 1047
Beruf/Funktion
Bischof von Metz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136844774 | OGND | VIAF: 81122766
Namensvarianten
  • Dietrich II.
  • Dietrich II. von Metz
  • Theoderich
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Zitierweise

Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136844774.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gf. Siegfr. v. Luxemburg ( 998);
    M Hedwig;
    Ov Adalbero I. ( 962), Bischof v. Metz (s. NDB I);
    B Heinr. V. ( 1026), Hzg. v. Bayern, Frdr. ( 1019), Gf. im Moselgau, Adalbero ( 1036/37), Propst v. St. Paulin, Gegenbischof v. EB Megingoz u. Poppo v. Trier;
    Schw Kunigunde ( 1033, 996/97 Kaiser Heinr. II., 1024);
    Vt Adalbero II. ( 1005), Bischof v. Metz (s. NDB I), Dietrich ( 1026/27), Hzg. v. Oberlothringen, der stets die Partei des Königs vertrat u. sich 1025 König Konrad anschloß, nachdem er vorher zu Konrad d. J. gehalten hatte;
    N Adalbero ( 1005, S des Dietr. v. Oberlothringen), Erwählter v. Metz, Adalbero III. ( 1072), Bischof v. Metz (s. NDB I), Heinr. VII. ( 1047), Hzg. v. Bayern.

  • Biographie

    D. wurde 1005 zum Vormund und Bistumsverweser für seinen noch minderjährigen Neffen Adalbero, electus von Metz, eingesetzt. Mit Hilfe eines Volksaufstandes verjagte er Adalbero und ließ sich ohne|königlichen Konsens zum Bischof von Metz ausrufen. Diese Wirren standen in unmittelbarem Zusammenhang mit den lothringischen Parteikämpfen um die Vormachtstellung des regierenden Herzogshauses und der Luxemburger in diesem Raum. Als die Luxemburger versuchten, nach dem Metzer Vorbild durch die Kandidatur von D.s Bruder Adalbero unter Umgehung des Königs auch im Erzstift Trier Fuß zu fassen, kam es zu langwierigen Auseinandersetzungen mit Heinrich II., der das Bistum Metz vor allem durch Kontingente heidnischer Liutizen verwüstete. Auf die Banndrohung hin, die der deutsche Episkopat auf der Koblenzer Synode von 1012 aussprach, lenkte D. ein und näherte sich wieder dem Kaiser (1013/17). Die endgültige Aussöhnung erfolgte 1018 anläßlich der Wiedereinsetzung von D.s Bruder Heinrich als Herzog von Bayern. Bei der Königswahl von 1024 vertrat D. zusammen mit EB Aribo von Mainz die Kandidatur Konrads des Älteren, während seine lothringischen Gegner Konrad den Jüngeren unterstützten. Namentlich am Hof Konrads II. erlangte D. großen Einfluß.

    Während D.s Regierung (1014) wurde der Grundstein zur romanisch-gotischen Kathedrale von Metz gelegt, die erst im 15. Jahrhundert vollendet wurde. D. selbst schenkte seiner Bischofskirche ein Armreliquiar ihres Patrons, des heiligen Erzmärtyrers Stephanus.

  • Literatur

    ADB V (L); eine eigene Vita D.s fehlt; einzelne Nachrr. b.
    Alpert, De episcopis Mettensibus, in: MGH SS IV, S. 700;
    Sigebert v. Gembloux, Vita Deoderici (I.) episcopi Mettensis. ebd., S. 483;
    Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon, ed. R. Holtzmann, 1935, VI, cap. 25;
    Regg. Imp. III, ed. H. Appelt, 1951;
    S. Hirsch, Jbb. d. Dt. Reiches unter Heinr. II., 1862/75;
    H. Bresslau, dass. unter Konrad II., 1879/84;
    E. Steindorff, dass. unter Heinr. III., 1874/81;
    Hauck III, S. 999 u. ö.;
    R. Parisot, Les origines de la Haute-Lorraine et de sa maison ducale 953-1033, Paris 1909 (auch f. Vt Dietrich);
    J. B. Pelt, Etudes sur la cathédrale de Metz, Metz 1930;
    R. S. Bour, La plus ancienne cathédrale de Metz, in: Annuaire de la Société d'histoire et d'archéologie de la Lorraine 42, Metz 1933, S. 145-372;
    C. Wampach, Urkk.- u. Quellenbuch z. Gesch. d. altluxemburg. Territorien bis z. burgund. Zeit I, 1935;
    H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus, in: Rhein. Archiv 39, 1941.

  • Porträts

    Grabmal im Dom zu Metz (während Franz. Rev. zerstört).

  • Autor/in

    Hans-Joachim Kiefert
  • Zitierweise

    Kiefert, Hans-Joachim, "Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 681-682 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136844774.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dietrich I., Bischof von Metz (964—984). Nach dem Tode des Bischofs Adalbert, eines Sohnes des Grafen Friedrich I. von Bar, wurde D., ein naher Verwandter Otto's I., Verwalter des Bisthums und später auf das Betreiben des Erzbischofs Bruno von Köln Nachfolger Adalberts. Nach dem Zeugnisse der gleichzeitigen Schriftsteller war D. eine Leuchte, die ihr Licht über alle Zweige menschlichen Wissens ergoß (studiorum omnium lux). Er war der Freund und Rathgeber Bruno's und als solcher begleitete er ihn auf seiner Reise nach Compiègne. Bruno starb unterwegs zu Reims in den Armen seines geliebten Freundes. Seit dem Tode Bruno's stand D., als einer der einflußreichsten Rathgeber Otto's I., in naher Beziehung zum Hofe und war deshalb häufig längere Zeit von Metz abwesend, so daß er seinem Bisthum eine besonders große Sorgfalt zu widmen nicht vermochte. 968 gründete er die Abtei St. Vincent und erwies sich als Gönner verschiedener Kirchen und Klöster. 962 begleitete er Otto nach Italien, wohnte dessen Krönungsfeier bei und erhielt später den ehrenvollen Auftrag, die griechische Kaiserstochter Theophamia, um welche der Kaiser von Rom aus für seinen Sohn geworben, an der Küste Italiens zu empfangen. Nach Otto's I. Tode erhielt D. dieselbe einflußreiche Stellung am Hofe Otto's II. Nach glücklicher Beendigung des Krieges mit König Lothar von Frankreich kam Otto II. nach Metz und ließ sich dort feierlichst zum König von Lothringen krönen. 981 begleitete D. den Kaiser nach Italien und leistete ihm nach der unglücklichen Schlacht in Calabrien nicht unerhebliche Dienste. Er den 7. Septbr. 984. D. war auch als Schriftsteller thätig. Von seinen Reisen nach Italien hatte er nämlich Reliquien verschiedener Heiligen mitgebracht, deren Lebensbeschreibungen er verfaßte; dieselben sind jedoch verloren gegangen.

    • Literatur

      Sigebertus, Vita Theod.; Meurisse, Histoire des évèques de Metz; Hist. litt. de la France T. VI; Hist. générale de Metz T. 2. Westphal, Gesch. der Stadt Metz.

  • Autor/in

    Schoetter.
  • Zitierweise

    Schoetter, "Dietrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie (), S. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136844774.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dietrich II., Bischof von Metz (1005—1046). Nach Adalberts II. Tode bemühte sich D., Herzog von Oberlothringen, seinen noch unmündigen Sohn Adalbert auf den Bischofssitz von Metz zu bringen. Die Vormundschaft wurde D., dem Sohne des Grafen Siegfried von Luxemburg, einem nahen Verwandten, übertragen. Kaum war D. in Metz eingetroffen, da verjagte er den jungen Adalbert und bemächtigte sich des bischöflichen Stuhles. Dietrichs Bruder, Heinrich, Graf von Luxemburg, war 1002 vom König Heinrich mit dem Herzogthum Baiern belehnt worden. Bald jedoch entstanden Mißhelligkeiten zwischen dem Kaiser und den Prinzen des Luxemburger Hauses. Diese sahen nämlich ungern, daß der Kaiser das von ihm gestiftete Bisthum Bamberg mit der Mitgift seiner Gemahlin Kunigunde, ihrer Schwester, ausstatten wollte. Die Unzufriedenheit artete bald in Empörung aus. D., Bischof von Metz, sagte sich vom Kaiser los. Darauf vertrieb der Kaiser den Herzog von Baiern und zog mit einem Heere vor Metz, wo der Herzog bei seinem Bruder eine Zufluchtsstätte gefunden hatte. Trotz einer dreijährigen Belagerung wurde Metz nicht genommen. Doch die ganze Moselgegend von Trier bis Metz litt hart an den Folgen dieser Streitigkeiten. Erst nach neun Jahren eines schrecklichen Krieges kam durch die Vermittlung des Erzbischofs von Köln eine Aussöhnung zu Stande. Graf Heinrich wurde wieder feierlich zu Bamberg in das Herzogthum Baiern eingesetzt.|Der Kaiser selbst kam 1023 nach Metz und zeigte sich sehr gnädig gegen D., der als unumschränkter Gebieter sein Bisthum bis zu seinem Tode mit starker Hand verwaltete. Bischof D. hat sich durch die Grundsteinlegung der Kathedrale von Metz ein großartiges Denkmal errichtet. Der Bau wurde 1014 begonnen, aber erst 1546 vollendet. D. verehrte der Kathedrale eine hochgeschätzte Reliquie, den Arm des hl. Stephan, der auch zum Schutzpatron derselben erwählt wurde. D. 1046 und wurde in der Kathedrale beigesetzt. Sein Grabmal verschwand im Strudel der französischen Revolution.

    • Literatur

      Meurisse, Hist. des évèques de Metz. Hist. générale de Metz T. II. Westphal, Gesch. der Stadt Metz.

  • Autor/in

    Schoetter.
  • Zitierweise

    CC-BY-NC-SA