Lebensdaten
1852 – 1926
Geburtsort
Wellendingen bei Bonndorf (Baden)
Sterbeort
Freiburg i. Br
Beruf/Funktion
Reichskanzler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118686402 | OGND | VIAF: 72188236
Namensvarianten
  • Fehrenbach, Konstantin
  • Fehrenbach, Constantin

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Zitierweise

Fehrenbach, Konstantin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118686402.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gg. (1826–95), Volksschullehrer, S d. Schneidermeisters Aug.;
    M Rosina (1832–1900), T d. Landwirts Joh. Nep. Gensecke;
    Freiburg i. Br. 1879 Maria (1855–1921), T d. Rechtsanwalts Felix Hossner;
    1 T.

  • Biographie

    F. studierte zuerst Theologie, dann Rechtswissenschaft und ließ sich 1882 als Rechtsanwalt in Freiburg im Breisgau nieder, wo er bald einer der gesuchtesten Strafverteidiger wurde. 1885 kam er als Abgeordneter des Zentrums in den badischen Landtag, verzichtete aber bereits 1887 wegen politischer Meinungsverschiedenheiten mit dem Führer des badischen Zentrums, Th. Wacker, auf sein Mandat. Erst 1901 wurde er wieder in den Landtag gewählt, dem er bis 1913 angehörte, 1907-09 als Präsident. 1903 kam er auch in den Reichstag, wo er sich bald als einer der glänzendsten Redner des Hauses einen Namen machte. Besonders berühmt ist seine Rede im Dezember 1913 anläßlich der Zabern-Affäre, in der er für die Rechte der Elsässer und des gesamten deutschen Volkes gegen die Militärgewalt eintrat. 1917 wurde F. Vorsitzender des Hauptausschusses des Reichstages, im Juli 1918 sein letzter Präsident, auch in der Weimarer Nationalversammlung von 1919 übernahm er das Präsidium. Zu diesen Aufgaben befähigten ihn besonders seine Kompromißbereitschaft, die Leichtigkeit, sich in schwierigen Situationen zurechtzufinden, seine Ruhe und Selbstbeherrschung, Eigenschaften, die ihm freilich unter seinen Parteifreunden den Ruf einbrachten, gelegentlich den Kampf zu scheuen und auf gebotene Folgerichtigkeit und Festigkeit zu verzichten. Innerhalb der Zentrumspartei stand F., obwohl aus den demokratischen Traditionen Badens herkommend, auf dem rechten Flügel. So übernahm er auch im Juni 1920 die Führung des ersten rein bürgerlichen Kabinetts in der Weimarer Republik und vertrat Deutschland auf den|Konferenzen in Spa (1920) und in London (1921). Er trat im Juni 1921 als Reichskanzler zurück, da die Deutschnationale Volkspartei, auf die sich seine Regierung im Parlament mit stützen mußte, seine Außenpolitik, die auf den Versuch einer Verständigung mit den Siegermächten über die Reparationen hinauslief, nicht mehr guthieß. Ende 1923 wurde seine politische Laufbahn durch die Wahl zum Vorsitzenden der Zentrumsfraktion im Reichstag gekrönt.

  • Literatur

    Was war uns F.?, in: Allg. Rdsch. 36, 1926;
    F. Wetzel, K. F., in: Academia 55, 1926;
    K. Goerres, in: Jur. Wschr. 55, 1926, S. 921;
    Hdb. d. Nat.-verslg., 1919;
    Hdb. d. Reichstags, 1920, 1924;
    H. Sacher, in: Staatslex. I, 1926, Sp. 1815 f.;
    Der dt. Reichstag, hrsg. v. P. Löbe, 1929 (P);
    Kosch, Kath. Dtld. (P).

  • Autor/in

    Helga Grebing
  • Zitierweise

    Grebing, Helga, "Fehrenbach, Konstantin" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 51-52 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118686402.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA