Lebensdaten
1868 – 1947
Geburtsort
Graudenz
Sterbeort
Zeuthen (Mark Brandenburg)
Beruf/Funktion
Assyriologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116870214 | OGND | VIAF: 66506561
Namensvarianten
  • Meißner, Bruno
  • Meissner, Bruno
  • Maisnar, Brūnū
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Zitierweise

Meißner, Bruno, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116870214.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V David (1825–94), Handschuhmachermeister u. Kaufm. in G., S d. David Heinrich (1782–1840), Gerbermeister in G., u. d. Auguste Scharping ( 1843);
    M Ernestine (1823–97), T d. Joh. Lutterkorth (1777–1831), Sattlermeister in Schwetz, u. d. Anna Maria Koszmann (1782–1831);
    Berlin 1925 Martha (* 1881), T d. Hermann Haupt (1839–91). Musikdir. in Berlin, u. d. Bertha Aug. Emilie Becker (1850–1918); kinderlos.

  • Biographie

    M. studierte in Leipzig, Berlin und Straßburg bei F. Delitzsch, M. Euting, T. Nöldeke, E. Sachau und E. Schrader. 1892 promovierte er in Berlin bei Schrader mit einer Dissertation „De Servitute babylonico-assyriaca“. Zwei Jahre später habilitierte er sich in Halle mit einer Arbeit über „Alexander und Gilgamos“. 1899/1900 nahm er als Assyriologe an der deutschen Ausgrabung in Babylon unter Leitung von R. Koldewey teil. Seit dem Wintersemester 1901/02 war er als Lektor des Arabischen am Seminar für Oriental. Sprachen in Berlin tätig (1902 Prof.-Titel). Im selben Jahr habilitierte er sich an die Univ. Berlin um und unterrichtete dort Assyrisch, Arabisch, Mandäisch und Äthiopisch. 1904 wurde er als ao. Professor nach Breslau berufen, wo er seit 1911 den Lehrstuhl für Oriental. Sprachen innehatte. 1921 erhielt M. einen Ruf an die Univ. Berlin als Nachfolger von F. Delitzsch. 1936 wurde er emeritiert.

    M. war schon als Kind um die Erlernung der semit. Sprachen bemüht. Die reine Sprachwissenschaft, insbesondere die Lexikographie, wurde zu einem Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. 1897 gab er das „Supplement zu den Assyr. Wörterbüchern“ heraus, zwischen 1903 und 1913 veröffentlichte er sechs Hefte „Assyriolog. Studien“. Es folgten eine „Kurzgefaßte assyr. Grammatik“ (1907) und „Seltene assyr. Ideogramme“ (1910). Nach seinem Eintritt in die Preuß. Akademie wollte er seine Materialsammlungen zu einem „Assyr. Handwörterbuch“ zusammenfassen, das er aber nicht mehr vollenden konnte. Auf diesen Materialien beruht jedoch das „Akkad. Handwörterbuch“, das 1958-81 in der Bearbeitung von W. v. Soden erschien. M.s zweiter Schwerpunkt waren kulturgeschichtliche Probleme. Dazu gehörten auch archäologische Themen, über die er in „Grundzüge der babylon.-assyr. Plastik“ (1915) schrieb, sowie architektonische, die er zusammen mit D. Opitz in „Studien zum Bit Hilani im Nordpalast Assurbanipals zu Ninive“ (1940) behandelte. Sein universales Wissen faßte er in drei Standardwerken zusammen: „Babylonien und Assyrien“ (2 Bde., 1920/25), „Könige Babyloniens und Assyriens“ (1926) und „Die Babylon.-Assyr. Literatur“ (1930), der schon 1895 eine „Assyr.-Babylon. Chrestomathie“ vorausgegangen war. M. beschäftigte sich aber auch grundlegend mit Problemen des Rechts in „Beiträge zum altbabylon. Privatrecht“ (1893), übersetzte moderne arab. Texte und edierte klassische arab. Traditionswerke. Zahlreiche Aufsätze sind in einschlägigen Zeitschriften publiziert.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1930).

  • Literatur

    Altoriental. Stud., Festschr. f. M., 1928/29 (P);
    R. Borger, Hdb. d. Keilschr.lit., Bd. 1, 1967, S. 340-46, Bd. 2, 1975, S. 196-98 (W);
    J. Renger, Die Gesch. d. Altorientalistik u. d. Vorderasiat. Archäol. in Berlin v. 1875 bis 1945, in: Berlin u. d. Antike, Ausst.kat., Erg.bd., 1979, S. 151-92.

  • Autor/in

    Hartmut Kühne
  • Zitierweise

    Kühne, Hartmut, "Meißner, Bruno" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 697 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116870214.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA