Lebensdaten
erwähnt 993, gestorben 1026
Beruf/Funktion
Herzog von Bayern ; Graf von Luxemburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133802183 | OGND | VIAF: 55347030
Namensvarianten
  • Heinrich von Bayern
  • Heinrich von Luxemburg
  • Heinrich V. von Bayern
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Zitierweise

Heinrich V., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133802183.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Grafen v. Luxemburg;
    V Siegfried ( 998), Gf. im Moselgau;
    M Hedwig ( 992);
    B Gf. Siegfried ( n. 985), Giselbert ( 1004), Gf. im Ardennengau, Friedrich ( 1019), Gf. im Moselgau, Bischof Dietrich II. v. Metz ( 1047, s. NDB III), Adalbero ( n. 1036), Propst v. St. Paulin in Trier, Gegenbischof v. Trier (s. ADB I);
    Schw Kunigunde, hl. ( 1033, Kaiser Heinrich II., 1024, s. NDB VIII), Irmintrud, Äbtissin, Liutgard ( 1005, Gf. Arnulf v. Westfriesland, 993), Eva ( n. 1040, Gf. Gerhard in Lothringen); - ledig;
    N Hzg. Heinrich VII. v. B. ( 1047, s. NDB VIII).

  • Biographie

    H., der erste Lützelburger auf dem bayerischen Herzogsstuhl, ist 993 als Graf im Ardennengau nachzuweisen. 1001/02 begleitete er Kaiser Otto III. auf dessen Italienzug, insbesondere auf seiner Reise von Ravenna nach Venedig. Beim Tode des Kaisers war er anwesend und geleitete dessen Leiche bis Augsburg. Von seinem 1002 zum deutschen König gewählten Schwager Heinrich II. erhielt er 1004 das Herzogtum Bayern; er beteiligte sich 1004/05 am Krieg Heinrichs II. gegen Boleslaw von Polen. Als jedoch die 1008 erfolgte Wahl seines Bruders Adalbero zum Erzbischof von Trier vom Kaiser nicht anerkannt wurde, nahm er mit seinen luxemburgischen Verwandten gegen den Kaiser Stellung. Dieser sprach H. darauf das Herzogtum Bayern ab und konnte auch die bayerischen Großen, die H. bei Beginn der Fehde noch gelobt hatten, drei Jahre lang keinen anderen Herzog zu wählen, auf seine Seite bringen. Nach wechselnden Kämpfen unterwarf H. sich 1015 dem Kaiser und erhielt 1017 sein Herzogtum zurück. Im Juni 1018 wurde er in Regensburg von seiner Schwester Kunigunde feierlich eingeführt (inthronizavit), und auch hinfort stand seine Regierungszeit in Bayern in engem Einvernehmen mit der Kaiserin. Er unterstützte sie nach dem Tod Heinrichs II. bei der Aufrechterhaltung der Ruhe im Reich und war an der Königswahl Konrads II. beteiligt.

  • Literatur

    s. Heinrich VII. v. Bayern.

  • Autor/in

    Kurt Reindel
  • Zitierweise

    Reindel, Kurt, "Heinrich V." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 342 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133802183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Heinrich V., Herzog von Baiern, Sohn des Grafen Siegfried Kunuz von Lützelburg im Moselgau, stand schon mit Kaiser Otto III., den er auf einer Reise nach Venedig begleitete, in engerer Verbindung und verdankte wol dessen Gunst noch bei Lebzeiten seines Vaters die Verwaltung des großen Ardennengaues. Zwischen 993 und 996 erhielt er auch die Vogtei der überaus reichen Abtei St. Maximin in Trier, von deren Gütern ihm später, als Heinrich II. wegen der Zuchtlosigkeit der Mönche nicht weniger als 6656 Bauernhöfe einzog,|ein Theil zu Lehen übertragen ward. Später erscheint auch die Vogtei des Klosters Echternach in seiner Hand. Bestimmend für Heinrichs Lebensgang ward die Ehe seiner Schwester Kunigunde mit Kaiser Heinrich II. und die reiche Gunst, die ihm seitdem sein Schwager zuwandte. Am 21. März 1004, auf einem Landtage zu Regensburg, empfing er aus dessen Hand unter Zustimmung der baierischen Großen das Herzogthum Baiern. Noch im selben Jahre betheiligten sich wahrscheinlich unter seiner Führung die Baiern am lombardischen und böhmischen Feldzuge Heinrichs II. und das Jahr darauf stieß er bei Dobrilugk mit den baierischen Streitkräften zum Könige, um an dem erneuten Feldzuge gegen Boleslav in der Niederlausitz Theil zu nehmen. Eine Entfremdung der Schwäger trat aber ein, als der König das Bisthum Bamberg überreich mit Gütern ausstattete, auf deren Anfall der Herzog gehofft, und als derselbe, in seiner auffallenden Begünstigung der lützelburgischen Sippe endlich innehaltend, Heinrichs Bruder Adalbero nicht als Erzbischof von Trier investiren wollte. Wol folgte nun H. dem Könige noch zur Belagerung Triers, doch siegte sein Familieninteresse über die Treue gegen den Lehnsherrn darin, daß er dem Könige den bedrängten Zustand der Besatzung geflissentlich verheimlichte und ihn vermochte, derselben freien Abzug zu gestatten. Dann verband er sich offen mit seinen aufrührerischen Brüdern und seinem Schwager, dem Grafen Gerhard, und blieb, um deren Sache zu fördern, in Lothringen. Den bayrischen Großen hatte er bei seinem Abgange das Versprechen abgenommen, drei Jahre lang seine Abwesenheit nicht als Grund einer neuen Herzogswahl gelten zu lassen. Doch als der König nach Ostern 1009 in deren Mitte erschien, ließen sie sich bestimmen, das ihrem Herzoge verpfändete Wort preiszugeben. Vergebens eilte nun auch H. nach Baiern; der König war ihm an Streitkräften wie tiefer wurzelndem Ansehen überlegen und sprach zu Ende April oder Anfang Mai 1009 zu Regensburg seine Absetzung aus, um das Herzogthum wieder selbst zu Handen zu nehmen. Noch einige Jahre unterhielt H. mit seinem Bruder Dietrich, dem Bischofe von Metz, den Aufstand im Lothringischen; im Juli 1011 glückte ihnen ein Heberfall auf den Herzog Dietrich von Oberlothringen und dessen Gefangennahme. Dann aber mußten sie doch die Fruchtlosigkeit ferneren Widerstandes erkennen; zu Anfang des J. 1015 demüthigten sie sich vor dem Kaiser und erlangten seine Vergebung. Erzbischof Poppo von Trier verbürgte sich für des Kaisers Entschluß, H. wieder in Baiern einzusetzen, und um die Mitte Mai 1017 stellte der Kaiser zu Aachen unter Vermittlung des Erzbischofes Heribert von Köln H. zufrieden. Der Lützelburger begleitete den Kaiser nach Sachsen, ging in dessen Auftrage zwei Mal, jedoch erfolglos, zu Unterhandlungen mit Boleslav nach Böhmen, und ward im December des Jahres zu Bamberg wieder mit Baiern belehnt. Im Frühjahr oder Sommer 1018 geleitete ihn seine Schwester, die Kaiserin, nach Baiern und ließ ihm in Regensburg neuerdings huldigen. Daß er in Verbindung mit der Schwester und dem Bruder Dietrich auf die Wahl Konrads II. zum Könige hingewirkt hat, ist das letzte, was wir von seiner Thätigkeit wissen. Er starb in hohem Alter am 27. oder 28. Februar 1026 und ward nach einer jüngeren, doch nicht unglaubwürdigen Nachricht im Kloster Osterhofen begraben. Dieselbe späte Quelle, Veit Arnpeck, will auch wissen, daß zwei Söhne des Herzogs im Kampfe gegen die Ungarn gefallen. Als verheirathet aber ist der Herzog wenigstens aus gleichzeitigen Quellen nicht bekannt. Auch er erscheint unter dem Kosenamen Hezilo oder Hezilmus.

    • Literatur

      Hirsch und Breßlau, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich II., Stemdorff, Heinrich III., I. 9; Riezler, Geschichte Baierns, I. 439; Breßlau, Konrad II., I. 193.

  • Autor/in

    Riezler.
  • Zitierweise

    Riezler, Sigmund Ritter von, "Heinrich V." in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 459-460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133802183.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA