Lebensdaten
1860 – 1933
Geburtsort
Laibach
Sterbeort
Laibach
Beruf/Funktion
Musikwissenschaftler ; Kunsthistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120149184 | OGND | VIAF: 52513189
Namensvarianten
  • Mantuani, Joseph
  • Mantuani, Josef
  • Mantuani, Josephus
  • mehr

Quellen(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Mantuani, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120149184.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josip (1818–89), Schneider;
    M Helene Kachliker ( 1918).

  • Biographie

    Nach einer handwerklichen Ausbildung zum Sattler besuchte M. in Laibach das Gymnasium, legte die Matura ab und studierte 1884-89 an der Univ. Wien Jura, im Anschluß daran Kunstgeschichte und Archäologie. 1894 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Sein reges Interesse für Musik wurde schon in Laibach durch Unterricht bei Anton Foerster unterstützt, in Wien sorgten Joseph Böhm und vor allem Anton Brückner für die Vertiefung seiner musiktheoretischen Kenntnisse. Noch vor Abschluß seines Studiums, 1893, wurde M. an der Wiener Hofbibliothek in der Kupferstichsammlung angestellt. 1898 übernahm er die Leitung der Musikabteilung. 1909 erfolgte der Ruf an das Landesmuseum Laibach, dem er bis zu seiner Pensionierung 1924 als Direktor vorstand. Daneben war M. auch pädagogisch tätig. Schon in Wien hatte er Kunst- und Musikgeschichte unter anderem an der Lehrerbildungsakademie unterrichtet. In Laibach, wo ihm 1909 der Ehrentitel Professor verliehen wurde, hielt er seit 1920 am Konservatorium Vorlesungen über Musikgeschichte, später auch über Kunstgeschichte, an der Universität las er als Honorarprofessor 1921-24 ältere Kunstgeschichte, Archäologie und Epigraphik. An organisatorischen und wissenschaftlichen Aufgaben gleichermaßen interessiert, wirkte M. in verschiedenen Gremien, wo er sich immer mit großem Engagement für die Erhaltung von Kunstwerken sowie deren Erforschung einsetzte: als Mitglied der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege, der Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich, der Kommission für Kirchenmusik, als Organisteninspektor sowie als Redakteur und Schriftleiter der Zeitschrift „Carniola“, später des „Glasnik muzejskega drusštva za Kranjsko, oz. Slovenijo“.

    In seinen kunst- und musikhistorischen Schriften weist sich M. als vielseitig versierter, akribischer Quellenforscher aus. Die Bedeutung seiner Arbeiten liegt vor allem darin, daß er grundlegende Impulse zur Entwicklung einer nationalen slowen. und teilweise auch kroat. Kunst- und Musikwissenschaft setzte. Sie gelten noch heute als Standardwerke in der Musik- und Kunstforschung, wie die sechs Bände „Opus musicum“ des Komponisten Jakob Handl (= Gallus), die M. gemeinsam mit E. Bezecný in den Denkmälern der Tonkunst in Österreich herausgab, sein Handschriftenkatalog „Codicum musicorum pars I-II“ (1897-99) der Musiksammlung der Wiener Hofbibliothek, seine „Geschichte der Musik in Wien“ (Teil I: Von den Römerzeiten bis zum Tode Max I., 1904), die zwar fragmentarisch blieb, aber nach wie vor eine unentbehrliche Grundlage darstellt, oder seine Abhandlung über „Tuotilo und die Elfenbeinschnitzerei am Ev. Longum zu St. Gallen“ (1900).

  • Werke

    Prof. J. Böhm, Abriß s. Lebens u. Wirkens, 1895;
    Kat. d. Wiener Ausst. anläßlich d. Cimarosa-Zentenarfeier, 1901 (mit A. de Eisner-Eisenhof);
    Über d. Beginn d. Notendruckes, 1901;
    Altägypt. Textilien, 1901;
    Ein unbek. Druckwerk (d. Tetrachordum musicae v. Cochlaeus), 1902;
    Beethoven u. M. Klingers Beethoven-Statue, 1902;
    Das Riesenthor zu St. Stephan in Wien, 1903;
    De codicis Dioscuri dei Aniciae Julianae … De picturis, 1906 (mit A. v. Premerstein u. K. Wessely). -
    Hrsg. (mit E. Bezecný): J. Handl (Gallus), Opus musicum, 6 T., in: Denkmäler d. Tonkunst in Österreich, Jg. 6/1, 12/1, 15/1, 20/1, 24, 26, Bde. 12, 24, 30, 40, 48, 51/52, 1899-1919.

  • Literatur

    F. Stele, in: Zbornik za umetnostno zgodovino, 1932/33, S. 99 f.;
    ders., in: Etnolog, 1933 (P);
    S. Premrl, in: Cerkveni glasbenik, 1933, S. 71-75 u. S. 103-08;
    Zs. f. Musikwiss. 15, 1932/33, S. 334;
    A. Lhotsky, Gesch. d. Inst. f. österr. Gesch.forschung 1854-1954, in: MIÖG, Erg.bd. 17, 1954;
    D. Cvetko, Zgodovina glasbene umetnosti na Slovenskem (Gesch. d. slowen. Musik) III, 1960;
    MGG VIII;
    Riemann;
    The New Grove;
    ÖBL. - W-Verz. ;
    Bibliografija Rasprava i Clanaka, IV, Historija VIII, 1965;
    Bibliografija Rasprava i Članaka, VI: Muzika 13, 1983;
    MGG VIII.

  • Porträts

    Gem. v. F. Tratnik, 1931 (Ljubljana, Nat.mus.);
    Gem. v. S. Šantel, Abb, in: Etnolog, 1933, S. 284.

  • Autor/in

    Martha Handlos
  • Zitierweise

    Handlos, Martha, "Mantuani, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120149184.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA