Lebensdaten
1844 – 1930
Geburtsort
Sagan (Schlesien)
Sterbeort
Berlin-Dahlem
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118684906 | OGND | VIAF: 73914023
Namensvarianten
  • Engler, Adolf Gustav Heinrich
  • Engler, Adolf
  • Engler, Adolf Gustav Heinrich
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Engler, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118684906.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August, Kaufm.;
    M Pauline Scholtz;
    Breslau 1874 Marie (* 1854), T des GasanstaltsDir. Rudolph Firle;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Anatomische, paläontologische und geogenetische Anregungen durch F. Cohn, H. R. Goeppert und C. Neumann weckten in E. während seines Studiums an der Universität Breslau ein vielseitiges biologisches Denken, das er als Herbarkustos und Privatdozent in München (1871–78) unter K. W. von Naegelis Einfluß vertiefte. Seine Grundideen über die Zusammenhänge und Schicksale der Gattung Saxifraga (Dissertation Breslau 1866, Monographie 1872) regten ihn zu einem frühen pflanzengeographischen Meisterwerke an: „Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, insbesondere der Florengebiete, seit der Tertiärperiode“ (2 Bände, 1879/82), in welchem zum ersten Male Phylogenie und Geographie verbunden werden. Bei systematischen Folgerungen benutzte er die geographische Verbreitung nicht als Merkmal, sondern als Prüfstein für die morphologischen und sonstigen Merkmale. – Als ordentlicher Professor in Kiel (seit 1878) gründete E. 1880 die Zeitschrift „Botanische Jahrbücher“, die er in Breslau (seit 1884) und in Berlin (seit 1889) fortsetzte und um die Schriftenfolgen „Die natürlichen Pflanzenfamilien“ (mit K. Prantl, 1887-99, ²1925 folgende) und „Das Pflanzenreich“ (1900 folgende, gefördert von der Preußischen Akademie der Wissenschaften) vermehrte. Sie dienten dem Ausbau seiner pflanzengeographischen Gedankengänge und eines eigenen Systems der Pflanzenwelt. Dieses faßte nicht hypothetische Stammbaum-Äste zu Einheiten zusammen, sondern beweisbare Organisationshöhen der Sippen. Es wurde allgemein maßgebend, zumal es im Gegensatz zu früheren den Kryptogamen dieselbe Wichtigkeit einräumte wie den Phanerogamen. E. selbst hat es durch zahlreiche Monographien, besonders über die große tropische Familie der Araceen und über die Gattung Saxifraga, bereichert. Viele jüngere Forscher regte er zu ähnlichen Arbeiten an. Das geographische Bild der Pflanzenwelt, das er auf vielen Reisen nach Übersee studiert hatte, suchte er in dem Sammelwerk „Die Vegetation der Erde“ (15 Bände, 1896 folgende, mit O. Drude) zu zeichnen und bearbeitete selbst darin die mehrbändige „Pflanzenwelt Afrikas“ (1908–25). Pflanzengeographisch wurde auch der Botanische Garten in Berlin-Dahlem, den er dort neu gründete, zum Vorbild für viele Botanische Gärten der Welt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. der Preußischen u. Bayerischen Ak. der Wiss. u. zahlr. in- u. ausländischer Ak. u. Ges., mehrfacher Ehrendoktor.

  • Werke

    Weitere W u. a. Syllabus d. Vorlesungen üb. spezielle u. med.-pharmazeut. Botanik, 1892, 101924; Über d. Hochgebirgsflora d. trop. Afrika, in: Abhh. d. Kgl. Preuß. Ak. d. Wiss., 1892;
    Die systemat. Anordnung d. monokotyledoneen Angiospermen, ebd.;
    Btrr. z. Entwicklungsgesch. d. Hochgebirgsflora…, ebd., 1916, Nr. 1;
    Über Aorist. Verwandtschaft zw. dem trop. Afrika u. Amerika…, in: SB d. Kgl. Preuß. Ak. d. Wiss., 1905, S. 180-231;
    Pflanzengeogr. Gliederung v. Afrika, ebd., 1908, S. 781-837; Geogr. Verbreitung d. Coniferae, in: A. E. u. K. Prantl, Natürl. Pflanzenfam. 13, ²1926.

  • Literatur

    L. Diels, Gedächtnisrede, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1931, S. 146-49;
    ders., in: Botan. Jb. 64, 1932 (W-Verz., P), verkürzt in: Ber. d. Dt. Botan. Ges. 48, 1932, S. (146)-(63);
    v. Goebel, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1930/31, 1931, S. 49 f.;
    F. Markgraf, in: FF 20, 1944, S. 71 f.

  • Porträts

    in: Bildnisse berühmter Mitglieder d. Dt. Ak. d. Wiss. zu Berlin, 1950;
    Marmorbüste v. A. Manthe (Berlin-Dahlem, Botan. Mus.).

  • Autor/in

    Friedrich Markgraf
  • Zitierweise

    Markgraf, Friedrich, "Engler, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 532 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118684906.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA