Lebensdaten
1877 – 1953
Geburtsort
Essen
Sterbeort
Benediktbeuern (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Romanist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116592877 | OGND | VIAF: 117341273
Namensvarianten
  • Küchler, Walther
  • Küchler, Walther
  • Küchler, Karl Friedrich Walther
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Zitierweise

Küchler, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116592877.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ottomar (* 1848), Rechnungsrat, S d. Pfarrers Carl in Flurstedt (Thüringen) u. d. Mathilde Reiz;
    M Emma Gregory;
    Vt Franz Erhardt ( 1930), Philosoph (s. NDB IV);
    - N. N. Crépin;
    1 S (⚔), 1 T.

  • Biographie

    K. studierte in Leipzig Germanistik und Romanistik bei Sievers, Witkowski, Birch-Hirschfeld, Hirt und Wundt und promovierte 1900 mit einer Dissertation über „M. J. Chéniers dramatische und lyrische Dichtung“;|1901-02 war er Lektor für Deutsch an der Univ. Nancy, 1904-05 Instructor for German an der Cornell University in Ithaca (N. Y.). 1906 habilitierte er sich in Gießen für roman. und vergleichende Literaturgeschichte mit einer Untersuchung über „Les Cent Nouvelles Nouvelles, Ein Beitrag zur Geschichte der franz. Novelle“ (in: Zs. f. franz. Sprache u. Lit., 1906/07). An einen breiteren Leserkreis wandte er sich mit dem Werk „Die franz. Romantik“ (1908). 1911 erhielt K. einen Ruf nach Würzburg; 1914-17 nahm er am 1. Weltkrieg teil. Unmittelbar nach dem Kriege versuchte er, den Gegensatz zwischen den Nationen zu mindern, indem er vier franz. Dichter vorstellte, in denen er echte Demokraten, Arbeiterfreunde und Gegner der Gewaltpolitik sah. Die Aufsätze erschienen zusammengefaßt in „Romain Rolland, Henri Barbusse, Fritz von Unruh“ (1919, ³1949). In der Monographie über Ernest Renan (1921) ging es ihm nicht um moralische oder religiöse Wertung, sondern um die Deutung des Kunstwerkes und dessen ästhetische Erfassung. K. war auch für schulische Fragen aufgeschlossen; er trat ein für eine Ausweitung des Fremdsprachenunterrichts zum Zweck der Völkerverständigung. In diesem Sinne pries er Anatole France nicht nur als Künstler, sondern auch als Pazifisten. Ebenso würdigte er Pascal und Vigny. Zur gleichen Zeit wandte er sich dem Dichter A. Rimbaud zu. 1922 wurde K. als Nachfolger K. v. Ettmayers nach Wien berufen. 1927 wurde er o. Professor für Roman. Philologie an der Univ. Hamburg und Direktor des Ibero-amerikan. Institutes. K. gründete zusammen mit Fritz Krüger 1928 die Zeitschrift „Volkstum und Kultur der Romanen“, die er bis 1933 leitete. 1929 veröffentlichte er seine umfangreichste Monographie, „Molière“, den Versuch einer ästhetischen Interpretation auf historischer Grundlage. 1933 wurde K. vorzeitig in den Ruhestand versetzt, 1946 in Hamburg rehabilitiert und dann emeritiert. 1946-50 wirkte er als Honorarprofessor in München. Die letzten Jahre waren vorwiegend Rimbaud gewidmet, den K. übersetzte, und dem er seine letzte große Monographie widmete (Arthur Rimbaud, Bildnis eines Dichters, 1948). Außerdem übersetzte er Baudelaire, Walt Whitman, Claudel, Valéry, Villon, Vauvenargues, Marceline Desbordes-Valmore.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (1927).

  • Werke

    Weitere W Das dt.-franz. Problem, in: Die Neueren Sprachen, 1924;
    Der Weg d. Geistes, ebd.;
    Pol. u. staatsbürgerl. Erziehung, ebd., 1931;
    Die neueren Sprachen in d. neuen Univ., ebd., 1933;
    Pater, Mater, Heinz, Ein Buch d. Erinnerung, 1947. -
    Mithrsg.: Die Neueren Sprachen, 1915-22.

  • Literatur

    H. K. Weinert, in: Romanist. Jb. 1, 1947/48, S. 18 f.;
    F. Wild, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 103, 1953, S. 412-36 (W-Verz.);
    FF 27, 1953, H. 6.

  • Autor/in

    W. Theodor Elwert
  • Zitierweise

    Elwert, W. Theodor, "Küchler, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 181-182 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116592877.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA