Lebensdaten
1779 – 1825
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
preußischer Diplomat ; Kunstförderer ; Kunstkenner ; Kunstsammler ; Historiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 11606899X | OGND | VIAF: 56702474
Namensvarianten
  • Salomon, Levin (vor der Taufe 1806)
  • Bartholdy, Jakob Ludwig Salomo
  • Bartholdy, Jakob Ludwig Salomon
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Zitierweise

Bartholdy, Ludwig Salomon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11606899X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jehuda Levin Salomon (1738–83), Bankier in Berlin;
    M Bella Itzig (1749–1824, nahm als Witwe den Namen Bartholdy nach der väterlichen Meierei bei Berlin an), T des Daniel Itzig (1713–99), Oberhofbankier, Landesältester der preußischen Juden, Eisenhütten- und Gutsbesitzer, und der Mirjam Wulff;
    Gvv Jokob Salmann (Ben Salomon) Hannover, Bankier in Berlin;
    Gmv Mirjam Jeitels;
    Schw Lea Salomon ( Abraham Mendelssohn, seit 1823 Namenszusatz Bartholdy, Bankier in Berlin); ledig;
    N Felix Mendelssohn-Bartholdy.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Königsberg (seit 1796) bereiste B. Holland, Frankreich, Italien, Kleinasien und Griechenland und schilderte seine griechischen Eindrücke in einem gefälligen Buch; der geplante zweite Band erschien nicht. Er begleitete Hardenberg zu den Pariser Verhandlungen, zu dem anschließenden Besuch in London und zum Wiener Kongreß. 1815 wurde er Preußischer Generalkonsul in Rom und der erste Biograph des Kardinalsekretärs Consalvi, dessen Vertrauen er besaß. 1818 erfolgte B.s Ernennung zum preußischen Geschäftsträger am Toskanischen Hof, er behielt aber sein Generalkonsulat und seinen Wohnsitz in Rom bei. Bekannt wurde B. vor allem als Kunstkenner. Seine römische Wohnung, die Casa B., ließ er 1816-18 von P. Cornelius, F. Overbeck, W. Schadow und Ph. Veit ausmalen; sein Auftrag ermöglichte den deutschen Nazarenern die erste große Gemeinschaftsleistung in Fresco, die viel Bewunderung fand. 1887 wurden die Gemälde in die Berliner National-Galerie überführt; die Sammlungen B.s, vor allem Gläser des Altertums, kamen an das Antikenmuseum zu Berlin.

  • Werke

    Bruchstücke z. näheren Kenntnis d. heutigen Griechenlands, gesammelt auf einer Reise 1803 bis 1804, I, 1805; Der Krieg d. Tyroler Landsleute 1809, 1814;
    Züge aus d. Leben d. Cardinals Hercules Consalvi, 1824.

  • Literatur

    ADB II;
    S. Hensel, Die Fam. Mendelssohn I, 1879;
    O. Mejer, Zur Gesch. d. röm.-dt. Frage II/2, III/1, 1873/74;
    L. v. Donop, Die Wandgem. d. Casa Bartholdy in d. Nat.-Gal., 1889;
    F. Noack, Dt. Leben in Rom 1700-1900, 1907;
    H. Schnee, Die Hoffinanz u. d. moderne Staat, Bd.1, 1953, S.169ff.

  • Porträts

    Zeichnungen v. W. Hensel (Kupf.-Kab. Dresden) u. F. Overbeck (Nat.-Gal. Berlin);
    P im Fresko „Joseph v. seinen Brüdern wiedererkannt“ (Nat.-Gal. Berlin).

  • Autor/in

    Hans Haussherr
  • Zitierweise

    Haussherr, Hans, "Bartholdy, Ludwig Salomon" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 609 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11606899X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bartholdy: Jakob L(evi?) Salomo B., preußischer Diplomat und Kunstkenner. geb. 13. Mai 1779 zu Berlin von wohlhabenden jüdischen Eltern, 27. Juli 1825 in Rom. Er studirte seit 1796 in Halle, reiste 1801 über Holland und Paris, durchstreifte Frankreich, dann Italien, Kleinasien, Griechenland und trat 1805 in Dresden zum Protestantismus über. In dem Kriege gegen Napoleon kämpfte er als Oberlieutenant der Wiener Landwehr mit Auszeichnung. 1813 in dem Büreau des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg angestellt, ging er 1814 mit den Heeren der Verbündeten nach Paris, von da nach London und 1815 als preußischer Generalconsul für Italien nach Rom. Hier arbeitete er Niebuhr, der ihm zu wenig entschieden und zu nachgiebig gegen die Curie war, entgegen, während er sich auf dem Wiener Congreß an den Cardinal Consalvi und die Römischgesinnten angeschlossen hatte. Nach dem Achener Congreß (1818) wurde er zugleich zum Geschäftsträger am toscanischen Hofe und zum geheimen Legationsrath ernannt, 1825 aber pensionirt. Er schrieb: „Bruchstücke zur nähern Kenntniß des heutigen Griechenlands", 1. (einziger) Thl. 1805; „Der Krieg der Tyroler Landleute im J. 1809“, 1814; „Züge aus dem Leben des Cardinals Hercules Consalvi“, 1824, und hinterließ im Manuscript eine Arbeit über die Gläser und Glaspasten der Alten. Seine bedeutende Sammlung von Antiken wurde für das Berliner Museum angekauft.

    • Literatur

      N. Nekrolog III. (1825) 852 ff. — Mejer, Zur Geschichte der römischdeutschen Frage II. 2.

  • Autor/in

    Steffenhagen.
  • Zitierweise

    Steffenhagen, "Bartholdy, Ludwig Salomon" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 107 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11606899X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA