Lebensdaten
1676 – 1763
Geburtsort
Hindenburg (Altmark)
Sterbeort
Westdorf bei Aschersleben
Beruf/Funktion
Historiker ; evangelischer Theologe ; Dichter
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116001739 | OGND | VIAF: 10586607
Namensvarianten
  • Abel, Kaspar
  • Abel, Caspar
  • Abel, Kaspar
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Abel, Caspar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116001739.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joachim Abel (1642–1710), evangelischer Pfarrer in Hindenburg, N des Michael Abel;
    M Elisabeth, T des Seidenkrämers Valentin Rademacher aus Braunschweig;
    1) 1705 Ilsabe Margarete, T des evangelischen Pfarrers Peter Hacke in Pabstorf, 2) 1755 Anna Elisabeth, T des Schulmeisters Andreas Rühl in Halberstadt;
    3 S aus 1).

  • Biographie

    A. studierte in Halle Theologie, wurde 1696 Rektor in Osterburg, 1698 in Halberstadt und 1718 Pfarrer in Westdorf. Neben seinem Berufe betrieb er umfangreiche Schriftstellerei. Außer eigenen Gedichten und Übersetzungen aus der klassischen und neueren Literatur (Ovids Heroiden, 1704, 1723; Boileaus Satiren, 2 Bände, Goslar 1729–32) verfaßte er umfangreiche Werke zur brandenburgisch-preußischen Regentengeschichte und Landeskunde, die jedoch auf die späteren Erscheinungen nur geringen Einfluß ausgeübt haben. Wertvoller ist die Veröffentlichung seiner Sammlung zur Altertumskunde und Vorgeschichte, sowie von bis dahin ungedruckten alten Chroniken aus dem mitteldeutschen Raume. Bemerkenswert sind dabei seine ethymologischen Spekulationen, durch die er vorgeschichtliche Erkenntnisse erstrebte.

  • Werke

    Preuß. u. Brandenburg. Reichs- und Staats-Historie, Leipzig u. Gardelegen 1701, ²1735;
    Gründl. Ber. v. d. nacheinander emporgekommenen u. wieder gestürzten Monarchen, Frankfurt 1707;
    Preuß. u. Brandenburg. Reichs- u. Staats-Geogr., 2 Bde., Leipzig 1711, ²1735;
    Verm. u. verb. Preuß. u. Brandenburg. Reichs- u. Staats-Geogr., 1747;
    Fortges. verm. u. verb. Preuß. u. Brandenburg. Reichs- u. Staats-Historie, 1747;
    Lineamenta prima historiae Friderici I, Cölln 1714;
    Auserlesene satyr. Gedichte, Quedlinburg u. Aschersleben 1714;
    Teutsche u. Sächs. Alterthümer, 2 Bde., Braunschweig 1729;
    Slg. etlicher noch nicht gedruckten Alten Chroniken …, Braunschweig 1732;
    Stifts-, Stadt- u. Landchronica d. Fürstenthums Halberstadt, 1754.

  • Literatur

    ADB I;
    E. M. Öttinger, Moniteur des dates, Biogr.-genealog.-hist. Weltregister I, 1869, S. 2;
    J. A. Trinius, Btr. z. einer Gesch. berühmter u. verdienter Gottesgelahrter …, Leipzig 1751;
    J. L. Temme, Sittl. Charakter u. Leben C. A.s, Blankenburg 1764;
    A. Hofmeister, C. A.s niederdt. Gedichte, in: Niederdt. Jb., Bd. 9, 1882, S. 1 ff.;
    F. X. v. Wegele, Gesch. d. dt. Historiogr., 1885, S. 483, 714;
    Goedeke III, 1887, S. 284 (W);
    Frels, 1934;
    M. Heyne, Das literar. Schrifttum d. Mark Brandenburg bis 1700, in: Brandenburg. Jb., H. 13, 1939, S. 97.

  • Porträts

    Kupf. v. Heckenhauer.

  • Autor/in

    Johannes Schultze
  • Zitierweise

    Schultze, Johannes, "Abel, Caspar" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 12 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116001739.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Abel: Caspar A., Theolog, Historiker und Dichter, geb. 14. Juli 1676 zu Hindenburg in der Altmark, Sohn eines Predigers, wurde in Braunschweig und Helmstädt für den geistlichen Stand ausgebildet und erhielt, nachdem er seit 1696 Rector in Osterburg in der Altmark und seit 1698 an der Johannisschule zu Halberstadt thätig gewesen, im J. 1718 die Predigerstelle zu Westdorf bei Aschersleben, wo er nach dem dortigen Kirchenbuch 11. Jan. 1763 starb. Schon 1748 war ihm Joh. Gottfr. Bürger, der Vater des Dichters, als Adjunct beigegeben, hielt aber, um Abel's Einkommen nicht zu schmälern, erst 15. Jan. 1764 seinen Anzug. Abel's Neigung ging von Jugend an auf historische Studien. Seine „Preußische und Brandenburgische Reichs- und Staatshistorie", 1710. 2 Bde. 8°, verm. 1735, und seine „Preuß. und Brandenburgische Staatsgeographie", 1711. 2 Bde. 8°, verm. 1735, Zusätze 1747, wurden sehr geschätzt. In seinen „Deutschen und Sächsischen Alterthümern", 1729—1732. 3 Bde. 8°, suchte er im Geschmack der Zeit die dunkle Urgeschichte der Völker durch erträumte Etymologien aufzuhellen, doch ist der dritte Theil: „Sammlung etlicher noch nicht gedruckten alten Chroniken", für die Localgeschichte noch jetzt brauchbar; ebenso seine „Stift-, Stadt- und Landchronica des Fürstenthums Halberstadt", 1754. 4°. Seine Gedichte, wie „Jubelfest der Brandenburgischen Unterthanen“, 1700, „Abbildung eines rechtschaffnen Predigers“, 1710, etc. sind in patriotischem, moralischem Geiste, mehr rhetorisch als poetisch. Er übersetzte Ovid's Heroiden, 1704, 1723, und Boileau's Satiren, 1729—32. 2 Bde., nachdem er eine Auswahl beider schon 1714 sammt eignen Gedichten ähnlichen Charakters als „Auserlesene satirische Gedichte“ hatte erscheinen lassen, in denen er sich von dem Schwulste Lohenstein's frei erhielt. Genauere Nachrichten gab J. Fr. Temme in einer kleinen Schrift über ihn (Blankenb. 1765. 4°).

  • Autor/in

    Goedeke.
  • Zitierweise

    Goedeke, Karl, "Abel, Caspar" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 12 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116001739.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA