Lebensdaten
1882 – 1927
Geburtsort
Markirch (Sainte-Marie-aux-Mines, Elsaß)
Sterbeort
Aachen
Beruf/Funktion
Eisenhüttenkundler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139131825 | OGND | VIAF: 100436480
Namensvarianten
  • Oberhoffer, Paul
  • Oberhoffer, P.

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Zitierweise

Oberhoffer, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139131825.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis, Apotheker, S d. Heinrich (Henri) (1825–85), Organist, Komp., Musikschriftst. (s. Riemann mit Erg.bd.; Rhein. Musiker IV);
    M Coralie Treinen;
    1909 Gertrud, T d. Franz Stefan Krückel u. d. Maria Thönissen;
    1 T.

  • Biographie

    Als Achtzehnjähriger begann O. sein Studium an der TH Aachen, legte 1905 die Diplomprüfung ab und promovierte zwei Jahre später mit einer Arbeit „Über die spezifische Wärme des Eisens“ zum Dr.-Ing. Sein Lehrer Fritz Wüst (1860–1938) prägte O.s wissenschaftlichen Lebensweg nachhaltig. Beide waren überzeugt, daß die wissenschaftliche Durchdringung der Eisenhüttenkunde neben chemisch-analytischen Methoden auch die Konstitutions- und Gleichgewichtslehren der physikalischen Chemie einbeziehen müsse. Folgerichtig habilitierte sich O. 1909 in Aachen für das Gebiet der physikalischen Metallkunde und übernahm 1910 in Breslau die Dozentur für Metallographie und Werkstoffkunde. 1914 wurde er zum Professor ernannt. Nach dem Tode von Oskar Simmersbach (1872–1918) übernahm er 1919 den Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde in Breslau und trat im folgenden Jahr die Nachfolge von Wüst in Aachen an.

    Rund 80 Veröffentlichungen belegen die Breite der von O. bearbeiteten Untersuchungsgebiete. Zunächst beschäftigte er sich vorwiegend mit metallkundlichen Fragen, wie der Bedeutung der Primärstruktur und deren Kenntlichmachung und Beeinflußung. Hervorzuheben ist hier die Aufstellung des ersten Rekristallisationsdiagramms des Eisens. Daneben galt sein Interesse in wachsendem Umfang der Rolle des Sauerstoffs, seiner Löslichkeit in festem Eisen und seinem Einfluß auf die Eigenschaften des Stahls. Der Untersuchung metallurgischer Vorgänge dienten insbesondere O.s Forschungen zur Desoxidation des Stahls sowie eine Reihe von Arbeiten über das Thomasverfahren und die Vorgänge im Hochofen. 1920 erschien sein Buch „Das schmiedbare Eisen“, dessen 2. und 3. Auflage unter dem Titel „Das technische Eisen“ ein Klassiker der Fachliteratur wurde.

    O. legte besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit verwandten Lehrzweigen und die wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeit. Das Eisenhüttenmännische Institut der TH Aachen zog eine zunehmende Anzahl in- und ausländischer Hörer an und beeinflußte maßgebend die Weiterentwicklung des eisenhüttenmännischen Studiums. Neben der Vertiefung theoretischen Wissens stand gleichrangig die Vermittlung praktischer Kenntnisse des Betriebes mit dem Ziel, optimal ausgebildete Ingenieure für die Praxis heranzubilden.

  • Werke

    u. a. Spezif. Wärme d. Eisens, in: Metallurgie 4, 1907;
    Apparat z. Bestimmung d. Sauerstoffs in Stahl u. Eisen, in: Stahl u. Eisen 38, 1918, S. 338-42;
    Bestimmung d. Gase im Eisen, ebd. 39, 1919, S. 1061-67;
    Einfluß d. Temperatur u. d. chem. Zusammensetzung auf d. Viskosität d. Eisens, ebd. 45, 1925, S. 1341-48;
    Das techn. Eisen, Konstitution u. Eigenschaften, ²1925;
    Sauerstoff in Eisen u. Stahl, in: Archiv f. d. Eisenhüttenwesen 1, 1927 (Gruppe E 1-12), S. 57-68 (mit H. J. Schiffler u. W. Hessenbruch).

  • Literatur

    W. Eilender, in: Stahl u. Eisen 47, 1927, S. 1509-11 (P);
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Manfred Toncourt
  • Zitierweise

    Toncourt, Manfred, "Oberhoffer, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139131825.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA