Lebensdaten
1874 – 1937
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Slawist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117589004 | OGND | VIAF: 45084259
Namensvarianten
  • Berneker, Erich
  • Berneker, Erich Karl
  • Berneker, Erich Carl

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Berneker, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117589004.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Berneker waren unter jenen Bewohnern der Salzburger Gegend, die, wegen ihres evangelischen Bekenntnisses aus ihrer Heimat vertrieben, sich 1731 in Ostpreußen ansiedelten;
    V Richard, Bankdirektor in Königsberg, S des Carl aus Darkehmen und der Maria Siebert aus Poikitten;
    M Johanna, T des Carl Glum aus Aschersleben, Maler und Zeichenlehrer, und der Johanna Weller aus Tilsit;
    Ov Constanz (1844–1906), Musikdirektor, komponierte spätromantische Kantorenmusik und verfaßte noch heute lesenswerte Musikkritiken (Wagner, Wolf, Brahms, Strauß);
    Brünn 1904 Eugenie, T des Karl Thuma, Versicherungsdirektor in Brünn;
    S Erich (* 1905), Jurist, ordentlicher Professor, Würzburg, 1 T.

  • Biographie

    B. studierte in Freiburg (Breisgau) 1892-93 und Leipzig 1893-95 Indogermanistik und slavische Philologie und promovierte 1895 bei A. Leskien. Schon die Dissertation brachte wertvolle, allgemein anerkannte Ergebnisse für die baltische Sprachwissenschaft. Nach einjährigem Studienaufenthalt in Rußland 1895/96 wirkte B. 1896-99 als Lehrer für Russisch am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Berlin. 1899 habilitierte er sich in Berlin; 1902 wurde er als außerordentlicher Professor an die Deutsche Universität Prag, 1909 als ordentlicher Professor an die Universität Breslau, 1911 an die Universität München berufen, wo er den neugegründeten Lehrstuhl für slavische Philologie übernahm. Er war Mitglied der Akademien der Wissenschaften in München, Göttingen, Wien, Krakau, Leningrad, der Sevcenko-Gesellschaft in Lemberg. Philologen von hohem Rang, wie K. Brugmann, A. Leskien, der Russe Fortunatov waren seine Lehrer. - In der Sprachvergleichung vortrefflich geschult, unternahm es B., in seinem Slavisch-etymologischen Wörterbuch, den slavischen Erbwortschatz in seinen Zusammenhängen mit den anderen indogermanischen Sprachen darzustellen und einen Teil des slavischen Lehnwortgutes auf seine Ursprünge zurückzuführen. Infolge seiner durch den Weltkrieg zerrütteten Gesundheit gedieh das Wörterbuch nur bis zum Buchstaben M. Im weiten Umfang des darin behandelten sprachlichen Materials, in der Sicherheit der Beweisführung und in den Ergebnissen scharfsinniger Deutungen ist das Werk für die slavische und auch für andere Philologien noch heute unentbehrlich. 1923-29 gab B. die von V. Jagic 1876 gegründete Zeitschrift „Archiv für slavische Philologie“ heraus.

  • Werke

    Weitere W Die preuß. Sprache, 1896 (enthält d. Diss.);
    Die Wortfolge in d. slav. Sprachen, 1900;
    Slav. Chrestomathie, 1902;
    Slav. etymolog. Wb., 1908–14.

  • Literatur

    A. Mazon, in: Revue des Etudes Slaves 17, Paris 1937, S. 183-85;
    Slav. Rdsch. 9, 1937, S. 207;
    F. Sommer, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1938, H. 8;
    N. Trubethkoy, in: Alm. d. Wiener Ak. 87, 1937, S. 346-50;
    M. Vasmer, in: Zs. f. slav. Philol. 14, 1937, S. 251-55 (W);
    H. Lommel, in: Indogerm. Jb. 22, 1938, S. 380-83. - Für Constanz B.: E. O. Nordnagel, in: Die Musik, Bd. 20, 1905/06, Jg. 5, S. 222 bis 230;
    V. Laudien, C. B., 1909 (W, P);
    Riemann.

  • Porträts

    im Seminar f. slav. Philol. d. Univ. München.

  • Autor/in

    Wilhelm Lettenbauer
  • Zitierweise

    Lettenbauer, Wilhelm, "Berneker, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 107 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117589004.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA