Lebensdaten
1653 – 1721
Geburtsort
Dessau
Sterbeort
Leiden
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 119396424 | OGND | VIAF: 74662255
Namensvarianten
  • Weissenlöw, Bernhard Friedrich von (seit 1656)
  • Weiss, Bernhard Friedrich (eigentlich)
  • Albinus, Bernhard
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Albinus, Bernhard Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119396424.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    S Christian Bernhard, Professor der Medizin in Utrecht, Bernhard Siegfried (s. 2), Friedrich Bernhard (1715–1778), seit 1770 Professor der Anatomie in Leiden.

  • Biographie

    Nach der Promotion in Leiden und mehrjährigen Studienreisen, die ihn u. a. zum Studium der Chirurgie nach Paris führten, erhielt A. 1680 eine medizinische Professur in Frankfurt/Oder. Dort begründete er mit erheblichen Zuschüssen aus seinem Privatvermögen ein anatomisches Theater (1684). Auf Grund seiner bedeutenden theoretischen Leistungen und praktischen Erfolge berief ihn König Friedrich I. als Leibarzt nach Berlin; 1702 gab A. den wiederholten Bemühungen des niederländischen Gouvernements nach und folgte einem Ruf an die Universität Leiden. Seine Hochschätzung für die Physik, Chemie, Anatomie und Physiologie war für das Zeitalter des Barock charakteristisch. Schon die Zeitgenossen rühmten seine außerordentliche Gewandtheit und Gelehrsamkeit, doch dürfte er an Originalität der Leistung von seinem Sohn übertroffen worden sein, der sich noch zu seinen Lebzeiten als Arzt und akademischer Lehrer einen bedeutenden Namen erwarb.

  • Werke

    u. a. Oratio de ortu et progressu medicinae (19.10.1702, Antrittsrede in Leiden).

  • Porträts

    Graph. Slg. München.

  • Autor/in

    Magnus Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Magnus, "Albinus, Bernhard Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119396424.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Albinus: Bernhard A. (Weiß), Arzt, geb. 7. Jan. 1653 in Dessau, 7. Sept. 1721. Im J. 1676 erlangte er in Leyden die medicinische Doctorwürde, wurde 1680 nach einer mehrjährigen wissenschaftlichen Reise als Professor der Medicin nach Frankfurt a. O. berufen und verschaffte sich hier nicht nur durch seine akademischen Leistungen und seinen regen wissenschaftlichen Eifer (1684 begründete er zum Theil mit eigenen bedeutenden Geldopfern ein anatomisches Theater), sondern auch durch seine praktische Gewandtheit einen solchen Ruf, daß er vom König Friedrich I. zum Leibarzte und wirklichen Geheimen Rathe ernannt und nach Berlin berufen wurde. Fortgesetzten Bestrebungen von Seiten des niederländischen Gouvernements gelang es im J. 1702, ihn zur Annahme eines Lehrstuhles der Medicin in Leyden zu veranlassen, wo er bis zu seinem Tode verblieb. — A. hat das seltene Glück gehabt, seine drei Söhne als gefeierte Lehrer der Medicin an den bedeutendsten Gelehrtenschulen zu sehen, den ältesten Christian Bernhard an der Universität zu Utrecht, die beiden jüngeren, Friedrich Bernhard und den großen Anatomen Bernhard Siegfried an der Universität zu Leyden. Mit seiner praktischen und litterarischen Thätigkeit hat sich A. auf fast allen Gebieten der Heilkunde versucht; in erster Beziehung erklärt ihn Boerhave in der auf A. gehaltenen Lobrede ("Oratio academica de vita et obitu Albini“, Lugd. Batav. 1721. 4) als einen der gewandtesten und unterrichtetsten Aerzte, in letzter bieten seine nur in Form kleiner Gelegenheitsschriften erschienenen Leistungen (Haller, Bibl. anat. I. 450; Bibl. chir. I. 450; Bibl. pract. III. 403) nichts gerade Hervorragendes. — Einer seiner Söhne ist der berühmte Leydener Anatom Bernhard Siegfried A., noch zu Frankfurt a. O. am 24. Febr. 1697 geboren, zu Leyden 9. Sept. 1770 Schüler seines Vaters, Boerhave's und Rau's. Schon mit 21 Jahren ward er zu Leyden zum außerord. Professor der Anatomie ernannt und von der Facultät ohne Disputation zum Doctor promovirt, erhielt nach Rau's Tode dessen Professur, und ward 1721 bei seines Vaters Tode dessen Nachfolger als ord. Prof. der Anatomie und Therapie. 1745 erhielt er auch die Professur für Therapie. Als Schriftsteller (vergl. Adelung) und Lehrer galt er für den größten Anatomen seiner Zeit. Sein Werk: „De ossibus corporis humani“ (1726) und „Historia musculorum hominis“ (1734) sind noch heute von größtem Werth. — Sein 1715 geborener jüngster Bruder Friedr. Bernhard A., Prof. d. Medicin zu Leyden, ward 1770 sein Nachfolger, ist aber nur wegen seiner litterarischen Beziehung zu diesem seinem Bruder erwähnenswerth; außer drei kleinen anat.-physiol. Gelegenheitsschriften hat er einen anatomischen Leitfaden ("De natura hominis libellus“, Lugd. Bat. 1775. 8.) veröffentlicht, welcher zur Erläuterung zu den anatomischen Tafeln seines Bruders bestimmt ist. Er starb 23. Mai 1778.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Albinus, Bernhard Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 221-222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119396424.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA