Lebensdaten
1510 – 1587
Geburtsort
Meißen
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Jurist ; Bürgermeister von Leipzig ; sächsischer Staatsmann
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 104080582 | OGND | VIAF: 57041536
Namensvarianten
  • Badehorn, Leonhard
  • Badehorn, Leonhardus
  • Badehorn, Leonhart
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Zitierweise

Badehorn, Leonhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104080582.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sigismund Badehorn, Tuchmacher, später Stadtrichter und Ratsherr in Meißen;
    Gvv vermutlich Thomas Badehorn, Tuchmacher in Meißen;
    1) Leipzig (?) 1547 Anna, T des kurfürstlich sächsischen Leibarztes Dr. Sebastian Roth, 2) (nach dem frühen Tod der ersten|Frau) Leipzig (?) Veronika, T des Dr. med. Martin Drempbach;
    2 S, 7 T aus 1), 2 S, 6 T aus 2), u. a. Johann Badehorn (1554–1610), Jurist, kursächsischer Geheimrat.

  • Biographie

    Der hochbegabte B. bezog bereits elfjährig die Universität Leipzig, an der er früh zu den höchsten Würden aufstieg, nachdem er zwischendurch zwei Jahre als Schulrektor in Annaberg im Erzgebirge amtiert hatte. Im Wintersemester 1537/38 war er Rektor der Universität, 1538 Dekan der Artistenfakultät, 1538/39 Vicekanzler und seit 1538 auch Kollegiat des kleinen Fürstenkollegs. 1539 ging er zu juristischen Studien nach Italien und promovierte 1544 in Padua zum Dr. jur. Seitdem wiederum in Leipzig, war er im Wintersemester 1545/46 abermals Rektor, dann Beisitzer des Schöppenstuhls, bei dessen Reorganisation durch Kurfürst August 1574 er ebenso wie schon 1572 bei der Abfassung der „Constitutionen“ mitwirkte, und des Oberhofgerichtes, seit 1552 Senior der Juristenfakultät, Ratsassessor und 1562-71 viermal regierender Bürgermeister. 1552 vertrat er (mit Wolfgang Koller) den Kurfürsten Moritz auf dem Konzil zu Trient, später auch bei anderen wichtigen Gelegenheiten. - B. hat nichts veröffentlicht, war aber als praktischer Jurist so angesehen, daß seine Ansichten und Entscheidungen in zeitgenössischen Werken häufig zitiert wurden. Er war u. a. mit Melanchthon und Joachim Camerarius befreundet.

  • Literatur

    ADB I;
    Jöcher I, 1750;
    R. Stintzing-Landsberg I, 1880, S. 553;
    G. Buchwald, L. B., in: Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Meißen, Bd. 2, 1891, S. 20-23, s. a. S. 37;
    2 Leichenpredigten, in: Kat. d. fürstl. Stolberg-stolberg. Leichenpredigten-Slg., hrsg. v. W. K. Arnswaldt, Bd. 1, 1927;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VI, 1932, Sp. 138 f.;
    Schottenloher I.

  • Porträts

    Gem. v. L. Cranach d. J., Berlin, Kais.-Friedr.-Mus.; Gem. v. Jan de Perre, Leipzig, Univ.-Bibl.

  • Autor/in

    Bruno Sauer
  • Zitierweise

    Sauer, Bruno, "Badehorn, Leonhard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 509-510 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104080582.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Badehorn: Leonhard B., Magister der freien Künste und der Philosophie, auch beider Rechte Doctor, geb. 6. Nov. 1510 zu Meißen, 1. Juli 1587 (nicht 1588) zu Leipzig. Er studirte in Leipzig, wurde dann Schulrector in Annaberg, dankte aber nach 2 Jahren ab und begab sich wieder nach Leipzig, wo er im Wintersemester 1537/38 Rector der Universität, im Sommer 1538 Decan der Artistenfacultät, 1538/39 Vicekanzler war, auch 1538 Collegiat des kleinen Fürstencollegs wurde. Hierauf ging er nach Italien, hielt sich dort 5 Jahre auf, und wurde 1544 in Padua zum Dr. iuris utr. promovirt. Nach Leipzig zurückgekehrt, war er im Winter 1545/46 zum zweiten Male Rector, sodann Beisitzer des Schöffenstuhls und des Oberhofgerichts, seit 1552 Senior der Juristenfacultät, 1556 und 1559 Assessor des Rathes, und in den Jahren 1562, 65, 68, 71 regierender Bürgermeister. 1552 trat er als Gesandter des Herzogs Moritz von Sachsen auf dem tridentinischen Concil gegen das Papstthum auf. An den Streitigkeiten, welche die Reorganisation des Leipziger Schöffenstuhls durch Kurfürst August im J. 1574 herbeiführten, nahm er lebhaften Antheil. Sein Ansehen als Jurist war so groß, daß Schriftsteller seiner Zeit sorgfältig über seine mündlich geäußerten Ansichten referiren, so namentlich Modestinus Pistoris in seinen „Illustr. quaestion.“ part. I. II. Auch in den „Scabinorum Lipsiensium resolutiones“ im 1. Band der „Consultationes constitutionum Saxonicarum“ wird er häufig angezogen. In einer handschriftlichen Sammlung von Leipziger Schöffenurtheilen haben sich Erkenntnisse mit seinem Namen erhalten. — Casp. Jungermann, Oratio in funere Leonbarti Badhorni. Lipsiae 1587. 4°. Laband in der Zeitschrift f. Rechtsgeschichte VI. 335 (1866) mit der dort angeführten Litteratur. Zarncke, Die urkundlichen Quellen zur Gesch. der Universität Leipzig (Abhandlungen der Kgl. Sächs. Gesellsch. der Wissenschaften, Bd. III.) S. 597, 598, 766, 797, 816, 917.

  • Autor/in

    Steffenhagen.
  • Zitierweise

    Steffenhagen, "Badehorn, Leonhard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 759 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104080582.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA